Mallorca, vor etwas mehr als 30 Jahren: Im Schutz der Nacht verladen Schmuggler ihre heiß begehrten Waren. Neben ihnen steht ein Carabiñero, einer der Ordnungshüter Mallorcas. Wer jetzt denkt, dass dieser die Schmuggler festnehmen würde, täuscht sich. Hand in Hand werden gemeinsam die Waren verladen, denn bis in die 1990er Jahre war der Schmuggel ein einträgliches Gewerbe auf der Mittelmeerinsel.
Geschmuggelt wurden vor allem Grundnahrungsmittel wie Mehl oder Zucker, aber auch Luxusgüter wie Alkohol und vor allem Tabak. Die Schiffe, auf denen die Güter zur Insel transportiert wurden, legten in versteckten Buchten an. Von dort aus führten abgelegene Saumpfade bis ins Hinterland. Heute ist das Schmugglerhandwerk Geschichte. Geblieben sind die Wege, die vom Meer in die Berge führen, versteckt und abseits der Massen.
Tag 1: Banyalbufar – Port d’es Canonge – Esporles
Esporles – ein kleines Bergdorf, von wo der Schmugglerpfad durch Steineichen- und Kiefernwälder zur Abbruchkante der Küste führt. In Serpentinen geht’s bergab zum einstigen Schmugglerhafen Port d’es Canonge, entlang der Küste nach Banyalbufar.
Tag 2: Can Cosat – Estaca – Miramar
Der Nordküste entlang, durch duftende Pinienwälder bergauf zu einem versteckten Aussichtspunkt. Aussichtsgenuss pur! Wieder bergab zur Küste bis zu jenem Punkt am Meer, wo die Schmuggler anlegten, ihre Ware ablegten, um sie später wieder abzuholen.
Tag 3: Deià – Llucalcari – Muleta – Port de Sóller
Deià – ein viel gelobtes Dörfchen und wirklich schön gelegen. Durch Gärten mit Orangen- und Zitronenbäumen geht’s ab zum Meer, entlang der Küstenlinie nach Llucalcari, ein kleiner, geschichtsträchtiger Weiler. Über den Bergrücken von Muleta wandernd, wird Port de Sóller erreicht.
Interessant zu wissen
Llucalcari zählt circa 20 Häuser. An einer kleinen Bucht namens „Es Canyaret“ befindet sich im Schlamm eine Süßwasserquelle. Einwohner und mittlerweile auch Besucher nehmen hier ein Schlammbad – soll angeblich eine therapeutische Wirkung haben.
Tag 4: Port de Sóller – Cala Tuent
Hoch über dem Meer – am Mirador de ses Barques. An alten, einsamen Gutshöfen vorbei und über offene, mit Dissgras bewachsene Hänge erwarten herrliche Blicke auf das Meer. Der Pfad führt weiter bis zur malerisch gelegenen Cala Tuent.
Tag 5: Sa Calobra – Torrent de Pareis
Mit einem Wort: beeindruckend! Die Cala Tuent, die Sa Calobra und der Torrent de Pareis. Mallorca Kenner wissen, wofür diese Begriffe stehen. Durch die Schlucht, folgt ein Aufstieg zwischen den Felsen und ein Staunen über das Wunder der Natur auf den Spuren der Schmuggler. Kaum zu glauben, dass diese mit bis zu 70 kg auf dem Rücken durch diese Felsblöcke kletterten.
Wunder der Natur?
Über Jahre hinweg hat ein Sturzbach auf seinem Weg in das Meer, diese faszinierende Kulisse gehöhlt. Die Schlucht verengt sich auf manchen Stellen auf wenige Meter und die Wände erstrecken sich über 200 Meter steil zum Himmel.
Bilder von: ASI Travel Ambassador Louise Pillon
Mehr von Louise Pillon: Webseite ▪ Facebook ▪ Instagram
Bist du bereit, die Pfade der Schmuggler zu entdecken?
Entscheide selbst, in welchem Schwierigkeitsgrad du den Schmugglerpfad erwandern möchtest – individuell oder als Gruppenreise.
Weiter geht’s am Schmugglerpfad – Hier noch mehr Interessantes für dich dazu
- Blick zurück: Als Mallorca die Insel der Schmuggler war
- Video: Spektakuläre Schlucht auf Mallorca – Torrent de Pareis
- Stärkung für das Schmugglergeschäft muss sein: Schlemmen auf Mallorca
Schreibe einen Kommentar