Du träumst davon, einfach mal weg zu gehen und dem alltäglichen Stress zu entfliehen? Wir haben die perfekte Auszeit für dich: eine Weitwanderung. Weitwandern umfasst die Bewältigung einer längeren, mehrtägigen Wandertour. Die Wege sind gut beschildert in der Regel findet man zu den Weitwanderwegen auch jede Menge Informationsmaterial.
Weitwanderwege umfassen zwischen 6 und 30 Tagesetappen. In diesem Beitrag erfährst du, wie deine Weitwanderung ein unvergessliches Erlebnis wird und wie du dich optimal vorbereiten kannst.
Das erwartet dich in diesem Beitrag
- Bin ich fit genug?
- Die Schuhe sind dein bester Freund
- Wie vermeide ich Blasen?
- Welcher Rucksack ist der Richtige?
- Probepacken und Probewanderung
- Orientierung bei der Weitwanderung
- Wie finde ich eine passende Route?
1. Bin ich fit genug?
Eine Weitwanderung ist kein Zuckerschlecken. Du solltest schon gut in Form sein, um eine Wandertour mit vielen Etappen über Tage hinweg machen zu können. Selbsteinschätzung für die Auswahl der Route ist hier das A und O. Du solltest mit kleineren Touren anfangen und dich langsam steigern. Dabei ist es wichtig, dass du deinem Körper immer genügend Pause gibst, um sich zu erholen.
Du solltest eine recht gute Grundfitness haben und vor allem eine gute Kondition, um eine Weitwanderung in Angriff zu nehmen. Ebenfalls empfehlen wir dir einen Trainingsplan zu erstellen und diesen so gut wie möglich durch zu ziehen, um fitter zu werden und optimal für deine Weitwanderung vorbereitet zu sein.
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2. Die Schuhe sind dein bester Freund
Deine Wanderschuhe sollten dir perfekt passen und vor allem gut eingelaufen sein. Das kann viele Probleme verhindern. Je nach Gebiet und Terrain benötigst du unterschiedliche Schuhe. Beim Kauf solltest du auf die Kategorie des Wanderschuhs achten. Am besten lässt du dich ausgiebig in einem Geschäft beraten. Es gibt 6 verschiedene Kategorien von Schuhen:
Gelände | Schuh | |
A | Wiesen- und Waldwege | Bequem, weich, hohe Flexibilität |
A/B | Forstwege, Mittelgebirge, Voralpen | Etwas fester, mit hohem Schaft |
B | Mittelgebirge, leichte Touren Hochgebirge | Stabiler Schaft, feste Sohle, gute Stützfunktion |
B/C | Bergtouren, Trekkingtouren, Klettersteige | Steiferer Schaft, feste Sohle |
C | Schwere Trekking- und Hochgebirgstouren, Gletschertouren | Harte, steife Sohle, hoher. Und fester Schaft, steigeisenfest |
D | Gletschertouren, Eistouren | Absolut steife Sohle, harter Schaft, evtl. warm gefüttert |
In dieser Tabelle siehst du die verschiedenen Schuhe und für welches Gelände sie einsetzbar sind. Für eine Weitwanderung empfehlen wir dir etwas zwischen Kategorie A und B/C.
3. Wie vermeide ich Blasen?
Beim Weitwandern sind Blasen so gut wie vorprogrammiert. Ein Zusammenspiel aus Reibung, Wärme und Feuchtigkeit lässt sie entstehen. An Stellen, an denen es zu Reibung zwischen Socken und Füßen kommt, kommen sie schnell auf. Die Socken müssen dir perfekt passen und sollten auf keinen Fall Falten im Schuh werfen. Es gibt verschiedene Materialien, die sich als Wandersocken eignen.
Auf keinen Fall solltest du Baumwollsocken verwenden. Diese saugen sich schnell mit Feuchtigkeit voll und tragen zur Blasenbildung bei. Socken aus Synthetikfasern oder Wolle sind zwar etwas teurer, aber eine Investition wert. Diese Materialien transportieren die Feuchtigkeit nach außen und der Fuß bleibt trocken, wodurch die Blasenbildung beeinträchtigt wird.
4. Welcher Rucksack ist der Richtige?
Egal wie neu und innovativ der Rucksack ist, jeder davon kann dir Rückenschmerzen bereiten. Die richtige Beladung, die Verteilung der Last und die Gurteinstellung kann den Tragekomfort des Rucksacks erhöhen.
Am besten gehst du für den Kauf in ein Fachgeschäft und probierst diverse Rucksäcke an. Du wirst ziemlich schnell merken, welcher sich gut anfühlt und welcher nicht. Egal von welcher Marke der Rucksack ist, er muss dich vom Gefühl her überzeugen.
Jeder Rücken ist etwas anders, du wirst schnell die Unterschiede spüren. Aber nicht nur der Rucksack, sondern auch wie du ihn packst spielt eine große Rolle. Hier im Video erfährst du wie das Gewicht optimal verteilt ist und wie du schnell an die wichtigsten Dinge kommst.
5. Probepacken und Probewanderung
Am besten packst du deinen Rucksack einmal zur Probe und gehst vorsichtshalber auch Probewandern. Du wirst schnell merken, wie du den Rucksack packen musst, sodass alles an Ort und Stelle ist. Bei einer Probewanderung bekommst du schnell ein Gefühl dafür, wie es sich anfühlt mit 10 oder gar 15kg auf dem Rücken zu wandern.
Die Probewanderung muss natürlich nicht so lange sein. Es reichen mehrere Tagestouren mit Gepäck oder auch ein Wochenende. Allgemein gilt: lieber etwas früher anfangen zu packen. So kannst du sicherstellen, dass nichts vergessen bleibt.
6. Orientierung bei der Weitwanderung
Im Zeitalter von Smartphones und Smart Watches liegt die Vermutung nahe, dass man komplett auf Wanderkarte und Kompass verzichten kann. Inzwischen gibt es sehr gute Wanderapps mit tollen Routen.
Diese kannst du natürlich benutzen, allerdings empfehlen wir dir trotzdem immer eine Karte und einen Kompass dabei zu haben. Das Problem an Smartphones und Apps ist die geringe Akkulaufzeit bei ständigem Senden des GPS-Signals. Ebenfalls hat man bei diesen großen Wanderungen oftmals kein Signal und kein Netz.
Es empfiehlt sich also die Karten offline runter zu laden und auch eine Powerbank für den Notfall dabei zu haben. Vorteile der traditionellen Karte sind, dass man schnell einen gesamten Überblick über die Region bekommt und die Karten sehr leicht sind und wenig Platz im Rucksack wegnehmen.
7. Wie finde ich eine passende Route?
Eine geeignete Route zu finden, ist gar nicht so einfach. Das Angebot ist sehr groß und es spielen viele verschiedene Faktoren mit rein. Am Anfang der Planung einer längeren Tour stellt sich erst einmal die Frage, in welche Region du möchtest. Österreich? Italien? Skandinavien?
Es gibt in so gut wie jedem Land verschiedene Möglichkeiten eine Weitwanderung zu machen. Wenn die Region feststeht, kannst du mit einer kleinen Recherche rausfinden, welche verschiedenen Wege es dort gibt. Die Jahreszeit, wann du deine Weitwanderung machen möchtest spielt natürlich auch eine Rolle.
Zum Beispiel kann es gut sein, dass im Oktober die Alpen schon schneebedeckt und nicht mehr begehbar sind. Oder auch Südeuropa im Juli oder August sehr heiß ist. Danach geht es um die Art der Unterkunft. Willst du mit dem Zelt unterwegs sein? Dabei musst du beachten, dass Wildcampen nicht überall erlaubt ist.
Zelten ist definitiv die abenteuerlustigste und flexibelste Entscheidung. Wenn du ein bisschen mehr Komfort magst, kannst du auch feste Unterkünfte buchen. Du solltest dich aber frühzeitig informieren, ob du die Unterkünfte schon im Voraus buchen musst.
Die Tagesetappen solltest du immer im Vornhinein planen. Natürlich musst du dich nicht unbedingt daran halten, aber es ist gut zu sehen, wie viel Zeit du mitbringen musst und wie viel Kilometer Strecke du machen möchtest. Generell gilt: Überschätze dich nicht!
Plane deine Tagesetappen so, dass du mit kürzeren Strecken anfängst und dich langsam steigerst. Bei der Planung der Tagesetappen wird dir das Internet und verschiedene Kartendienste hilfreich sein, da diese dir gleich die Distanzen anzeigen.
Wenn du innerhalb Europas wanderst, dann musst du dir natürlich keine Sorgen machen zwecks Visa oder Grenzübertritten. Sollte deine Reise allerdings weiter weg gehen, empfiehlt es sich auch hier frühzeitig die Einreisebestimmung des Landes genauer anzuschauen und gegebenenfalls ein Visum zu beantragen.
Bereit fürs Weitwandern?
Es erwartet dich ein spannendes Erlebnis, atemberaubende Natur und tolle Erfahrungen!
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