Ein Reisebericht von ASI Flugspezialistin Sandra Goller
Das Lächeln hat das Eis gebrochen und einfache Gesten haben das Übrige dazu beigetragen, dass man sich auch ohne große Worte verstanden hat.
Etwas nervös war ich, als es für mich auf die individuelle ASI Reise nach Vietnam von Innsbruck über Frankfurt und Bangkok in das ferne Hanoi ging – nervös deshalb, da ich mich seit langem mal wieder allein auf Reisen begab. Und nervös wegen des Wetters, da Mai eigentlich einer der regenreichsten Monate in Vietnam ist. Im Nachhinein stellte sich allerdings heraus, dass ich sehr großes Glück mit dem Wetter hatte und die Tage von Mitte Mai bis Anfang Juni in die Nebensaison fallen, denn ab Juni gehen die reiselustigen Vietnamesen dank der Schulferien selbst gerne auf Entdeckungstour im eigenen Land.
Meine individuell geplante Route
Landschaftliche & kulturelle Vielfalt soweit da Auge reicht
Pho, Banh Mi, Ca Phe… kulinarische Hochgenüsse aus Vietnamesisch
Ein Lächeln als Verständigung reicht vollkommen aus
Meine individuell geplante Route
So habe ich mir meine Route zusammengestellt:
- Hanoi
- -> Mai Chau
- -> Ninh Binh
- -> eine Nacht in der Halong Bucht
- -> mit dem Nachtzug nach Zentralvietnam
- -> Hue und Hoi An
- -> Flug Richtung Süden nach Hoh Chi Minh City
- -> Mekong Delta
- -> schließlich zur Küste nach Mui Ne
Ein straffer Plan also!
Meine anfängliche Nervosität war schließlich verflogen, als mich mein Guide Ha und Fahrer Dung mit einem breiten Grinsen am Flughafen erwarteten. Sofort wusste ich, dass dies ein großes Abenteuer werden wird.
Landschaftliche & kulturelle Vielfalt soweit das Auge reicht
Durch die enorme Länge von Nord nach Süd bietet Vietnam zahlreiche verschiedene und wirklich atemberaubende Landschaften, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Vietnam kann landschaftlich wirklich so gut wie alles: Bergketten, ca. 3000 km Küste und unzählige schöne Strände, die traumhafte Halong-Bucht mit den 1969 Kalksteininseln, satte Grüntöne der Reisfelder und Reisterrassen, Wälder aus Kokospalmen, zahlreiche Flussdeltas wie z.B. die Mekong Region und sogar eine Sahara-ähnliche Wüste kann man dort finden.
Ebenso vielfältig wie die Landschaft ist auch die Kultur, die man in Vietnam findet. Heute noch sieht man an allen Ecken die zahlreichen Einflüsse – vor allem aus China und Frankreich – die das Land in der Vergangenheit stark mitgeprägt haben. Die unzähligen Pagoden, Tempel, Königspaläste und auch Grabstätten haben mich jedes Mal erneut ins Staunen versetzt. Und auch die Tatsache, dass im heutigen Vietnam viele Religionen, wie z.B. Buddhismus, Daoismus, Konfuzianismus, Islam und auch des Christentums friedlich zusammenleben, hat mich sehr beeindruckt. Ebenso haben die vielen Kriege ihre Spuren hinterlassen, was sich die Vietnamesen jedoch niemals anmerken lassen würden.
Wahrlich überrascht hat mich aber auch die Pflanzenwelt Vietnams – als ich das erste Mal vor einem See blühender Lotusblumen stand oder die vielen verschiedenen Grüntöne der Reisfelder sah, bin ich aus dem Staunen gar nicht mehr rausgekommen. Generell findet man überall tolle Blumen in bunten Farben – von Hibiskus über Frangipani – sogar ganze Wälder von Kokospalmen, die vor allem die Wirtschaft einiger Regionen enorm prägen.
Pho, Banh Mi, Ca Phe … kulinarische Hochgenüsse auf Vietnamesisch
Die bunte Vielfalt findet sich auch im Essen wieder – so findet man neben Banh Mis (belegte Baguettes mit Hühnchen oder Schwein aus der Zeit der französischen Kolonialherrschaft) natürlich unzählige Varianten aus Reis, Fleisch, Gemüse und Gewürzen. Und auch die bekannten Springrolls, Nudeln und natürlich frischer Fisch oder Meeresfrüchte sowie viele leckere Obstsorten (z.B. Melone, Banane, Ananas, Mango, Papaya, Jackfruit, Pomelo usw.) gehören zur vietnamesischen Küche dazu. Aber auch, wer das kulinarisch Außergewöhnliche sucht, wird in Vietnam fündig – es gibt nämlich auch Schnecken, Schlange, Krokodil, Insekten und vieles mehr. Mutig sein lohnt sich!
Das Essen generell ist meist weniger scharf gewürzt als in den meisten anderen südostasiatischen Ländern. Dank überwiegend guter Hygiene ist es auch für uns Europäer gut verträglich und ein kulinarischer Genuss.
Gegessen wird natürlich mit Stäbchen – auch die typische Pho Suppe – eine kräftige Suppe mit Nudeln, dünnen Scheiben von Rind- oder Hühnerfleisch und diversem Grünzeug. Auch wenn man das Essen mit Stäbchen nicht beherrscht, so wird es dennoch gerne gesehen, wenn man sich zumindest bemüht. Meist gibt es dieselben Speisen zum Frühstück, zum Mittag- und Abendessen. In den guten Hotels gibt es natürlich auch westliches Frühstück mit Eiern und allem, was das Herz begehrt – sogar Schwarzbrot findet man hier häufig am Frühstückbuffet.
Vietnamesische Durstlöscher
Getrunken wird meist Tee, der immer und überall in Teekannen umrahmt von kleinen Tassen bereitsteht. Außerdem gibt es in Vietnam viele schöne Kaffeehäuser und auch der Egg Coffee, welcher traditionell mit Eigelb, Zucker und Kondensmilch zubereitet wird, freut sich großer Beliebtheit.
Beim Bier (auf Vietnamesisch „bia“) bleibt man regional – so trinkt man in Hanoi ein Bia Ha Noi, in Saigon ein Bia Saigon, in Hue und Huda und in Hoi An ein Larue. In vielen Bars/Restaurants findet man natürlich auch diverse frisch gepresste Fruchtsäfte, Cocktails und Mocktails.
Ein Lächeln als Verständigung reicht vollkommen aus
Was mich allerdings am meisten faszinierte, ist die Herzlichkeit der Menschen. Personen, die im Tourismus arbeiten, sprechen meist sehr gutes Englisch, teils auch Deutsch und andere europäische Sprachen. Der Großteil der Bevölkerung spricht allerdings nur Vietnamesisch. Da ich natürlich auch nur einige einfach vietnamesische Wörter wie
- Hallo „xin chào“
- Danke „cám on“
- Bier „bia“
beherrsche, habe ich es einfach mit einem Lächeln versucht und siehe da – es hat problemlos funktioniert. Das Lächeln hat das Eis gebrochen und einfache Gesten haben das Übrige dazu beigetragen, dass man sich auch ohne große Worte verstanden hat. So hatte ich während meiner Reise viele schöne Erlebnisse mit den Einheimischen und natürlich auch mit den Guides und Fahrern, die übrigens alles immer perfekt organisiert haben und mir unvergessliche Abenteuer bereiteten. Auch die vielen lachenden Kinder, die einen meist schon von weitem winkend mit einem Hello begrüßten, werden mir noch lange in schöner Erinnerung bleiben.
Mein Fazit
Da sich Vietnam gerade in einem touristischen Aufschwung befindet, sind im Moment noch nicht so viele Touristen vor Ort, wie in manch anderen südostasiatischen Ländern. An manchen Orten war ich im Mai gar einer von wenigen Touristen, was das Erlebnis natürlich noch schöner und authentischer machte. Für alle die bereit sind, sich auf Land und Leute einzulassen, ist Vietnam ein richtig tolles Reiseziel und ich kann getrost sagen – für mich war es eine der schönsten Reisen, die ich je gemacht habe und ich werde noch sehr lange an die tolle und aufregende Zeit zurück denken!
Meine Lieblingsbilder
Habt ihr selber Lust bekommen, den Vietnam zu entdecken? Dann stöbert in Ruhe durch unsere Vietnam Reisen und lasst euch inspirieren!
Schreibe einen Kommentar