Sie sind das Sinnbild für Beständigkeit und Unveränderlichkeit, begegnen uns in den verschiedensten Formen, ragen als Giganten weit über unsere Köpfe hinaus und warten thronend auf ihre Bezwinger – die Rede ist von den Bergen und Gipfeln unserer Erde. Vor tausenden Jahren entstanden sie als Folge von Vulkanismus, Sedimentationen und den Verschiebungen der Plattentektonik. Heute haben sie teilweise heiligen Charakter und beherbergen Sagen, Mythen und wundersame Wahrheiten.
1. Kailash – der heilige Berg
Schon auf den ersten Blick zeigt dieser Gipfel ein mystisches Bild – symmetrisch und pyramidenähnlich ragt der Kailash im Gangdise Gebirge in die Höhe. Der heilige Berg, wie er bei den Tibetern genannt wird, liegt im Zentrum eines Ursprungsgebietes von 4 Flüssen: im Norden entspringt der Indus, im Osten der Yarlung Tsangpo, im Westen der Saltuj und im Süden der Karnali. Diese Flüsse tragen wesentlich zur Wasserversorgung des gesamten indischen Subkontinents bei. Eng geknüpft ist die religiöse Bedeutung dieses Giganten an den Ursprung dieser Flüsse. Um die religiöse Bedeutung des Kailash wahren zu können, ist der Berg unbestiegen. Einzig und allein Genehmigung erhielt Reinhold Messner 1985, der aber auf die Expedition verzichtete.
Jährlich pilgern tausende Gläubige durch Schluchten und über gewaltige Pässe und umrunden ihn. Auf einer Trekkingreise rund um den Kailash passieren Bergsteiger heilige Höhlen und Meditationsplätze und kommen bei Palästen, Residenzen und Wohnstätten von Gottheiten in Kontakt mit dem heiligen Berg. Innerhalb von drei Tagen wird der Kailash umrundet und das gewaltige Himalayamassiv erlebt. Das Everest-Basecamp bei Rongbuk wird ebenfalls besichtigt, übernachtet wird in einfachen Gästehäusern entlang der Route. Wer die Spiritualität des Mount Kailash erleben will, der bucht eine Reise während des im Mai stattfindenden Saga-Dawa-Fest.
2. Kraftplatz Großglockner – der kleine Bruder des Kailash
Der kleine Bruder des Kailash in Tibet ist der Großglockner in den Alpen. Mit 3.798 Metern ragt seine Spitze in den Himmel, so hoch wie keine andere in Österreich. Der Monarch über dem Gletschermeer zieht nicht nur Bergsteiger aus aller Welt in seinen Bann, sondern ist längst zur Kultstätte geworden. Esoteriker sprechen von einem heiligen Berg, der aufgrund seiner Kegelform eine besondere Energie ausstrahlt. Geomanten schwören auf seine positive Wirkung. Dementsprechend gibt es Energieorte rund um den Großglockner, bei denen sich die Kraft des Berges erspüren lässt. Auf einer zweitägigen Hochtour auf den Großglockner wird der imposanteste Gipfel im Nationalpark Hohe Tauern erklommen – im Sommer mit Steigeisen oder im Winter mit Ski.
3. Teide – die Heimat des bösen Dämonen Guayota
Der Pico del Teide ist mit 3.718 Metern die höchste Erhebung auf der Kanarischen Insel Teneriffa und der höchste Berg auf spanischem Staatsgebiet. Sein Name El Teide ist die hispanisierte Form des von den Ureinwohnern Teneriffas, den Guanchen, genutzten Begriffes Echeyde. Er bezeichnet die Wohnung des bösen Dämonen Guayota, welcher der Legende nach den Sonnengott Magec eingefangen hatte und im Echeyde gefangen hielt. Mit Hilfe des Achamán, des obersten Gottes der Guanchen wurde Magec befreit und Guayota verjagt. Achamán verschloss daraufhin den Echeyde mit einem „Zuckerhut“. Auf abwechslungsreichen Wanderpfaden stets auf den Spuren der Guanchen, dem mysteriösen Urvolk Teneriffas, führt die Wanderreise “Teneriffa Teide – König der Kanaren” fernab von touristischen Gegenden inmitten unberührter Natur. Neben der Besteigung des Teides finden auch eine Küstentour zum Roque Taborno und eine Schluchtentour bei Punta de Hidalgo statt.
4. Kilimanjaro – Haus Gottes
Im Norden Tansanias erhebt sich aus der flachen ostafrikanischen Hochebene das mächtige, von Gletschern bedeckte Bergmassiv des Kilimanjaros. Von 1885 bis 1918 war dies der höchste Berg des Deutschen Reiches, was die koloniale Besetzung durch Deutschland möglich machte. Damals unter „Kaiser-Wilhelm-Spitze“ bekannt, ist das Kilimanjaro Massiv für die Wachagga von großer spiritueller Bedeutung. Sie nennen ihn ehrfürchtig „Kilima-njaro“ – „Haus Gottes“. Der Gipfel bestimmt sogar die Beerdigungsriten: Die Wachagga begraben ihre Toten mit dem Kopf in Richtung zum schneebedeckten Gipfel.
Das Dach Afrikas kann auf den verschiedenen Routen durch die unterschiedlichsten Vegetationsformen erklommen werden. Auf der Kilimanjaro-Marangu-Route, auch Coca-Cola-Route genannt, werden die Savanne, der Regenwald und eine Mondlandschaft durchwandert. Übernachtet wird in einfachen Hütten oder Zeltlagern. Jede der Aufstiegsrouten auf den Kilimanjaro wartet mit ihrem eigenen Highlight.
5. Der Olymp – der mythenumrankte Sitz der Götter
Der Olymp ist der höchste Berg Griechenlands. Als mythologische Heimat von Göttervater Zeus hat er eine Bedeutung als nationales Symbol, die sonst wohl nur noch die Akropolis in Athen erreicht. Der höchste Gipfel ist der Mytikas mit 2.918 Metern. Der Olymp bietet gleichsam das Himmelskonzept der griechischen Mythologie und ist bewohnt von Göttern, Abkömmlingen der Götter und Dienern. Von hier aus schleuderte Zeus zornentflammt seine Blitze hinab. Auf der geführten Wanderrundreise “Götterdämmerung am Olymp” kommen Griechenland-Fans auf ihre Kosten. Auf der zehntägigen Rundreise werden Aktivurlauber Teil einer faszinierenden Symbiose von Natur und Kultur. Neben der Besteigung des höchsten Gipfels des Olymps werden die weltberühmten Meteora-Klöster besucht. Reisende sind auf dieser Wanderroute den griechischen Göttern zwischen Himmel und Erde ganz nah. Lest mehr von der Besteigung des Olymp im Reisebericht von Nicole.
6. Gros Piton in St. Lucia – die schöne Helena der Antillen
Der Vulkankegel des Gros Pitons ist Wahrzeichen der Karibikinsel St. Lucia. Auch bekannt als die „schöne Helena der Antillen“ schmückt der inaktive Vulkan (786 Meter) mit seinem Zwillingsbruder Petit Piton (738 Meter) die Natur der Insel. Nicht ohne Grund wird die Naturschönheit in Verbindung mit der griechischen Mythologie gebracht, denn Helena steht für das Urbild der Schönheit und als Vegetationsgöttin – St. Lucia ist die Perle der Karibik. Gemeinsam mit traumhaften Stränden, bunten Korallenriffen und türkisblauem Wasser gehört das Umfeld rund um die Zwillings-Vulkane zum UNESCO-Weltnaturerbe. Auf den geführten Wanderkreuzfahrten “Wandern und Segeln in der Karibik” tauchen Sonnenanbeter in eine Welt von palmengesäumten Sandstränden, dichten Regenwäldern und bizarren Vulkanen ein und werden von der Warmherzigkeit der Insulaner begrüßt.
7. Mount Cook – Herrscher von Neuseeland
Der Mt. Cook, oder auch Aoraki genannt, ist Teil der Neuseeländischen Alpen. Zu finden ist er im Mount-Cook-Nationalpark, der 1953 auf der Südinsel entstand und im wahrsten Sinne alpin ist: Hohe Berggipfel, Gletscher und Dauerschneefelder prägen diese einzigartige Landschaft. Übrigens ist der Mount Cook mit seinen stolzen 3.724 Metern der höchste Berg Neuseelands. Der gleichnamige Nationalpark gehört seit 1990 dem UNESCO Weltnaturerbe an. Selbst bei den Inselbewohnern ist die Region sehr beliebt. Die Bergwanderwege entlang duftender Kräuterfelder führen zu klaren Bergseen und spektakulären Aussichtspunkten.
Reisende sind auf der Geführten Rundreise “Naturparadies Neuseeland” auf dieser vertrauten und doch fremden Doppelinsel im südlichen Pazifik unterwegs. Neben dem Mount Cook Nationalpark lernen sie die Kultur der Maori, viele endemische Pflanzen und Tiere sowie karge Vulkanlandschaften kennen.
8. Djebel Toubkal – der zu Stein erstarrte Titan Atlas
Der höchste Berg Marokkos, der Djebel Toubkal (4.167 Metern), ist zugleich der höchste Gipfel des Hohen Atlas im Nordwesten Afrikas. Das Atlasgebirge erstreckt sich vom Atlantik bis zur algerischen Grenze und zählt mit seinen sieben Viertausendern – davon sechs im Umkreis des Djebel Toubkal – zu den großartigsten Naturlandschaften des afrikanischen Kontinents. Mit kargen Steinfelsen, grünen Terrassenstufen und bizarren Felsformationen ist der Berg im Atlasgebirge ein Bollwerk gegen die Sandmeere der Sahara. In dieser Landschaft wird Bergsteigern klar, warum nach griechischer Mythologie Atlas ein Titan war, der das Himmelsgewölbe am westlichen Punkt der damals bekannten Welt stützte. Bei guten Sichtverhältnissen reicht der Blick sogar bis zur Sahara und deren faszinierenden Sanddünen. Die geführte Trekkingreise “Auf den höchsten Berg Marokkos – Besteige den Djebel Toubkal” begleitet Abenteurer zum Gipfel des Hohen Atlas und bietet Führungen durch die Königsstadt Marrakesch an.
9. Matterhorn – Mekka für Bergsteiger
Das Matterhorn, eine Pyramide aus Fels und Eis, 4.478 Meter hoch und einer der höchsten Gipfel der Alpen, wirkt magisch wie kaum ein anderer. Dieser Berg ist ein Mythos: Er schreckt die Menschen ab und zieht sie gleichzeitig an und dies schon seit der Erstbesteigung am 14. Juli 1865. Das Wahrzeichen der Schweiz stand auch im Jubiläumsjahr 2015 im Mittelpunkt zahlreicher Feierlichkeiten, bei denen die alpine Tradition und die alpinistische Ära gewürdigt wurden.
Imposante Gletscher und Berggipfel prägen die Schweizer Alpenlandschaft. Auf der geführten Wanderreise “Schweizer Alpen – Zermatt” taucht ihr ein in diese faszinierende Bergwelt am Fuße des Matterhorns. Auf der 7-tägigen Wanderung erklimmt ihr die schönsten Aussichtsplätze und lernt das mächtige Bergmassiv kennen. Die besten Verhältnisse sind üblicherweise zwischen Juli und September.
10.Cerro Torre – die Granitnadel
Er ist zwar „nur“ ein Dreitausender und doch einer der mächtigsten Berge der Welt. Mit 3.128 m ragt die Granitnadel stolz in den stahlblauen Himmel der Anden. Unter Kletterern ist er Fluchund
Segen zugleich. Extrem glatte Wände, viel Wind und ständig schlechtes Wetter machen ihn zu einem der schwierigsten und schönsten Gipfel zugleich. Ursprünglich als „unbesteigbarer Berg“ in den 50er Jahren beurteilt, ranken sich Mythen um die Erstbesteigung. Die undokumentierte Erstbesteigung des Italiener Cesare Maestri 1959 wird von vielen angezweifelt. Sein Kamerad soll mitsamt des Gipfelfotos in den Tod gestürzt und verschollen sein. Die erste dokumentierte Besteigung erfolgte 1974 durch Casimiro Ferrari.
Auf der Patagonien Wanderreise prägen gewaltige Felswände des Fitz Roy und Cerro Torre das Bild entlang abwechslungsreicher Wanderpfade und bieten stets ein beeindruckendes Gebirgspanorama.
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