Ein individuelles Trekking zu unternehmen bedeutet sich auf ein kleines Abenteuer einzulassen. In diesem Sizilien Reisebericht erfahrt ihr mehr über unsere Trekkingtour durch die Italienische Insel.
Uns führte die Reise nach Sizilien in die Monti Madonie. Seit 1989 ist das dicht bewaldete Kalkmassiv des sizilianischen Apennnins aufgrund seiner artenreichen Flora und Fauna und wegen seinem fossilen Reichtum zum geschützten Naturpark erklärt worden. Dieser umfasst eine Fläche von 40.000 ha und ist der höchste Teil der nordsizilianischen Bergkette, die überwiegend aus Kalkstein und Dolomit besteht. Dessen Hänge fallen zur Nordküste steil ab, die südlichen Ausläufer hingegen sind durch sanfte Hügel charakterisiert. Im zentralen Teil ragen schroffe Gipfel bis zu knapp 2.000 m empor, mit dem Pizzo Carbonara als höchsten Gipfel (1.979 m).
Wir beginnen unser Trekking in Petralia Sottana. Ein charmantes mittelalterliches Dorf, das sich an die Hänge am Eingang des Naturparks schmiegt.
Je weiter wir in den Park vordringen, desto abgeschiedener und einsamer wird die Landschaft. Wir wandern durch uralte Kork– und Steineichenwälder, und sogar die seltene Nebrodi-Tanne wächst am Wegesrand.
In den Madonien befinden sich die meisten Trinkwasserquellen der Insel, die üppigen Wälder sind das Ergebnis. Beim ersten steilen Aufstieg zum Pass Portella di Mele auf 1.515 m wird das Gelände schroffer, doch eröffnet uns die Passüberschreitung das Herz der Madonie. Inmitten dieser Abgeschiedenheit befindet sich das Berghotel Pomieri, wo wir für 2 Nächte unser Quartier beziehen.
Hier weht ein kühler, angenehmer Wind, der durch die Klamm wie durch Zauberhand den Nebel bewegt. Es folgt eine Rundwanderung, die uns zunächst durch einen Pinienwald führt und uns schöne Weitsichten bietet. Überall ragen schroffe Felsnadeln empor.
Anschließend bietet sich die Möglichkeit den Gipfel des San Salvatore (1.912 m) zu besteigen. Wir entscheiden uns dagegen, da der gesamte Gipfel noch in Schnee gehüllt ist. Dafür nehmen wir uns Zeit für die kleinen Dinge am Wegesrand: immer wieder entdecken wir wilde Orchideen und eine besonders große Eiche.
Die nächste Etappe bringt uns zum Rocca di Gonato, dazu steigen wir zum Pizzo Canna auf und umwandern die Klamm. Hier wird uns bewusst wieviel natürliche Quellen sich in diesem Gebiet befinden. Immer wieder kommen wir an Bächen und Flüssen vorbei bis wir schließlich unsere nächste Unterkunft, die wunderschön gelegene Masseria Rocca di Gonato erreichen. Herzlich werden wir begrüßt und gönnen uns am Kamin einen Grappa. Außer uns ist niemand dort, somit genießen wir die Ruhe und Abgeschiedenheit. Am nächsten Morgen erwartet uns nur noch ein Abstieg bis zum Anwesen der Unterkunft Azienda Agrituristica Bergi. Dies ist ein Ort zum Wohlfühlen.
Plantagen mit Artischocken, Zucchini, Tomaten und anderem Gemüse, Olivenhaine und Weinberge, Orangen und Zitronenbäume umgeben die Azienda. Hier ist alles hausgemacht, angefangen beim Olivenöl, Honig, Marmelade bis hin zum Wein. Alle Produkte sind auf organischer Basis und dies schmeckt man, beim hervorragenden Abendessen.
Zum Abschluss verbringen wir noch einen Tag am Meer im verträumten Fischerörtchen Cefalú. Eine wunderbare Trekkingtour mit italienischem Flair in einer teilweise herrlichen abgeschiedenen Bergwelt.
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