Mit einer enormen Wucht peitschte die tosende Gischt an unsere Klamotten, innerhalb weniger Sekunden trieften wir vor Nässe. Im Vorfeld hatten uns bereits andere Touristen davor „gewarnt“, dass wir beim Besuch der Victoria Fälle im April nass werden „könnten“. Ich kann euch sagen: Noch nie war ich so froh, eine Regenjacke in mein Handgepäck verstaut zu haben. 🙂
Fangen wir jedoch von vorne an: nach ca. 2,5 Wochen Sonnenschein in Südafrika und Namibia tauschten wir auf unserer letzten Station unserer Reise die Sonnencreme gegen die Regenjacke ein: die Victoria Fälle standen als letztes Highlight unserer Reise auf dem Programm. Mit einer Höhe von 108 Metern und einer Breite von 1.708 Metern zählen die Victoria Fälle zu den größten Wasserfällen der Welt und brauchen sich nicht vor einem Vergleich mit anderen weltberühmten Wasserfällen wie die Niagara Fälle (Höhe 51 Meter, Breite 1.203 Meter) und die Iguazú Fälle (Höhe bis zu 82 Meter, Breite 2.700 Meter) zu scheuen.
Victoria Fälle von oben
Einen ganzen Tag unserer Reise widmeten wir den größten Wasserfällen Afrikas, welche 1855 vom schottischen Missionar David Livingstone als erster Europäer entdeckt und 1989 zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt worden sind. Zunächst erkundeten wir die Victoria Fälle per Helikopterrundflug. Diese 15 Minuten werden mir ewig in Erinnerung bleiben: Der Anblick der tobenden Wassermassen des Sambesi-Flusses, welcher an dieser Stelle als Grenzfluss zwischen den Ländern Simbabwe und Sambia dient, ließ mein Herz höher schlagen. Im Sekundentakt wurden Fotos geschossen, immer nach der Suche, nach dem noch besseren Motiv. Auch wenn die Gischt zu dieser Zeit ziemlich stark gewesen ist, hatten wir beste Sicht auf das Naturschauspiel, welches sich uns bot und wir konnten den Blick aus der Vogelperspektive in vollen Zügen genießen.
Victoria Fälle ganz nah
Nachdem wir wieder festen Boden unter unseren Füßen spürten, machten wir uns sofort zu Fuß auf in Richtung Nationalpark Victoria Fälle. Vom Zentrum der Grenzstadt gelangten wir in rund 20 Minuten zum Eingang des Nationalparks. 30US-$ pro Person waren kein Pappenstiehl, jedoch möchten wir auf keinen Fall den Eintritt in den Nationalpark missen. Ein Pfad führte entlang des Canyons des Sambesi von einer Aussichtsplattform zur nächsten. Auf dem Weg konnten wir den berühmt-berüchtigten Devil’s Pool, ein kleines Becken, welches sich direkt an der Abrisskante der Wasserfälle befindet und in welchem bei niedrigem Wasserstand gebadet werden kann, erblicken. Am Ende des Pfads, dem Danger Point direkt an der Schlucht, empfing uns die Dusche unseres Lebens, das Gefühl war überwältigend. Zum Abschluss unserer kleinen Wanderung durch den Nationalpark bescherte uns der Wettergott kitschigerweise einen sehr farbenfrohen Regenbogen unter der 128 Meter hohen, und ca. 200 Meter langen Victoria Falls Bridge, welche die Länder Simbabwe und Sambia miteinander verbindet. Was für ein Tag, was für ein magischer Moment, der krönende Abschluss einer hervorragenden Reise!
Mit einer Dinner Cruise Fahrt entlang des Sambesi Flusses bei leckerer, einheimischer Küche endete für uns das Abenteuer Afrika. Meiner Meinung nach zählen die Victoria Fälle zu jenen Gebieten im südlichen Afrika, welche man einmal im Leben gesehen haben sollte. Mir werden stets die tosenden Wassermengen in Erinnerung bleiben und der Moment, als ich zum ersten Mal die Wasserfälle von der Vogelperspektive aus gesehen habe.
Auf der geführten Rundreise “Himmel über Afrika” besucht ihr die Victoria Fälle und erlebt sie selbst hautnah.
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