Unsere Reisespezialistin Tanya Grozeva macht sich auf eine Reise nach Italien. Ihr Fazit: Sizilien ist bunt und authentisch! Erfahre in diesem Reisebericht mehr über ihre Reise.
Tag 1: Anreise
Nach dem kurzen sehr frühen Flug von München und dem Transfer nach Sant Alessio Siculo blieb genug Zeit die ganze Ortschaft zu erkunden und erste Eindrücke zu gewinnen. Die Mischung zwischen den „noch schlafenden“ Hotels, ersten neugierigen Touristen und Touristinnen, den verlockenden Düften nach Citrus, Jasmin, Pizza & Cannoli und dem Ausblick auf das weite tiefblaue Meer, haben meine Vorfreude ins unermessliche steigen lassen. Immerhin ist es mein erster Besuch auf Sizilien. Ich wurde von allen außerordentlich freundlich empfangen und habe immer folgende 2 Sachen gehört: “Man braucht 1 Monat, um die ganze Insel zu besichtigen, aber nur 1 Tag um sich in Sizilien zu verlieben!”, und “Man kann auf Sizilien nicht schlecht essen!”. Beides klingt doch viel versprechend, oder?
Und bei dieser morgentlichen Romantik, kam absolut kein Zweifel auf, dass die gastfreundlichen und lächelnden Sizilianer:innen Recht haben werden!
Tag 2: Erste Wanderung
Nach einer kurzen Begrüßung von unserem großartigen Guide Martin Hurmann beim Frühstück, ging es schon los! Monte Venere – dieser klangvolle Name ist der höchste Punkt unserer heutigen Wanderung. Ein wunderschöner, sonniger Aufstieg, atemberaubende Ausblicke und ein geheimnisvoller in Nebel gehüllter Abstieg erwarten uns!
Die Belohnung: Eine abwechslungsreiche Naturkulisse, dessen Höhepunkt die malerische Stadt Taormina war! Der perfekte Einstieg in die Woche und eine tolle Gelegenheit für unsere Gruppe sich kennenzulernen, vielfältige Eindrücke zu sammeln und ersten Geschichten über die Kultur & Natur der Insel von Martin zu lauschen.
Tag 3 : Planänderung
Das Wetter zeigt sich genau so bunt und chaotisch wie die Insel selbst. Flexibilität ist angesagt! Wer hätte es geahnt, dass der gerade jetzt frisch „angezuckerten Ätna“ zwar ein wunderschöner Anblick ist, aber nicht allzu freundlich zum Wandern.
Daher geht es heute Richtung Rocca di Novara vorbei an wunderschönen Zitronengärten. Und ja die Wettergötter waren gnädig zu uns, so konnten einige Mutige den Gipfel stürmen! Ein paar Gewitterwolken versuchten den Blick in die Weite zu trüben, doch wie das immer auf Inseln ist, hielt das Spektakel nicht lange an und wir konnten den Abstieg durch die saftigen Wiesen genießen. Und nein, das ist nicht Irland oder Schottland! Die Schafe und Ziegen springen auch über die Hügelwelt Siziliens!
Man muss die Farben der Insel lieben! Genau so abwechslungsreich wie die Platten mit Käse, Wurst, Oliven, Orangen und so vielem mehr!
Tag 4: Neuer Tag – neues Bild
Die Geschichte der Insel hat eindeutig viele Spuren hinterlassen. Wer um alles in der Welt würde so weit oben am Berg wohnen, wenn man die wunderschöne Küste hat?! Doch unser Martin ist auch der Geschichte der Insel mächtig und erläutert kurz, dass unzählige Angriffe und Räuberüberfälle der Grund dafür gewesen sind. Die Menschen haben den Schutz der Gipfel und Berge gesucht um zu überleben und – das wichtigste für die Sizilianer:innen – die Familie zu beschützen.
Und jetzt, da es an der Küste mehr Arbeit durch Reisende gibt, ähneln die verschlafenen Dörfern in den Bergen Denkmälern.
Unzählige solche Häuser, wunderschöne Denkmäler aus einer anderen Zeit, stehen in diesen Dörfern zum Verkauf. Man kann überall „vendesi“ lesen. Unser Fahrer Mario erklärt: 1 Haus koste 1 Euro! Man bekommt es aber nur, wenn man verspricht, es in Stand zu halten. Doch Handwerker:innen sind hier schwerer zu bekommen als bei uns und die Materialien unbezahlbar und schwer zu transportieren.
All diese traurige Schönheit – echt und ohne Filter!
Tag 5: Ihre Majestät – der Ätna
Houston we are ready to take off… ach ne. Wir sind immer noch auf Sizilien! Wie ist das möglich? Die Natur ist der größte Künstler, den es geben kann. Schwarze spitze Steine, grüne zarte Pflänzchen, weiße Bäume und dazwischen Schnee. Man kann es nicht beschreiben, man muss es erleben. Es ist surreal!
Wir können zwar die geplante Wanderung auf Grund der Schneesituation nicht machen, doch wir kommen auf jeden Fall auf unsere Kosten!
Tag 6: Mandanici und Gänsehaut pur
Eine letzte Wanderung durch dichte Brombeersträucher, wilde Birnenbäume, seltsame Wannen und wunderschöne Pinien. An jeder Ecke gibt es was Neues zu der Flora zu lernen. Martin ist fast jede Pflanze bekannt und kann sie nicht nur auf Lateinisch benennen, sondern gleich eine Liste mit Heilwirkungen oder kultivierte Verwandtschaften aufzählen. Es bleibt bis zum Schluss spannend.
Und dann haben wir genau zu Mittag das nächste wunderschöne Bergdörfchen erreicht. Ohne jegliche Vorwarnung kam nach dem obligatorischen Läuten der Glocken plötzlich ein wunderschöner und beruhigender Song aus allen Lautsprechern der Piazza! Man sah keine Menschen, man hörte nichts außer dieser Melodie! Ich glaube es war etwas über Santa Lucia – eine hochverehrte Heilige auf der Insel. Es war Gänsehautfeeling pur! Wir standen alle da wie erstarrt und lauschten! Die Musik wirkte beruhigend, als würde sie sagen: “Genug für jetzt! Ruht nun und seid für den Abend bereit! Macht Pause und genießt euer Leben! So ist Italien, so ist Sizilien!”.
Tag 7: Man muss Sizilien lieben
So viele Geschmäcker, Düfte, Farben, Erlebnisse und Eindrücke. Was für eine unglaubliche Vielfalt! Man kann den letzten Tag einfach nach Lust und Laune gestalten und genießen. Wir haben uns (alle als Gruppe) entschlossen Taormina erneut zu besuchen. Für ein paar Euros ging es mit dem Bus in die Stadt. Jeder hat nach Lust und Laune geshoppt, flaniert, gegessen, bestaunt, entspannt und die Reise in seinem eigenen Tempo ausklingen lassen.
Tag 8: Arrivederci bella Sicilia ea presto!
Mein Fazit: Unvergesslich, wunderschön, gastfreundlich, authentisch und auf jeden Fall eine weitere Reise wert! Ich habe mich in Sizilien tatsächlich verliebt! Ich habe mir 2 Kochbücher, eine kleine Sonne, eine Flasche Wein und eine Zitrone mitgenommen. Ich wollte ein bisschen Sizilien für Zuhause haben!
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