Haute Route

Eine der bekanntesten Ski-Hochtouren der Alpen ist die spektakuläre Haute Route. Die Route verbindet zwei berühmte Bergsteigerzentren miteinander - das französische Chamonix und das schweizer Zermatt. Auf dem Weg passieren Aktivreisende zahlreiche Drei- und Viertausender, durchqueren ein atemberaubendes Gebirgspanorama und fahren über wenig befahrene, puderweiche Hänge zur nächsten Unterkunft ab.

Routeninformationen

Länge: 75 km

Höhenmeter: 14.220 hm

Dauer: 6 Tage

Schwierigkeitsgrad: Schwer

Die sechs Etappen und rund 180 Kilometer der klassischen Variante der Haute Route führen ausschließlich durch hochalpines Gebiet und setzen dementsprechend einiges an Erfahrung voraus. Wer sich den schweren Schwierigkeitsgrad zutraut und sehr sicher auf den Skiern steht, der darf sich auf zahlreiche Highlights freuen.

Im Zuge der Skitour erleben Sie das Mont Blanc - Massiv und die Region des Matterhorns, steigen auf den Col du Chardonnet und wagen die Abfahrt durch das malerische Val d'Arpette. Trittsicherheit, eine ausgezeichnete Kondition, sowie ein versierter Umgang mit Eispickel, Steigeisen und GPS Gerät werden hierbei vorausgesetzt. Wetterumschwünge kommen im hochalpinen Bereich häufiger vor und sollten sowohl bei der Planung der Tour als auch vor dem täglichen Etappenantritt immer bedacht werden. Besonders bei schlechter Sicht und Niederschlag wird die Route zu einer echten Herausforderung.

Die beste Reisezeit für die berühmte Skitour beginnt im März und endet im Mai, dann herrschen die besten Verhältnisse, um Aufstiege und Abfahrten in vollen Zügen genießen zu können.

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Route & Etappen

Zwei Länder, verbunden durch die Westalpen, erwandern Sie im Zuge der Woche in den Bergen. Vom französischen Chamonix bis ins schweizer Zermatt am Matterhorn führt die mehrtägige Skitour, die aufgrund ihrer traumhaften Lage und anspruchsvollen Verlaufs seit Jahren Wanderherzen höherschlagen lässt. Die hier beschriebene klassische Route verläuft ausschließlich durch alpines Gebiet, Abstiege ins Tal werden bewusst vermieden.

Etappe 1

Chamonix

Refuge d’Argentière

Der erste Tag auf der Haute Route gestaltet sich noch recht angenehm. Sie fahren in Argentière mit der Seilbahn auf die Bergstation Grandes Montets auf 3.295 Metern Höhe. Die Aussicht auf Chamonix und den Glacier d’Argentière stimmt Sie auf die kommenden Tage zwischen den Gipfeln ein. Sie steigen nun zum Col des Montets ab und fahren dann mit den Skiern über den Glacier des Rognons. Sie queren den Glacier d’Argentière und gelangen so zum kurzen Aufstieg, der Sie zum Refuge d’Argentière auf 2.771 Meter Höhe bringt. Dort verbringen Sie die erste Nacht.

Distanz: 4km

Dauer: 3h

Aufstieg: 200hm

Abstieg: 600hm

Etappe 2

Refuge d’Argentière

Bourg-Saint-Pierre

Sie lassen die Moräne des Glacier d’Argentière hinter sich und steigen mit Tourenfellen über den Glacier du Chardonnet hinauf zum Col du Chardonnet, der Ausblick auf 3.323 Metern Höhe ist wahrlich ein Spektakel. Es geht weiter auf das Plateau du Trient, ein kurzer Gegenanstieg bringt Sie zur Cabane du Trient auf 3.170 Höhenmeter. Sie passieren den Col des Ecandies und wagen sich dann an die 1.700 Meter lange Abfahrt durch das Val d`Arpette nach Champex. In Champex wechseln Sie kurzzeitig das Fortbewegungsmittel und fahren per Bus weiter nach Bourg-Saint-Pierre, wo Sie sich für die Nacht einquartieren.

Distanz: 17km

Dauer: 7h

Aufstieg: 1.000hm

Abstieg: 2.300hm

Etappe 3

Bourg-Saint-Pierre

Cabane de Valsorey

Die dritte Etappe besteht hauptsächlich aus einem anstrengenden Aufstieg. Die 1.400 zu überwindenden Höhenmeter verlangen Ihnen einiges an Kondition und Fitness ab, auch Lawinengefahr muss bedacht werden. Die Schneebedingungen entscheiden über die Begehbarkeit des Abschnittes. Über das Valsorey-Tal gelangen Sie zur Alpe Cordonne und von dort über steile Abschnitte zur Cabane de Valsorey. Die Lage der Hütte auf einem Felsvorsprung sorgt für ein spektakuläres Panorama, die Atmosphäre ist wirklich einmalig.

Distanz: 8km

Dauer: 6h

Aufstieg: 1.400hm

Abstieg: 20hm

Etappe 4

Cabane de Valsorey

Cabane du Chanrion

Es wartet wieder eine schwierige, anstrengende Etappe auf die Tourengeher. Die Route verläuft über den Glacier du Meitin in Richtung Grand Combin zum Plateau du Couloir auf 3.650 Metern Höhe. Der Hang, etwa 45 Grad steil, wird mit Steigeisen und Pickel überwunden, auf Steinschläge und Lawinen muss hier besonders geachtet werden.
Sie gelangen zum Col du Sonadon auf 3.504 Metern Höhe und fahren dann über die Hänge des Grand Charmotane. Nun passieren Sie den Glacier de Fenêtre und gelangen so zur Cabane du Chanrion auf 2.462 Metern Höhe.

Distanz: 9km

Dauer: 6h

Aufstieg: 900hm

Abstieg: 1.900hm

Etappe 5

Cabane du Chanrion

Cabane des Vignettes

Nach einer kurzen Abfahrt gelangen Sie zum Glacier d’Otemma und von dort weiter zum Col de Charmotane. Dann erfolgt der anstrengende Anstieg zum Ziel der Etappe. Mit 1.400 Höhenmetern in den Beinen kommen Sie bei der Cabane des Vignettes auf 3.157 Metern Höhe an. Die Hütte beeindruckt wiederum mit ihrer Lage am Fels bei der Pointe des Vignettes, der Panoramablick entschädigt für die Strapazen des Tages.

Distanz: 9km

Dauer: 7h

Aufstieg: 1.400hm

Abstieg: 700hm

Etappe 6

Cabane des Vignettes

Die sechste und letzte Etappe auf der Haute Route ist wohl die Königsetappe mit knapp 28 Kilometern Länge. Sie begeben sich in Richtung Col de Charmotane. Eine kurze Abfahrt und ein anschließender Aufstieg bringen Sie zum Col de l’Evêque. Wieder dreht der Weg nach unten zum Glacier d’Arolla. Ein weiterer kurzer Aufstieg zum Col du Mont Brulé bringt Sie kurzzeitig auf italienisches Staatsgebiet. Sie steigen zum Col de Valpelline auf und fahren über den Stockjigletscher ab, der Tête de Valpelline mit 3.798 Höhenmetern bildet eine beeindruckende Kulisse. Sie fahren schließlich in Richtung Norden und erreichen ein Skigebiet, an dessen Ende Sie den Zielort Zermatt erreichen. Hier hat die Königsetappe und auch die Haute Route Ihr Ziel.

Distanz: 28km

Dauer: 9h

Aufstieg: 1.400hm

Abstieg: 2.400hm

Highlights

Die Haute Route kann mit einer Vielzahl von alpinen Highlights aufwarten. Sie durchqueren die Alpen auf einem sehr beliebten Weg, die vergletscherte Umgebung zwischen Mont Blanc und Matterhorn zieht jährlich viele Aktivreisende in ihren Bann.

Die Lage der Haute Route in den Alpenregionen zwischen Frankreich und der Schweiz garantiert viele landschaftliche Höhepunkte. Die Tour führt Sie unter zehn der höchsten Gipfel der Alpen entlang, von einem weltberühmten Bergsteigerort zum Anderen. Der höchste Punkt, den Sie erreichen, ist der spektakuläre Adlerpass mit seinen beeindruckenden 3.775 Metern Höhe. Ein anstrengender Aufstieg zum vergletscherten Gebirgspass Col du Chardonnet im Gebiet des Mont Blanc - Massivs wird mit einem unvergesslichen Bergpanorama belohnt, das Sie auch den Rest der Tour begleiten wird.

Die Skiabfahrt in den massiven Argentiere Kessel ist ein Genuss für alle, die sich auf zwei Brettern wohlfühlen, so auch die lange Abfahrt durch das Val d'Arpette nach Champex. Auch die Unterkünfte fügen sich nahtlos in diese Reihe von Highlights ein, denn die Hütten der Westalpen sind meist gut ausgestattet und bieten gute Verpflegung, um sich nach einer anstrengenden Etappe zu stärken und in Ruhe die unvergleichliche Atmosphäre zu genießen.

Weitere Höhepunkte, im wahrsten Sinne des Wortes, sind unter anderem der Col du Sonadon mit 3.504 Metern Höhe und der Pigne d'Arolla, der beeindruckende 3.796 Meter hoch ist.

Geschichte

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde eine direkte Verbindung zwischen den beiden Bergsteigerzentren Chamonix und Zermatt gesucht, ohne ins Tal absteigen zu müssen. Die Route hieß bei den Engländern "High Level Route" und wurde von ihnen nur im Sommer begangen. Die heutige klassische Route über den Col du Sonadon wurde im Jahre 1911 erstmals vom François Frédéric Roget aus Genf und dem Neuenburger Skipionier Marcel Kurz erfolgreich überwunden.

An- & Abreise

Durch den Verlauf der Haute Route durch das alpine Gelände zweier Länder bietet es sich an, ausschließlich auf öffentliche Verkehrsmittel zu setzen. Die Anreise mit dem eigenen PKW bringt kaum Vorteile, denn Sie müssten zur Startdestination zurückreisen.

Anreise

Je nach Wohnort gestaltet sich die Anfahrt nach Chamonix anders, aber die meisten Bahnverbindungen führen von Zürich aus zur Startdestination. Einige Male müssen Sie umsteigen, so lauten die Destinationen, wenn Sie vom Großraum Innsbruck oder München anreisen, Zürich, dann Bern, von dort nach Lausanne, Martigny, Vallorcine und schließlich nach Chamonix-Mont-Blanc.
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Die Websites der Deutschen Bahn bzw. der Österreichischen Bundesbahnen bieten umfassend Auskunft.

Abreise

Die Abreise von Zermatt in der Schweiz gestaltet sich einfach, ein Bus bringt Sie von der Matterhorn Talstation zum Bahnhof Zermatt. Ein Regionalzug fährt Sie nach Visp, dort steigen Sie um und gelangen zum Züricher Hauptbahnhof. Von dort aus fahren Züge regelmäßig in alle Richtungen.

Wichtige Informationen

Sie begeben sich auf eine mehrtägige, anspruchsvolle und hochalpine Skitour. Die Anforderungen sollten auf keinen Fall unterschätzt werden, ihre realistische Selbsteinschätzung ist essenziell. Da Sie sich ausschließlich im alpinen Bereich bewegen, sollten Sie sich jederzeit Ihrer Umgebung bewusst sein - die Berücksichtigung des Wetters ist dabei natürlich besonders wichtig. Weiters müssen Sie sich jederzeit auf Ihre Fähigkeiten auf den Tourenskiern verlassen können und etwaige Gefahren in der erkennen können.

Vertrautheit mit dem GPS Gerät garantiert Ihnen zusätzliche Sicherheit an Schlechtwettertagen mit eingeschränkter Sicht. Ihre Ausrüstung sollte Sie für alle alpinen Eventualitäten rüsten, Sie aber bei Anstiegen mit Eispickel und Steigeisen nicht unnötig belasten. Die Lawinenlage sollte Ihnen jederzeit bewusst sein - ein Lawinenverschüttetensuchgerät sollte ebenfalls mitgeführt werden.

Mehrtägige Skitouren mit Gepäck stellen hohe Anforderungen an Ihre Fitness und Kondition.
Erfahrung mit Tourenskiern im Tiefschnee sollte mitgebracht werden.
Diverse Abfahrten können steil sein und sollten Sie nicht aus der Ruhe bringen.
Ein guter Orientierungssinn wird vorausgesetzt, der Umgang mit GPS Geräten sollte beherrscht werden.
Es gibt nicht viele Notabstiege auf der Haute Route, Ihre Selbsteinschätzung ist gefragt.
Die Haute Route ist eine klassische Skitour in den Alpen und dementsprechend beliebt - es wird empfohlen, alle Unterkünfte im Voraus zu buchen.
Diverse Dienste bieten Gepäcktransporte an, die die Tour erleichtern.

Körperliche Anforderungen

Kondition

Die Haute Route ist eine hochalpine Skitour, die im schweren Schwierigkeitsgrad anzusiedeln ist. Eine ausgezeichnete Kondition und überdurchschnittliche Fitness werden vorausgesetzt. Sie müssen für die Begehung Erfahrung im Bereich hochalpiner Skitouren mitbringen. Einige Abschnitte sind steiler als andere, Schwindelfreiheit ist somit von Vorteil. Anspruchsvolle, steile Abfahrten kommen öfter vor, somit sollten Sie weiterlesen

sehr sicher auf den Skiern stehen.

Technik

Um die Haute Route mit all ihren Highlights auch richtig genießen zu können, sollten Sie ausgezeichnet Skifahren können und sehr sicher auf den Tourenskiern stehen. Aufstiege und Abfahrten mit 30-40 Grad Gefälle sollten Sie gut schaffen, auch der Umgang mit Gletscherausrüstung, sowie Eispickel und Steigeisen muss beherrscht werden.

Empfehlungen

Kein Fernwanderweg ist wie der Andere, keine Skitour gleicht der Anderen. Dementsprechend ergeben sich unterschiedliche Empfehlungen für verschiedenste Gegebenheiten. Wenn Sie mit Ihren Kindern, Ihrem vierbeinigen Freund, oder mit dem Mountainbike Ihre Aktivreise bestreiten wollen, müssen Sie verschiedene Dinge beachten.

Familienfreundlich: Sehr fitte jugendliche Aktivreisende mit genug Erfahrung im Bereich der alpinen Skitouren dürften die Haute Route gut schaffen. Für Kinder zu anspruchsvoll.

Hunde: Nein.

Radfahren: Nein.

Gepäck: Skitourenausrüstung, leichte Eispickel/Steigeisen, Karabiner und Lawinenschaufel/-sonde brauchen Sie - achten Sie darauf, nicht zu schwer zu packen. Sonnen- & Kälteschutz unabdingbar.

Sicherheit: Sie müssen sich auf Ihre Erfahrung und Ihre alpinen Fähigkeiten absolut verlassen können. Ihre Ausrüstung sollte für zusätzliche Sicherheit sorgen. Professionelle Guides bieten Begleitung.