Ende Mai begab ich mich auf meine erste ASI-Reise nach Usbekistan und war sehr neugierig was mich erwarten wird. Auf meiner unglaublichen Erlebnisreise mit tollen Begegnungen habe ich einiges erleben dürfen. Was genau, erzähle ich dir in meinem Usbekistan Reisebericht.
Tag 1: Anreise
Nach einer langen Anreise sind wir alle nachts in Tashkent gelandet und am Flughafen von unserem Guide Otabek in Empfang genommen und in unser Hotel gebracht worden. Hundemüde vom langen Anreisetag sind wir alle direkt schlafen gegangen.
Tag 2: Hauptstadt Tashkent
Am nächsten Morgen versammelte sich unsere Gruppe und wir lernten uns das erste Mal wirklich kennen. Unsere Gruppe bestand aus 12 Personen plus Guide und Buscrew. Am ersten Tag gingen wir auf Entdeckungstour in der Hauptstadt von Usbekistan und durften viel über die 2000 Jahre alte Geschichte erfahren. Unser erster Stopp war ein Denkmal für das Erdbeben im Jahr 1966. Anschließend waren wir bei der Barak-Chan Medrese und beim Kaffel-Shashi Mausoleum. Otabek erzählte uns viel über die Sitten und Bräuche der usbekischen Kultur und Religion.
Sofort fiel uns auf, wie sauber und ordentlich die Stadt ist – sowas haben wir alle selten gesehen. Die Denkmäler, Sehenswürdigkeiten, Straßen usw. werden täglich sauber gemacht und gewischt. Total faszinierend, wir könnten uns da auf jeden Fall eine Scheibe abschneiden.
Nach dem Mittagessen spazierten wir zum Platz der Unabhängigkeit und dem anliegenden Park. Störche symbolisieren die Stabilität von Usbekistan – wir werden im Laufe der Reise noch einige sehen.
Am Abend waren wir in einem schönen Restaurant und es gab traditionell Fleischspieße mit Salat und Fladenbrot.
Tag 3: Ab ins Tian Shan Gebirge
Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es an Tag 3 östlich von Tashkent in das Tian Shan Gebirge. Nach einer circa 2 stündigen Fahrt, kamen wir dort an und es ging mit einem 2er Sessellift hoch hinaus auf eine schöne Aussichtsplattform. Einheimische kommen hier herauf um zu Beten und lassen auch Gebetsschleifen dort.
Nachdem wir wieder runtergefahren sind, ging es weiter mit unserem Bus zurück Richtung Tashkent. Auf dem Rückweg sind wir an einem Staudamm vorbeigekommen, welcher wirklich sehr schön anzusehen war.
Noch ein Stück weiter, sind wir bei unserem Restaurant für das Mittagessen angekommen. Es gab Fisch mit frisch gebackenem Fladenbrot und wie immer Tee nach dem Essen. Im Anschluss machten wir einen kleinen Verdauungsspaziergang, bevor es zurück in die Hauptstadt ging.
Am Abend waren wir bei einer Gastfamilie zu Besuch und durften die usbekische Gastfreundlichkeit aus erster Hand miterleben. Das Essen war ein Highlight.
Tag 4: Samarkand
Auf geht’s mit dem Schnellzug am Morgen nach Samarkand. Hier konnte im Zug die Landschaft bewundert oder Schlaf nachgeholt werden, da wir heute relativ früh los sind.
In Samarkand angekommen, wurden wir von unseren Busfahrern Vali und Juri in Empfang genommen. Mit einem großen Reisebus waren wir die restliche Reise mit Ihnen unterwegs. Es gab immer gekühltes Wasser im Bus und man konnte tagsüber auch mal seinen Rucksack im Bus lassen, ohne Ihn ständig tragen zu müssen – sehr praktisch für alle.
Als erstes ging es zur Nekropole Shahi-Sinda– es war atemberaubend schön und wir mussten alle erstmal auf die prunkvollen Mausoleen klarkommen. Eines schöner als das andere und ohne unseren Guide hätten wir nicht mal halb so viel über die einzelnen Mausoleen und die darin Begrabenen erfahren.
Nach dem Mittagessen in einem gemütlichen Gasthaus ging es zu einem ganz besonderen Mausoleum – Amir Timurs Grabstätte. Unter Maulbeerbäumen hat uns Otabek viel über den Mongolenherrscher Timur erzählt.
Vor dem Abendessen durften wir für einen Aufpreis ins Tanztheater und haben die verschiedenen traditionellen Trachten und Gewänder der letzten Jahrhunderte bestaunen können.
Unser Abendessen fand in einer alten Karawanserei statt und war wirklich sehr gut. Nach dem Abendessen sind wir zum Registanplatz um eine wunderschöne Lichtershow anzusehen.
Tag 5: Samarkand
Nach dem Frühstück ging es bei Tageslicht erneut zum Registanplatz und er ist sowohl bei Nacht, als auch am Tag faszinierend. Wir waren in den verschiedenen Medresen und hatten danach die Möglichkeit die verschiedenen Arten Majolika, Mosaik und Terrakotta anzusehen.
Danach ging es zur Bibi Hanum Moschee – diese zählte im 15. Jahrhundert zu einer der größten und prächtigsten Moscheen der islamischen Welt. Direkt nebenan ist ein toller Bazar, auf dem wir Zeit zum Schlendern hatten, bevor es zum Mittagessen ging.
Nach dem Mittagessen hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung und jeder konnte ein bisschen für sich die Stadt erkunden oder im Hotel entspannen.
Am Abend sind wir dann zu einer Weinverkostung gegangen und es war sehr lustig. Anschließend ging es etwas angesäuselt zu einer Gastfamilie und wir wurden wieder sehr lecker bekocht. Diesmal gab es das Nationalgericht Plov.
Tag 6: Wanderung im Zerafschan Gebirge
Am sechsten Tag stand eine Wanderung an. Dafür sind wir mit PKWs ins Zerafschan Gebirge gefahren. Auf dem Weg wurde die Landschaft zunehmend ländlicher, grüner und hügeliger. Dort angekommen ging es auch schon los. Mit einem extra Guide, der uns interessante Dinge über die Seidenstraße erzählte, wanderten wir zusammen an der alten Seidenstraße entlang, bis wir nach zwei Stunden zu einem schattigen Plätzchen gekommen sind und gemeinsam gepicknickt haben. Durch die etwas höhere Lage, war es endlich mal nicht so heiß wie in den letzten Tag – eine tolle Abwechslung.
Zurück im Hotel hatte wieder jeder Zeit zur freien Verfügung und am Abend gab es dann Essen im Hotel.
Tag 7: Ab in die Wüste
Am Morgen ging es los Richtung Wüste zu unserem Jurtencamp. Auf dem Weg dorthin von Samarkand, sind wir in eine Schlucht mit Felszeichnungen gefahren. Wir konnten verschiedene Jagdszenen auf den Felsen finden und es wurde schnell untereinander zu einem kleinen Suchspiel, wer neue entdeckt.
Anschließend ging es weiter und wir machten Pause unter schönen Aprikosenbäumen und aßen zu Mittag. Dies war für mich rückblickend das tollste und beste Mittagessen. Mitten in der Natur, in einem Stuhlkreis um den Tisch und einem Buffet voll mit unglaublich leckerem und frischem Essen. Vodka durfte natürlich auch nicht fehlen (damit unser Magen auch die frischen Salate verdaut ;-))
In der Wüste angekommen haben wir unsere Jurten im Camp bezogen. Pro Zelt haben 4-5 Personen Platz. Danach konnte wer wollte noch auf Kamelen reiten und sich den Sonnenuntergang ansehen, welcher meiner Meinung nach immer sehr besonders in der Wüste ist.
Nach dem Abendessen haben wir uns alle am Lagerfeuer versammelt und ein kasachischer Sänger hat eine tolle Stimmung gezaubert.
Tag 8: Aidarkulsee und Fahrt nach Buchara
Um 4:11Uhr stellten wir uns den Wecker, um den Sonnenaufgang auf den Dünen anzuschauen. Mit einer Decke eingekuschelt warteten wir geduldig, bis die Sonne sich dann um 5 Uhr blicken ließ.
Um 8 gab es dann Frühstück für alle und anschließend sind wir zum Aidarkulsee gefahren. Dort hatten wir den ganzen Vormittag zum baden, lesen, sonnen und einfach entspannen.
Nach einem leckeren Mittagessen mit Blick auf den See, ging die Fahrt los nach Buchara. Nach 3,5 Stunden sind wir in Buchara angekommen und unser Hotel hatte eine tolle zentrale Lage. Die Stadt war sehr belebt und wir schlenderten abends über die Bazare zu unserem Abendessen auf einer Dachterrasse mit Blick auf die ganze Stadt.
Anschließend sind einige noch schlendern gegangen oder haben ein Bierchen am Hauptplatz getrunken.
Tag 9: Buchara, die goldene Stadt
An diesem Tag sollte es extrem heiß und ich hatte schon in der Früh Bammel davor – 43 Grad im Schatten sollten es werden. Aber zuerst gab es lecker Frühstück und wir starteten gemütlich in den Tag. Heute waren wir den ganzen Vormittag zu Fuß unterwegs und brauchten keinen Bus, da die Stadt relativ übersichtlich ist. Mittags sind wir dann zum Mittagessen gefahren und es gab nochmal eine „kleine“ Portion Plov.
Wir besichtigten viele Medresen, Karawansereien und Märkte. Auch in einem Teehaus, in dem wir verschiedenen Teesorten probieren durften, machten wir Halt.
Abends waren wir wieder bei einer Gastfamilie in einem schönen Innenhof und es gab einen unglaublich leckeren Gemüseeintopf.
Tag 10: Fahrt nach Chiwa
Heute gibt es nicht besonders viel zu erzählen, da wir den ganzen Tag unterwegs nach Chiwa, unserem letzten Stopp, waren.
Unterwegs hat uns Otabek viele Informationen über Usbekistan, seine Völkervielfalt, die Sitten und Brauchtümer gegeben und somit die Zeit wirklich verkürzt und unterhaltsam gestaltet.
Nachmittags in Chiwa angekommen erwartete uns ein wirkliches Highlight – unser Hotel war eine große Medrese. Ein sehr cooles Erlebnis und wir waren alle sehr begeistert.
Vor dem Abendessen hatte jeder noch Zeit in der Stadt zu bummeln und sich frisch zu machen.
Tag 11: Die Wüstenstadt Chiwa
Nach dem Frühstück ging es los und wir waren den ganzen Tag zu Fuß unterwegs, da der Stadtkern relativ klein war und dort auch keine Autos erlaubt sind. Auch heute sahen wir viele Medresen und Moscheen, spazierten durch die verwinkelten Gassen und liefen über die tollen Märkte.
Vor dem Mittagessen durften wir zusehen, wie das typische Fladenbrot gebacken wird, was wirklich faszinierend war. Das frisch gebackene Brot gab es dann für uns zum Mittagessen.
Abends sind wir auf eine Aussichtsplattform gegangen und hatten einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt (inklusive unserem Hotel, welches wirklich rausstach).
Anschließend hatten wir unser Abschiedsessen auf einer schönen Dachterrasse und alle wurden ein wenig sentimental. Wir hatten wirklich eine tolle Zeit zusammen und waren eine Top Gruppe. Auch hier durfte natürlich der Abschlussvodka nicht fehlen.
Tag 12: Rückreise
Früh morgens geht’s mit dem Bus zum Flughafen und wir verabschieden uns von Otabek. Dann steht die Heimreise nach Deutschland an.
Mein Fazit:
Die Erlebnisreise nach Usbekistan gehört zu den absoluten Highlights meiner bisherigen Reiseziele. Anfangs wusste ich nicht wirklich was ich von diesem (für mich eher unbekannten) Land erwarten soll und ich bin durch und durch begeistert. Wir haben auf dieser Reise so viele verschiedenen Dinge von Usbekistan gesehen und erlebt und sowohl kulturell, kulinarisch als auch architektonisch ist dieses besondere Land definitiv einen Besuch (oder mehrere) wert. Ich weiß, dass das nicht meine letzte Reise nach Usbekistan war und ich bin unglaublich froh dieses Land kennengelernt zu haben.
Ich bin auch sehr froh unseren Guide Otabek kennengelernt zu haben, ohne ihn wäre die Reise nur halb so informativ gewesen.
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