Welche Bilder kommen euch bei dem Gedanken an das Land Usbekistan in den Kopf? Kommen da überhaupt Bilder? Ich muss zugeben, dass ich vor dem Gespräch mit ASI Produktmanager und Fernreise-Experte Bernhard keine konkrete Vorstellung von dem Land irgendwo zwischen Europa und China hatte. Wenn es euch genauso geht und ihr euren Horizont ein bisschen erweitern wollt: In diesem Artikel erfahrt ihr, was es grundsätzlich über Usbekistan zu wissen gibt. Falls euch der Gedanke an eine Reise in das Land an der Seidenstraße gefällt, schaut euch doch unsere geführte Wanderreise nach Usbekistan genauer an. Dort könnt ihr das wundervolle Land hautnah erleben.
ASI Fernreise-Spezialist Bernhard war dieses Jahr selber in Usbekistan unterwegs und stellt uns seine wertvollen Tipps zu Land, Leute und Sehenswürdigkeiten zur Verfügung. Vorab ein paar Fotos von Bernhards Reise zur Einstimmung.
1. Wo liegt Usbekistan eigentlich?
Usbekistan kann getrost als das „Herz Mittelasiens“ bezeichnet werden, und das in zweierlei Hinsicht. Sowohl geografisch als auch historisch bildet Usbekistan das Zentrum von Mittelasien. Umrahmt von Nachbarländern wie Kasachstan, Turkmenistan, Tadschikistan, Afghanistan und Kirgistan hat Usbekistan keinen direkten Zugang zu einem Meer. Das macht das Land durch den speziellen Mix aus Wüsten, prachtvollen Palastanlagen und Berge über 4.000 Meter allerdings wieder wett.
Gemütlich in nur 6,5 Flugstunden erreicht ihr von Deutschland aus Taschkent, die Hauptstadt des Landes.
2. Wie schaut es mit dem Visum aus?
Keine unwichtige Angelegenheit sind die Einreisebestimmungen in Usbekistan. Da die Bestimmungen zum Visum nicht statisch sind und im Laufe der Zeit immer wieder angepasst werden können, findet ihr die aktuellsten Informationen dazu unter dem Punkt “Wichtige Informationen zu Ihrer Reise” bei der jeweiligen Reise von ASI Reisen.
3. Wann ist die beste Reisezeit für Usbekistan?
Es herrscht Kontinentalklima. Das bedeutet, dass die Sommer heiß und die Winter kalt sind. Für Wanderungen sind die besten Monate Mai und September. Zu dieser Zeit herrscht keine Sommerhitze und in den Bergen ist es trotzdem noch nicht sehr kalt.
Insidertipp: Trotzdem empfiehlt es sich, zur Wanderbekleidung warme Zusatzbekleidung mitzunehmen, da es in den Nächten stark abkühlen kann.
4. Wie ist die Infrastruktur?
Das Land ist noch nicht so weit entwickelt. Man kann die Straßen und Verkehrsmittel nicht mit den europäischen vergleichen. Abseits der Hauptverbindungen sind sie daher recht holprig. Allerdings besitzen die schmalen Gassen Charme. Oft werden an kleinen Ständen Kleidung und Souvenirs verkauft.
Zu den Unterkünften gibt es zu sagen, dass man in den Städten sehr wohl recht gute Hotels finden kann. Während der geführten Wanderreise macht ihr es euch in charmanten Unterkünften mit familiärem Charakter gemütlich. Im ländlichen Bereich werden klarerweise auch die Unterkünfte einfacher, hier ist Komfortverzicht nötig.
5. Was dürft ihr als kulturell Interessierte auf keinen Fall verpassen?
Die Seidenstraße hat das Land und seine Kultur geprägt, denn durch sie wurden Einflüsse vieler Kulturen in das Gebiet des heutigen Usbekistan gebracht. Geprägt wurde das Land vor allem von den alten Iranern, dem türkischen Reitervolk, sowie arabischen, chinesischen und russischen Reisenden. Die große Seidenstraße diente beispielsweise China zum Erreichen zweier Ziele: eines war das Fergana-Tal und das kasachische Steppengebiet, die zweite Route führte nach Baktrien, Parthia, Indien und dem mittleren Osten bis zum Mittelmeer. Auf diesen langen Wegen wurden nicht nur Waren ausgetaucht, sondern auch Technologien, Sprachen, Ideen und religiöse Ansichten. Zum Beispiel wurde durch die Seidenstraße der Buddhismus auf dem Territorium Zentralasiens verbreitet, seine Spuren kann man heute noch spüren.
Viele Gebäude und sind architektonisch und kunstvoll gestaltet, besonders in den Städten befinden sich viele wunderschöne Gebäude, die für Touristen oft wie Moscheen wirken, es aber nicht sind. Es handelt sich oft um sogenannte Mandrasen/Medresen, das sind Koran-Schulen.
Die folgenden 3 Städte haben den größten kulturellen Reiz und es unserem Produktmanager Bernhard deshalb besonders angetan. Während unserer geführten Wanderreise nach Usbekistan besucht ihr sie.
1001 Nacht in Samarkand
Der Registan Platz in Samarkand, was übersetzt so viel wie „sandiger Platz“ heißt, ist einer der beeindruckenden Plätze in Mittelasien. So manch einer fühlte sich dort wie im Märchen von 1001 Nacht. Der Platz besteht aus drei prächtigen Mendresen: im Westen die Ulug’bek-Madrasa, von 1417 bis 1420 erbaut. Im Osten die Sher-Dor-Madrasa, von 1619 bis 1636 erbaut und nördlich die Tilya-Kori-Mandrasa, von 1646 bis 1660 erbaut. Außerdem befindet sich östlich der Tilya-Kori-Mandrasa das bekannte Scheibaniden-Mausoleum aus dem 15. Jahrhundert.
Handelszentrum Buchara
In Buchara warten unzählige historische Bauwerke darauf, bestaunt zu werden. Sie stammen Großteils aus der alten Zeit. Entlang der Seidenstraße haben damals Karawanen ein paar Tage verbracht, um Ware zu handeln und Vorräte aufzufüllen. Auch heute ist die Stadt eines der wichtigsten Handels- und Industriezentren Zentralasiens. Die meisten Einwohner dort sind Tadschiken, sie sprechen tadschikisch, was die zentralasiatische Form von Persisch ist.
Wüstenstadt Chiwa
In Chiwa sind die Häuser besonders interessant, da sie vielfach aus Lehm gebaut sind. Auch die Stadtmauer der Altstadt ist mit Lehm verkleidet. Der ockergelbe Farbton verleiht Chiwa den typischen Wüstenstadt-Charakter.
6. Wie ist das Wandern in Usbekistan?
Tian Shan: dem Himmel so nah
In Usbekistan befindet sich das wundervolle Tian Shan / Tienshan Gebirge, das mit Gipfeln über 3.000 Metern eine eindrucksvolle und schroffe Bergkulisse schafft. Schon der Name demonstriert die Schönheit dieser Berge, er stammt aus China und 天山 tiān shān beudeutet „Himmlische Berge“. Dieses Hochgebirge ist über ca. 2500 km lang, es trennt den südlichen und den nördlichen Teil von Turkestan, es erstreckt sich über die Staaten Usbekistan, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, sowie den Nordwesten von China. Von China wurden bereits Teile davon zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Einer der dominantesten Gipfel in Usbekistan ist der große Chimgan, der auf dem Foto unten zu erkennen ist.
Nurata Berge
Doch auch die Nurata Berge haben ihre Reize, sie liegen ca. 300 km von Taschkent entfernt. Dieses Gebirge ist weniger hoch und landschaftlich sehr karg. Es ist ein einsames Gebiet mit unendlich weiten Ebenen. Mit der Kombination aus Steppen und Bergen ist Wandern dort ein unvergessliches Erlebnis. Das Wandern hat bei den Einheimischen keine Tradition. Aus diesem Grund hat man die Natur fast für sich alleine, nur ab und zu trifft man auf Bauern und Hirten entlang der Wanderwege.
Auch während der geführten Wanderreise nach Usbekistan erkundet ihr die beiden faszinierenden Gebirgszüge an der Seite eines ortskundigen Wanderguides.
7. Wie sind die Menschen in Usbekistan?
Laut unserem ASI Produktmanager Bernhard ist das Volk der Usbeken hilfsbereit und freundlich. Die Usbeken sind sehr stolz auf ihre Heimat, die sie gerne mit interessierten Gästen aus fremden Ländern teilen.
Usbekistan ist muslimisch geprägt, allerdings werden die strengen Vorschriften des Korans relativ locker gehandhabt. Für Touristen gilt keine Bekleidungsvorschrift, der Genuss von Alkohol wird auch nicht als verwerflich angesehen.
Ihre traditionelle Bekleidung tragen die Menschen in den Städten meist nur noch zu festlichen Anlässen. Anders im ländlichen Gebiet, dort gehört die Kleidung zum Alltag der Leute.
Die Kleidung der Frauen besteht meist aus einer Tunika und einer weiten Hose. Das Festgewand wird aus Satin hergestellt und ist aufwendig verziert und bestickt. Nicht fehlen dürfen dabei Schmuck aus Gold und Silber. Der Kleidung kann auch entnommen werden, welchen sozialen Status die Frau, beziehungsweise ihr Mann haben. Die traditionellen Schuhe nennen sich Mahsi, das sind schöne Schuhe zum Schlüpfen, ohne Absatz.
Die Männer tragen einen Chapan, das ist ein gesteppter Mantel, welcher mit einem Schal zugeschnürt wird. Für Festtage tragen Männer einen Gürtel, der bestickt, oder mit Silber oder Metall verziert ist.
Die traditionelle Kopfbedeckung, genannt Tubeteika, wird im Alltag kaum mehr getragen. Wichtig ist sie aber bei Feierlichkeiten, dort wird sie von Männern, Frauen und Kindern getragen, nur ältere Frauen verzichten darauf. Diese Kopfbedeckung unterscheidet sich von Region zu Region.
Musik
Außerdem sind die Leute sehr musikalisch, in den Bergdörfern werden oft orientalische Tänze am Lagerfeuer veranstaltet. Die tief verwurzelte Folklore Musik geht in viele unterschiedliche Richtungen, von Kinderliedern, über Brauchtumslieder, Arbeitslieder, Tanzlieder bis hin zu lyrischen Liedern.
Tanz
Zur Musik gehört auch der Tanz. Er soll die ganze Schönheit des Landes präsentieren. In Usbekistan wird dabei besonders auf komplizierte und ausdrucksstarke Gesten und lebhafte Gesichtsausdrücke geachtet. Das kann man auch im Video unten sehr gut erkennen. Im Land gibt es 3 Schulen mit unterschiedlichen Stilen, die Fergana Tänze, der Buchara Tanz und der Choresm Stil.
Dieser Tanz usbekischer Frauen in traditioneller Kleidung, mit kunstvoll bemalten Tonvasen fand in Buchara vor der Nodir Devonbegi Madrasasi statt. Die Nodir Devonbegi Mandrasasi ist eine Mendrese, also eine Koran-Schule und liegt im historischen Zentrum von Buchara. Sie wurde 1623 von Nodir Devonbegi erbaut und auch nach ihm benannt. Angeblich war das Gebäude ursprünglich als Karawanserei gedacht, aber dann aber zu einer Mendrese umgewandelt worden.
Während der geführten Wanderreise nach Usbekistan habt ihr Gelegenheit, Zeit mit Einheimischen zu verbringen. Bei den Übernachtungen in Privathäusern und beim gemeinsamen Essen mit Usbeken lernt ihr das Alltagsleben der Bevölkerung kennen.
8. Und wie ist das Essen?
Die Kulinarik ist interessant, da sie uns Mitteleuropäern so fremd ist. Grundsätzlich ernähren sich die Leute einfach und gesund. Reis und Fladenbrot landen fast täglich auf den Tellern der Usbeken. Das Brot bekommt seinen guten Geschmack durch die traditionelle Zubereitungsart im Tonofen. Außerdem wird auch viel und gerne – wie in anderen muslimischen Ländern – Lammfleisch gebraten oder gegrillt. Eine Spezialität des Landes nennt sich „Plow“. Das Nationalgericht ist am Foto unten in der Mitte zu sehen. Die Speise wird aus den Grundzutaten Lammfleisch, Reis und Karotten zubereitet, das genaue Rezept und die Gewürze unterscheiden sich von Region zu Region. Am Foto rechts vom Plow befinden sich usbekische Mantı, das sind kleine gefüllte Teigtaschen. Wie am Bild links zu erkennen ist, wird in Usbekistan nicht auf genügend Gemüse verzichtet.
Die usbekischen Spezialitäten aus erster Hand genießt ihr bei unserer geführten Wanderreise gemeinsam mit einer einheimischen Familie.
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Ich weiß nicht wie es euch geht, aber bei mir steht dieses faszinierende Land mittlerweile ganz oben auf der Liste.