September, Oktober, November. Island fernab der Touristenströme erleben
Island ist eine geniale Destination für Naturliebhaber, was sich mittlerweile herumgesprochen hat. Seit einigen Jahren ist ein regelrechter Hype um Island-Reisen entstanden. Nicht weiter verwunderlich: Wasserfälle wie Gullfoss und Skogarfoss, schier ewig scheinende Hochebenen, Vulkane und Gletscher machen die Insel im Norden Europas einzigartig und ideal geeignet für Wanderungen sowie Outdoor-Aktivitäten aller Art. Vor allem während der Sommermonate sind viele Reisende aus aller Welt auf der Insel unterwegs. Einer der Gründe, wieso wir euch den Herbst für eure Island-Reise ans Herz legen. Was September, Oktober und November sonst noch so für Vorzüge mit sich bringen, verrät euch ASI Island-Experte Matthias Leuze in diesem Beitrag.
Nordlichter
Sie sind einer der Hauptgründe, in den dunklen Herbstmonaten nach Island zu reisen: Nordlichter. Mystisch und wunderschön überziehen sie den nächtlichen Himmel an nur ausgewählten Orten unserer Erde – besser als jedes Feuerwerk. An noch weniger Plätzen habt ihr die Chance, dieses Naturphänomen mit eigenen Augen mitzuerleben. Island gehört dazu. Die beste Zeit, um Polarlichter in Island zu beobachten, beginnt Anfang Oktober und geht bis März. Bei klarem Himmel beobachtet ihr dann, wie sich der Nachthimmel mit einem flackernden Lichtschein ziert. Von grün über violett bis hin zu rosa und orange – die Aurora Borealis, wie das Naturschauspiel auch genannt wird, ist in allen Farben des Regenbogens zu erleben. Am intensivsten strahlen sie im Normalfall außerhalb der Vollmondtage und fernab von künstlichen Lichtquellen. Dicht besiedelte Gebiete und Städte wie Reykjavik sind daher nicht der ideale Standort für die natürliche Lichtershow. Die nahezu unberührte Natur jenseits davon ladet allerdings dazu ein und eure Chancen sind dort besonders hoch, die Aurora Borealis bei ihrem Farbenspiel am Himmel zu beobachten. Vorausgesetzt, der Himmel ist weitgehend wolkenfrei. Seid euch bewusst, dass auch etwas Glück dazu gehört. Bis heute lässt sich nicht genau vorhersagen, wo und wann die Nordlichter exakt auftreten.
Schafabtrieb Rettir: isländische Tradition im September
Es ist eine langjährige Tradition auf Island. Jedes Jahr ab September findet das große Meckern statt. Es ist an der Zeit, die Schäfchen ins Trockene zu bringen. Die Schafe, die ihre Sommerfrische auf den Weideflächen in den Bergen Islands verbracht haben, werden wieder zusammengetrieben und nach ihren Besitzern aufgeteilt. Auf Pferden begeben sich die Hirten und Bauern auf die Suche nach den Tieren, um sie beim Schafabtrieb – Rettir auf Isländisch – zurück zu den Höfen zu bringen. Nicht immer ein einfaches Unterfangen: Mehrere Tage sind die Eintreiber Wind und Wetter ausgesetzt und oftmals sind die Schafe nicht unbedingt einverstanden mit der Idee, ihr Sommerdomizil gegen den Stall im Winter einzutauschen. Die Rückkehr der Hirten und Schafe muss also gebührend gefeiert werden. Während die Schafe aufgrund ihrer Nummern im Ohr den Besitzern aufgeteilt werden, kommt regelrechte Volksfeststimmung auf. Wer also einmal bei einer uralten isländischen Tradition vor Ort sein möchte, dem legen wir das Spektakel rund um den Schafabtrieb im Herbst ans Herz.
Weniger Menschen in der Nebensaison
Wie bereits erwähnt, ist Island besonders im Sommer beliebt. Lange Tage mit viel Licht und etwas wärmere Temperaturen als im Winter sprechen dafür. Dagegen allerdings, dass die Insel dann fast aus allen Nähten platzt. Sehnt ihr euch also nach etwas mehr Einsamkeit inmitten wilder Natur, legt eure Island-Reise auf den Herbst. Auch die berühmten Spots wie Geysir oder der See von Myvatn sind in dieser Zeit wenig besucht. Vergesst allerdings nicht, die entsprechende Kleidung für eure Island Reise im Herbst einzupacken. Warme Pullover und eine gute Regenjacke sind essentiell. Die Durchschnittstemperaturen im Herbst reichen von sieben bis drei Grad – und das in der Hauptstadt von Island, Reykjavik. Geht also davon aus, dass es in den ländlichen Gegenden noch kühler sein kann. So macht es gleich noch mehr Spaß, sich nach Wanderungen vorbei an Vulkanen oder Gletschern am Abend ins Warme zu kuscheln, oder? Ein weiterer Vorteil, in der Nebensaison unterwegs zu sein: Die Preise sind etwas günstiger.
Blaubeeren und Badevergnügen
Der Herbst in Island lädt zu genauso spektakulären Wanderungen ein wie der Sommer. Das große Plus dabei: die gesunde Jause, die am Wegesrand wächst. Wilde Beeren gedeihen in Island im Überfluss. Im Frühherbst ist Beerensammeln ein regelrechter Volkssport auf der nordischen Insel. Vor allem Blaubeeren gedeihen in den weitläufigen Heidefeldern Islands gut. Genauso „isländisch“ am Weg seid ihr mit einem Bad in einer der zahlreichen natürlichen heißen Quellen auf der Insel. Bei den teilweise frostigen Temperaturen im Herbst ist es noch entspannender, sich im heißen Wasser treiben zu lassen und in den Dampfwolken um sich in Tagträumen zu verlieren.
Herrlich tiefer Schlaf
Die nie enden zu wollenden Tage im isländischen Sommer hören sich zwar paradiesisch an, sind allerdings weniger praktisch, wenn es ums Schlafen geht. Und gerade wer den ganzen Tag viel an der frischen Luft unterwegs ist, sehnt sich nach einer ordentlichen Portion Erholung während der Nacht. Im Herbst schenkt Island sie euch. In Form von wunderbar dunklen und ruhigen Nächten. Das bedeutet pure Regeneration während eurer aktiven Wanderreise auf Island. Seid ihr im Sommer unterwegs, empfehlen wir euch, eine Schlafmaske einzupacken.
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