Nach der Sommersaison habe ich mich für eine Reise nach Zypern entschieden, um den Sommer zu verlängern und ein für mich neues Land zu entdecken. Meine Wahl fiel dabei auf die Reise „Zypern gemütlich erwandern“. Diese versprach eine gemütliche Woche, in der man dennoch aktiv sein und nebenbei auch viel Freizeit für sich selbst haben konnte. In voller Erwartung eines abwechslungsreichen Urlaubs startete ich in die Woche.
Die Anreise erfolgte über den größten Flughafen der Insel Larnaca. Hier hatte ich bereits kurz nach Ankunft, während dem eineinhalbstündigen Transfer, ein paar meiner Mitreisenden kennengelernt und man hatte die Möglichkeit sich das erste Mal auszutauschen. Wir verstanden uns gut und gingen gleich am ersten Abend mit einem kleinen Teil der Truppe in eine zypriotische Taverne essen, welche uns nicht enttäuscht hat.
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Die Akamas Halbinsel
Am Morgen trafen wir uns mit unserem Guide Yiangos, ein Zypriot, der schon jahrelang Wandergruppen durch die Schönheit seiner Heimat führt. Wir lernten dann auch noch die anderen Teilnehmer:innen kennen und nach einer kurzen Einführung und Vorstellungsrunde ging es mit dem Transfer in Richtung Akamas Halbinsel los. Yiangos verlor keine Zeit und nutzte den Bustransfer, um uns bereits die geographischen Eckpunkte von Zypern zu erklären. Wir wurden mit Karten ausgestattet, sodass wir auch ein Bild zu unseren Touren erhielten.
Die erste Wanderung starteten wir am Adonis Trail, sehr abgelegen ging es bergauf durch wunderschöne mediterrane Wälder. Im Oktober ist es sehr trocken und es blüht nur mehr wenig. Durch die kurzen Gewitter der Vortage fanden wir aber blühende Herbstzeitlose. An diesem Tag war es bewölkt, wodurch wir die Möglichkeit hatten, uns schnell an die warmen Temperaturen zu gewöhnen. Nach dem Aufstieg waren wir alle akklimatisiert und von nun an ging es, begleitet von einem herrlichen Blick auf das Meer, bergab und der Küste entgegen. Am Ende der Wanderung erreichten wir dann das Bad der Aphrodite, ein Highlight in Zypern mit dementsprechend vielen Touristen. Für mich war das Mittagessen nach der Wanderung bei Dino spektakulärer und wir hatten dann auch noch die Möglichkeit, uns im Meer abzukühlen.
Nachdem wir am späten Nachmittag im Hotel ankamen, verabredeten wir uns wieder zum Abendessen.
Die Schlucht von Avakas
Am nächsten Morgen fuhren wir dann mit dem Transfer in Richtung Avakas. Nach einer kurzen Wanderung erreichten wir den Eingang der Schlucht. Schnell wurde die Schlucht enger und es eröffnete sich uns eine wunderschöne Gegend und eine vielfältige Vegetation. Wir wanderten bis zum Schluss der Schlucht, wo neben einem die Felsen überhängend bis 30 Meter in die Höhe ragten. Im hintersten Teil der Schlucht ist es durch den Bach sehr rutschig und etwas Trittsicherheit wird gefordert. Manche Touristen außerhalb der Gruppe sah man aber auch mit offenen Schuhen wandern. Zurück ging es den gleichen Weg bis wir dann in Richtung Lara Beach wanderten. Dieser ist bekannt für die im Mai stattfindenden Eiablage der Schildkröten. Der Strand ist während dieser Zeit sogar gesperrt. Wir wanderten weiter entlang der Küste und auch hier hatten wir wieder die Möglichkeit, im noch sehr warmen Meer zu baden. Ich als Wasserratte nutzte die Gelegenheit natürlich gerne aus. Jeder Tag ein anderer Strand zum Baden, was will man mehr? Nach der Badepause wurden wir dann wieder mit einem traditionellen Mittagessen in einer zypriotischen Taverne belohnt.
Paphos und die Mosaike des Dionysos
Der Dienstag war ein kultureller Tag in Paphos. Wanderkleidung wurde nicht benötigt, jedoch darf man sich nicht täuschen lassen, denn auf einige Kilometer kamen wir dann schließlich doch noch. Wir starteten mit unserem Kulturprogramm bei den Königsgräbern und erhielten alle Informationen zu den verschiedenen Arten der Gräber. Danach ging es weiter zum Haus des Dionysos. Die Mosaike sind beeindruckend und Yiangos schaffte es, uns die Geschichte dazu sehr kompakt und interessant zu erklären. Direkt am Hafen hatten wir dann Zeit, Souvenire zu besorgen oder einen guten Kaffee zu trinken, bevor wir uns in Paphos in einem Restaurant zum Mittagessen trafen. An diesem Tag waren wir dann etwas früher im Hotel und konnten den Strand und das Meer genießen.
Die weißen Felsen der Aphrodite
Unser Transfer brachte uns am Mittwoch zum Ausgangspunkt des Aphrodite Trails auf der Südseite von Zypern. Wir wanderten bergauf den Trail entlang, immer mit Blick auf das Meer und mitten in der wunderschönen Landschaft der weißen Felsen. Der Aufstieg wurde durch die schöne Aussicht etwas erleichtert und wir wanderten entlang von Ziegenpfaden bis zu unserem Endpunkt – dem Dorf Pissouri. Auf unserer Rückfahrt hatten wir dann Freizeit am Felsen der Aphrodite und natürlich wieder die Möglichkeit ins Meer zu springen, um sich nach der Wanderung etwas abzukühlen. Wir aßen wieder in einer sehr familiären Taverne und konnten die Vielfalt der zypriotischen Küche genießen. Bei der Rückfahrt ins Hotel machten wir dann noch einen Spaziergang durch Paphos.
Durch Wiesen und Wälder zum Kloster Chrysorrogiatissa
Am letzten Wandertag der Tour fuhren wir mit dem Transfer etwas länger in die Mitte der Insel und erreichten das Bergdorf Pano Panagia. Wir waren nun bereits über 1000 Meter Seehöhe und somit schon mitten in den Ausläufern des Troodos Gebirges. Von hier aus starteten wir unsere Wanderung durch Weinberge und eine vielfältige Vegetation. Aufgrund des kühleren Klimas im Bergland kann sich hier eine ganz andere Vegetation als in der Küstenregion entwickeln. Wir wanderten entlang eines Nature Trails und hatten immer den höchsten Berg Zyperns, den Olympos mit 1.952 m, im Blick. Der Trail endete direkt am lieblichen Kloster Chrysorrogiatissa. Wir hatten die Möglichkeit das Kloster zu besichtigen und erhielten von Yiangos eine Einführung in den Ablauf einer Messe der griechisch-orthodoxen Kirche. Als Abschluss ging es wieder in eine landestypische Taverne, bevor wir zurück ins Hotel gebracht wurden.
Der letzte Tag stand uns zur freien Verfügung. Wir hatten die Möglichkeit, die Woche ausklingen und Revue passieren zu lassen, bevor an Tag 8 die Heimreise bevorstand.
Fazit der Reise
Zypern hat mich als Insel überwältigt. Wir konnten durch die verschiedenen Wanderungen am Meer und im Landesinneren sehr viel entdecken und kennenlernen. Die Wanderungen waren teilweise abgelegen und fernab der touristischen Ströme. Die touristischen Highlights kamen aber trotzdem nicht zu kurz. Unser Guide Yiangos brachte uns seine Heimat nicht nur geographisch, sondern auch geschichtlich näher. Kulinarisch wurde diese Reise durch die täglich wechselnden Menüs mit regionalen Köstlichkeiten zu einem weiteren Highlight. Die Gruppe war sehr bunt und die Altersspanne reichte von Mitte 20 bis Mitte 70. Durch die Mischung aus Einzelreisenden und Paaren kam trotzdem niemand zu kurz. Dank der guten Gruppendynamik gingen wir fast jeden Abend gemeinsam essen und verbrachten auch am freien Tag Zeit miteinander. Die Reise war also eine perfekte Kombination aus Aktivitäten, Kultur und Entspannung – ideal, um den Sommer ausklingen zu lassen.
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