Besser als jede Vitamin D Tablette: eine Genuss-Wanderwoche auf Mallorca.”
Petra M. | ASI Kundin
Wie geht es euren Vitamin-D Speichern? Sollten sie angesichts der vielen dunklen Tage, die der Winter mit sich bringt, schon fast aufgebraucht sein, macht es wie Petra M. Die ASI Kundin und diplomierte Ernährungstrainerin reiste im Herbst 2017 nach Mallorca, um es sich dort auf der geführten, kulinarischen Wanderreise eine Woche lang gut gehen zu lassen. Die Reise gibt es Besser als jede Vitamin-D Tablette aus der Apotheke, findet sie. Bei mallorquinischen Schmankerln und ausgedehnten Wanderungen durchs Tramuntana Gebirge im Westen von Mallorca verbrachte Petra eine gelungene Wanderwoche. Lest selbst, welche Leckereien sich hinter “Caldereta” oder “Gato d’almerada” verbergen. Vielen Dank an Petra fürs Teilen ihrer Eindrücke!
Liebe auf den ersten Biss: ein Reisebericht
Der Vitamin D – Mangel hängt drohend über uns. Was dagegen tun? Apotheke – Oleovit schlucken? Ich hab mich für eine andere Alternative entschieden. Auf nach Mallorca – Vitamin-D-Depot beim Wandern von der Sonne gratis auffüllen lassen und lieber mallorquinische Schmankerl statt Oleovit schlucken. Ich buchte einen einwöchigen, kulinarischen ASI Wanderurlaub. Somit konnte ich zwei meiner Lieblingsbeschäftigungen – Bewegung an der frischen Luft und kulinarische Genüsse – optimal verbinden.
Mein Rezept für mehr Vitamin D: Sonne, Bewegung und mallorquinische Schmankerl anstatt Tabletten schlucken.
Ausgangspunkt für unsere Wanderungen war Sóller, eine von Bergen umringte Kleinstadt im Westen der Insel. Auf der Bilderbuch Finca C‘an Quatre wurden wir gleich wie Familienmitglieder aufgenommen. Wir, d.h. unsere kleine feine 5-köpfige Gruppe D/Ö/CH mit dem Schwerpunkt: Pharmakologie, Mikrobiologie, Medizin, Ernährungswissenschaft und „Genussologie“, legten für unseren deutschen Reiseleiter die Latte sehr hoch. Hendrik, ein mallorquinischer Dresdner, der vor 13 Jahren in das Inselparadies eingeheiratet hat, wurde unseren Erwartungen mehr als gerecht. Er erfüllte jeden Wunsch und beantwortete geduldig unsere Fragen. So erfuhren wir vieles, was in keinem Reiseführer steht.
Von Erdbeerbäumen & spanischen Essenszeiten
Fast jeden Tag gab es eine ausgewählte Wanderung durch das Tramuntana Gebirge entlang von Mandarinen-, Zitronen-, Orangen-und Olivenbäumen. Ein Highlight folgte dem anderen: Ich sah zum ersten Mal Erdbeerbäume (madrones) und Johannisbrotbäume, aus deren Kern das Johannisbrotkernmehl gewonnen wird, bekannt als Lebensmittelzusatzstoff unter der Bezeichnung E 410.
Als Belohnung nach jeder Tour folgte der Einkehrschwung mit für die Region typisch mallorquinischen Gerichten. Hurra, Mallorquiner essen gerne – so wie ich – in geselliger Runde, ausgiebig und viele Gänge. Zum Mittagessen geht es erst spät so gegen 14.00 Uhr, das Abendessen startet bei Einheimischen gegen 21.00 Uhr.
Einmal durften wir sogar selber den Kochlöffel schwingen und mit Nunu ein sechs-gängiges Haubenmenü zubereiten. Will man selber kochen, verschafft man sich am besten auf dem Wochenmarkt einen Überblick über das kulinarische Angebot: Es war ein Erlebnis!
Die Spezialitäten der Woche: eine kleine Auswahl
Der Tag beginnt mit einem guten Café solo, entspricht in etwa unserem Espresso und frisch gepresstem Orangensaft. Die Orangen dazu gab es im Tal von Sóller, direkt vor der Haustür zum Pflücken. Dazu isst man Ensaïmada, ein süßes Frühstücksgebäck. Die Ensaïmada de Mallorca (von saïm, Schmalz) ist ein Produkt mit geschützter geografischer Angabe. Wir haben diese Süßspeise bei unserem gemeinsamen Kochen als Nachtisch zubereitet und mit Frischkäse, Zucker und Zimt gefüllt.
Olivenbäume sind überall auf Mallorca zu sehen und werden zum größten Teil für die Herstellung von Olivenöl genutzt. Oliven isst man quasi zu jeder Tages- und Nachtzeit als Beilage.
Mallorquinischer Honig ist sehr beliebt und wird oft gemeinsam mit Käse gegessen. Außerdem wird er zum Einlegen von Trockenfrüchten, Nüssen und Kernen verwendet.
Mallorcas Küche ist ländlich geprägt. Es gibt viele rustikale Gerichte: Kaninchen, Lamm, Zicklein oder Spanferkel, oft vom Grill. Dazu reicht man Variationen von Gemüse. Fisch wird auf Mallorca oft vom Festland importiert. In den Küstenregionen kann man auch fangfrischen Fisch genießen. “Sopa Mallorquin” ist ein deftiger Kohleintopf mit Fleischeinlage. Alternativ gibt es “Caldereta“, einen Eintopf mit Meeresfrüchten oder Langusten sowie Tomaten, Zwiebeln, Paprika. Eine weitere Spezialität ist die Sobrasada, eine Wurst aus dem Fleisch der einheimischen Schweinerasse “Cerdo negro”, dem schwarzen Schwein. Diese Rasse wird auf Mallorca nach traditionell überlieferter Weise gezüchtet und gefüttert. Bei „Sobrasada de Mallorca“ handelt es sich ebenfalls um eine geschützte Ursprungsbezeichnung.
Der mallorquinische Gemüseauflauf Tumbet wird aus Auberginen, Paprikaschoten, Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch gekocht. Tumbet isst man auf Mallorca im Sommer als leichte Hauptspeise mit ungesalzenen, mallorquinischen Landbrot. Es kann auch kalt als Vorspeise gereicht werden oder als Beilage zu Fisch, Fleisch oder Eiern.
Tapas sind meist Beigaben zu einem Getränk, die im Stehen verzehrt werden. Wer größere Portionen im Sitzen genießen möchte, bestellt „Ración“. Dabei handelt es sich um einen oder mehrere Teller mit Tapas einer bestimmten Sorte: z.B. Tortilla (Kartoffelomelette), Albóndigas (Fleischbällchen), Oliven, Pimientos de Padrón (kleine Paprikas), Patatas Bravas (frittierte Kartoffelstücke mit scharfer Sauce) Aioli = „spanische Mayonnaise“ (Vollmilch, Pflanzenöl, Salz und Knoblauch), Serrano-Schinken oder Garnelen in Knoblauch.
Dazu genießt man am besten ein Gläschen Wein. Es gibt eine Vielzahl von sehr guten Weiß-, Rot- und Rose Weinen. Idealerweise besucht man ein Weingut mit anschließender Weinverkostung. Auch wir haben uns dieses Vergnügen nicht entgehen lassen.
Mallorca ohne Paella geht natürlich nicht! Nach einer Wanderung waren wir auf einer privaten Finca dazu eingeladen. Das schönste neben der frisch nach traditionellem Rezept zubereiteten Paella war der Traumausblick auf den Hafen von Port de Sóller.
Hierbas: Medizin für müde Wanderfreunde
Nach dem Essen genießt man einen für Mallorca typischen Kräuterschnaps namens „Hierbas“, der auf Anisbasis hergestellt wird. Durch Zusatz unterschiedlicher Kräuter, die teilweise auch in der Heilkunde Verwendung finden, gibt es viele Geschmacksrichtungen: von süß bis halbtrocken und trocken.
Süßes darf nicht fehlen
Berühmt ist Mallorca für seine zig Millionen Mandelbäume. Mandeln finden in vielen verschiedenen Produkten und Gerichten Verwendung. z.B. den berühmten Mandelkuchen Gato d´almerada, serviert mit Mandeleis und etwas Mandellikör.
Dank der vielen Zitronenbäume gibt es einen weiteren landestypischen süßen Leckerbissen: die mallorquinische Zitronentarte. Sie wird sowohl gekühlt, als auch ofenwarm serviert. Die Crema Catalana, eine Art Puddingcreme mit einer festen Karamellschicht überzogen, findet man quasi auf jeder Speisekarte.
Die letzte auf Mallorca servierte Nachspeise war ein Schokoküchlein mit flüssigem Kern und Obers. Für meine Begriffe ein waschechter österreichischer Import.
Fazit: aufgefüllte Vitamin D Reserven & wunderbare Erinnerungen
Nach dieser Woche sind meine Energie- und Vitamin D Tanks aufgefüllt. Ich bin hoffentlich gut gewappnet für die kommenden sonnenarmen und nassgrauen Tage. Von den Erinnerungen und dem mitgebrachten „Übergepäck“ werde ich noch eine Weile zehren können. Durch das fleißige Wandern ist aber alles halb so schlimm 🙂
Rezept für Zuhause: Pa amb oli
Das Pa amb oli (auf Deutsch: Brot mit Öl) ist eines der typischsten Gerichte der mallorquinischen Küche. Es besteht aus einfachen Grundzutaten wie ungesalzenem Brot, Ramallet-Tomaten, gutem Olivenöl , Salz und Knoblauch. Mehr braucht es nicht. Darüber hinaus sind der Belagswahl an Kreativität und Phantasie keine Grenzen gesetzt: gebratenes Gemüse, Käse, Wurst Schinken, Oliven, Kapern oder Fisch, etc. Am besten sein eigenes Pamboli kreieren oder wenn man es im mallorquinischen Restaurant bestellt – überraschen lassen. Für mich war es Liebe auf den ersten Biss!
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