Harzer Hexenstieg
Auf dem Harzer Hexenstieg präsentiert sich der Harz von seiner ganz besonders schönen, märchenhaften und mystischen Seite. Der sagenumwobene "Brocken" ist nur einer von vielen Höhepunkten des spannenden Fernwanderwegs. Doch nicht nur Fantasy- und Märchenfans kommen bei dieser Tour auf ihre Kosten. Da sich auf dem Harzer Hexenstieg Themen aus Natur, Geologie, Geschichte und Kultur vereinen, begeistert der Weg auch Naturfreunde und Genusswanderer.
Routeninformationen
- Länge
- 127 km
- Höhenmeter
- 4.712 hm
- Dauer
- 6 Tage
- Schwierigkeitsgrad
- Leicht
Der Harzer Hexenstieg zieht sich durch den gesamten Harz und durchquert dabei den Nationalpark Harz. Wanderer treffen hier nicht nur auf die märchenhafte, mystische Seite des Harz, sondern auch auf Themen wie Geologie, Geschichte und Kultur, die einen spannenden Querschnitt des nördlichen deutschen Mittelgebirges liefern.
Bei einer Fernwanderung am Harzer Hexenstieg kommst du durch grüne Misch- und Nadelwälder, felsige Schluchten, steil aufragende Klippen und jahrtausende alte Hochmoore. Außerdem stößt du auf allerlei historische Überreste, z.B. die schmalen Gräben des UNESCO-Welterbes "Oberharzer Wasserwirtschaft", einem im 16. - 18. Jh. für den Bergbau angelegtem Wassersystem.
Mit all seinen verschiedenen Varianten umfasst der Harzer Hexenstieg knapp 150 Kilometer. Die direkte Strecke von Osterode über den Brocken nach Thale misst ungefähr 94 Kilometer. Wählt man die Brockenumgehung über St. Andreasberg und Braunlange misst die Route ca. 107 Kilometer. Meist wird der Hexenstieg in 5 Etappen begangen, aber er ist auch gut in 4 Tagen machbar.
Route & Etappen
Normalerweise beinhaltet der Harzer Hexenstieg 5 Etappen. Wer möchte kann die Tour mit einer Überquerung der "Titan RT", einer der längsten Hängebrücken (483 m) weltweit, kombinieren. Auch eine Umrundung des "Brocken" ist möglich.
Etappe 1
Osterode
Buntenbock
<Deine Wanderung beginnt in der schmucken Fachwerkstadt Osterode. Vom heutigen Rathaus, dem ehemaligen Kornmagazin, wurde früher die Ernährung der Erzbergarbeiter gesichert. Nach etwa 2 Stunden erreichst du den Marienblick, von wo aus du eine herrliche Aussicht in das Lerbachtal hast. Dann geht es weiter vorbei am Bärenbrucher Teich nach Buntenbock, dem ruhigen und idyllischen Ortsteil von Clausthal-Zellerfeld.
- Distanz
- 12km
- Dauer
- 4h
- Aufstieg
- 492hm
- Abstieg
- 152hm
Etappe 2
Buntenbock
Torfhaus
<Die heutige Etappe erschließt dir das Oberharzer Wasserregal. Das ist ein System zur Umleitung und Speicherung von Wasser, das Wasserräder in den Bergwerken des Oberharzer Bergbaus antrieb und hauptsächlich vom 16. bis ins 19. Jhd. entstand. Ein großer Teil dieser Etappe führt am Dammsystem des Wasserregals vorbei.
- Distanz
- 22km
- Dauer
- 5h
- Aufstieg
- 582hm
- Abstieg
- 347hm
Etappe 3
Torfhaus
Drei Annen (Südvariante)
<Heute ist der "Höhepunkt" der Tour, denn es geht durch den Nationalpark Harz auf den 1141 m hohen Brocken, den höchsten Berg des Harzes und ganz Norddeutschlands. Entlang des hier entlang führenden Plattenweges verlief einmal die Grenze, die Deutschland über 40 Jahre lang trennte. Das ist aber zum Glück Vergangenheit und heute gelangst du durch die schönsten Hochmoore des Harzes bis zum höchsten Gipfel Gipfel des Brockens und kannst eine tolle Aussicht genießen.
- Distanz
- 20km
- Dauer
- 5h
- Aufstieg
- 339hm
- Abstieg
- 597hm
Etappe 4
Drei Annen (Südvariante)
Drei Annen (Nordvariante)
<Wenn du dich für die südliche Etappe entscheidest kommst du über die in den Wald eingebettete Rappbode-Vorsperre und entlang der Hassel-Vorsperre auf die Hochfläche des Mittelharzes und den Erholungsort Hasselfelde. Dann geht es weiter auf dem Köhlerpfad entlang bis zum Köhlereimuseum und weiter zum heutigen Etappenziel Thale.
- Distanz
- 29km
- Dauer
- 7h
- Aufstieg
- 170hm
- Abstieg
- 412hm
Etappe 5
Drei Annen (Nordvariante)
Altenbrak
<Wählst du die Nordvariante geht es über die Königshütte hinauf in den Wald nach Rübeland, wo du die berühmten Tropfsteinhöhlen Hermanns- und Baumannshöhle besuchen kannst. Weiter geht es durch Auenwälder und die Wendefurther Talsperre, vorbei an der beeindruckenden Rappbode-Staumauer mit der 106 Meter hohen Schwergewichtsstaumauer. Es ist die größte Trinkwasser-Talsperre Deutschlands. Danach geht es weiter bis nach Altenbrak.
- Distanz
- 30km
- Dauer
- 7h
- Aufstieg
- 221hm
- Abstieg
- 492hm
Etappe 6
Altenbrak
-
<Am letzten Tag der Fernwanderung gelangst du in das Bodetal zwischen Treseburg und Thale, dem "Grand Canyon" des Harzes. Hier türmen sich links und rechts des Weges bis zu 250 m hohe Granitwände auf. Von Thale aus lohnt sich noch ein Abstecher auf Rostrappe oder Hexentanzplatz, die einst mystische Kultstätten darstellten.
- Distanz
- 14km
- Dauer
- 4h
- Aufstieg
- 392hm
- Abstieg
- 516hm
Highlights
- ▶ Das Harzer Wasserregal mit seinen unzähligen Seen, Bächen und Kanälen
- ▶ Erkunde das Gebiet um den sagenumwobenen "Brocken"
- ▶ Wandere durch das tief eingeschnittene Bodetal, das zu den schönsten Schluchten in Deutschland gehört
- ▶ Besonders im Herbst mit den verfärbten Bäumen erwarten dich tolle Ausblicke
- ▶ Entdecke die "Erlebnisinseln", künstlerische Installationen am Wegrand, die auf verborgene Details hinweisen
An- & Abreise
Du kannst problemlos mit Bus oder Bahn anreisen.
Anreise
Mit der Bahn: Je nach Startpunkt kannst du bis zum Bahnhof Osterode (Station: "Osterode Mitte") oder Thale fahren.
Mit dem PKW: Fahre zum "Großparkplatz "Bleichestelle", von wo aus der Wanderweg startet. Dafür nimmst du auf der B243 die Ausfahrt Osterode Süd in Richtung Clausthal-Zellerfeld, B241. Kurz vor dem Tunnel biegst du dann links
Abreise
Auch die Abreise ist wieder problemlos mit Bahn oder Auto möglich. Vom Bahnhof Thale kommst du mit dem Zug in knapp 3 Stunden zurück zum Ausgangsort der Wanderung.
Wichtige Informationen
- Überall am Weg findet man die typischen Wanderschilder mit den roten Signalkanten und der Aufschrift "Harzer Hexenstieg", sowie der Kilometerentfernung zu den nächsten Zwischenzielen.
- Im Nationalpark findet man außerdem überall Schilder mit dem Hexenstieg Logo, einer weißen Hexe im grünen Kreis.
- Der erste Schnee kann bereits im Spätherbst fallen und bis in den April andauern.
- Im Winter kann der Abschnitt zwischen Treseburg und Thale gesperrt sein. Dann ist aber eine Alternative über die Höhen in Richtung Hexentanzplatz ausgeschildert.
Körperliche Anforderungen
Kondition
Der Harzer Hexenstieg ist touristisch gut erschlossen und auch für Anfänger bestens geeignet. Er ist konditionell nicht anspruchsvoll, da kaum Steigungen zu überwinden sind. Für den durchschnittlichen Wanderer ist er auch in 4 Tagen machbar. 5 Tage sind aber entspannter.
Technik
Der Fernwanderweg ist fast immer gut zu begehen. Durch Wurzeln und Steine können einige Passagen bei Nässe etwas rutschig sein. Im letzten Abschnitt, im Bodetal kommen Passagen auf felsigem Grund und viele Stufen vor.
Empfehlungen
- Es gibt keine vorgeschriebenen Etappen. Je nach Fitness und Ausdauer kannst du die Tagesabschnitte individuell zusammenstellen.
- Entlang des Weges gibt es vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten in fast allen Kategorien. In der Wandersaison empfiehlt es sich, diese vorzubuchen.
- Im Harz kann das ganz Jahr über gewandert werden. Besonders schön ist es aber im Frühling, wenn die Natur sich in ihrer Blütenpracht zeigt. Auch der Herbst eignet sich sehr gut, wenn sich die Blätter färben und der Morgennebel die Hochebenen bedeckt.
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- Schwierigkeitsgrad
- Mittel - Schwer