Zum Saisonstart an Ostern ging es für mich an die Ostküste Sardiniens zum Wandern.
Nach dem Flug nach Cagliari und einer ersten Nacht in dieser schönen Stadt ging es mit den Öffis nach Santa Maria Navarrese.
Tag 1 Anreise nach Santa Maria Navarrese
Mit den Öffis war die Fahrt von Cagliari zu unserem Ausgangspunkt an Sardiniens Ostküste zwar gemütlich, aber kein Problem. Ein bisschen Zeit sollte man mitbringen, aber das gehört ja einfach zum Reisen dazu. Wir waren die ersten Gäste der Saison und die Dörfer, Städtchen und Gastgeber noch etwas verschlafen. Bei einem ersten Rundgang erkundeten wir die Ortschaft und natürlich durfte auch ein erster Aperol Spritz und das leckere lokale Bier Ichnusa nicht fehlen.
Tag 2 Santa Maria Navarrese – Golgo
Los ging es zur ersten Wanderung nach Golgo. Ziemlich schnell war klar: Ohne GPS und gute Kenntnisse zur Orientierung ist man hier verloren. Die Wege sind kaum markiert, Wegweiser fehlen meist völlig und wir waren eigentlich immer allein – andere Wanderer abseits der größeren Parkplätze, von denen einige zu kürzeren Spaziergängen starteten? Fehlanzeige. Für uns aber wunderbar, da wir die Wanderung an diesem Tag mit nur ein paar Ziegen und Schafen teilen mussten. Entlang herrlicher Küstenpfade an Sardiniens Ostküste und auf steinigen und steilen Wegen ging es nach Golgo.
Tag 3 Rundwanderung Cala Goloritzé
Unsere Unterkunft war hier für 3 Nächte das Refugio Golgo. Von hier aus starteten wir zu Tagestouren, die uns zu verschiedenen Stränden und landschaftlich unterschiedlichen Gegenden führten.
Die Unterkunft ist sehr versteckt gelegen, hat nur ein paar wenige, gemütliche Zimmer und einen Zeltplatz, auf den sich aber um die Osterzeit kaum jemand verirrt hatte. Nachdem die Tagesgäste sich wieder auf den Weg gemacht hatten, war es abends wunderbar ruhig und entspannt und wir wurden mit würzigen und schmackhaften Mahlzeiten verwöhnt.
Unsere erste Tour von hier aus führte zu einem gut zu erreichenden Strand, den Goloritzé, wo am Ostermontag sehr viel los war. Hier sind andere Tage bestimmt ruhiger. Also gingen wir recht früh zurück und besichtigten die Sehenswürdigkeiten rund um unsere Unterkunft.
Tag 4 Rundwanderung Cala Mariolu
Auch heute mussten wir nur Wanderrucksäcke packen. Über das Plateau von Golgo ging es durch Schaf-, Kuh- und Schweineherden und weiter auf einsamen Wanderwegen zum Arco Baleno – auch heute waren wir wieder froh, mit App und GPS ausgestattet zu sein. Die Wanderung kann man bis hier gehen, die Ausblicke auf das Meer sind herrlich und man passiert einige traditionelle Schäferhütten. Oder man geht weiter, so wie wir es gemacht haben – über einige abenteuerliche und wackelige Holzleitern und rutschige Geröllfelder und endlose Serpentinen durch steile Wälder runter zur Bucht Cala Mariolu. Für uns der einsamste und schönste Strand, den wir auf der gesamten Reise gesehen haben. Sogar eine Abkühlung im Meer war dabei. Allerdings war es noch sehr kalt, zwischen Mittelmeer und Lufttemperatur war nur wenig Unterschied, aber das blaue Wasser war doch zu verlockend. Und auf dem Rückweg mit den vielen Höhenmetern wurden wir schnell wieder warm!
Tag 5 Golgo – Cala Gonone
Heute mussten wir unser schönes Refugio verlassen. Nach einem Transfer wartete direkt der erste, wunderbar schöne Strand auf uns. Von Cala Sisine aus wanderten wir hinauf auf einsame Karstebenen – auch heute wieder ein Abenteuer, was die Orientierung anging. Das Gelände war vielfältig, neben der Hochebene durchwanderten wir lichte Wälder und hatten immer wandelnde Ausblicke auf Sardiniens Inland und das Meer. Ziel war heute einer der schönsten Strände Sardiniens, die Bucht Cala Luna. Von hier nahmen wir eines der öffentlichen Boote nach Cala Gonone, wo wir ein sehr schönes Hotel für die nächsten 3 Nächte bezogen.
Tag 6 Rundwanderung Monte Irveri
Dadurch, dass man bei dieser Wanderung immer mehrere Nächte pro Unterkunft hat, kann man die Wandertage auch gut nach Lust und Laune anpassen und gestalten. Daher haben wir uns an diesem Tag die Rundwanderung um den Monte Irveri vorgenommen. Bei stürmischem Wetter erwarteten uns einige Höhenmeter, begleitet von ordentlichen Böen und eine wiederum ganz andere Landschaft als auf unseren vorherigen Wanderungen, die aber auch wieder an der Küste endete. Zum Schwimmen war es uns dann doch etwas zu kalt und windig an diesem Tag, den wir dann noch genutzt haben, um die schöne Ortschaft und den kleinen Hafen zu erkunden.
Tag 7 Rundwanderung Cala Fuili und Cala Luna
Heute war einer der wenigen Tage, an dem wir während der Wanderung sicher waren, dass wir auch ohne Wegbeschreibung und GPS zum Ziel kommen. Die Wanderung war nicht ganz so einsam, aber trotzdem wunderschön. Ziel sind die großartigen Strände von Cala Fuili und nochmals Cala Luna, die beide zum Baden einladen, trotz der Weiterhin kalten Temperaturen und starken Böen. Zurück kann man wieder eines der Boote nehmen, oder einfach den gleichen Weg zurück gehen. Für diese Variante haben wir uns entschieden.
Tag 8 Abreise
Wieder mit den Öffis sind wir von Sardiniens Ostküste zurück nach Cagliari zum Flughafen gefahren. Die Strecken sind nicht weit, aber die Straßen führen durch Bergregionen und sind entsprechend kurvig. Schnell geht es also nicht voran. Bei uns hat alles perfekt gepasst und wir konnten am Nachmittag ohne Stress in den Flieger steigen.
Fazit unserer Reise an Sardiniens Ostküste
Eine sehr schöne Reise auf einer wunderbaren Insel. Die Wanderungen sind anspruchsvoll und ungeübten Wanderern nicht zu empfehlen. Kenntnisse im Umgang mit GPS, das Nutzen der bereitgestellten App und ein guter Orientierungssinn sind für diese Reise Voraussetzung ebenso wie eine gute Kondition. Wir waren vielleicht etwas früh im Jahr dran. Es war noch kalt und das Wasser an den schönen Stränden sehr frisch. Dafür hatten wir eben diese fast immer für uns allein, es waren in den Ortschaften nur wenige andere Reisende unterwegs und für die Cappuccinos, die Kaltgetränke und Snacks haben wir immer ein windgeschütztes Eckchen gefunden.
Sardinien, du bist wunderschön! Das nächste Mal kommen wir aber vielleicht ein paar Wochen später oder aber zum Ende der Saison im Herbst!
Weitere Blogbeiträge die dich interessieren könnten:
- Top 9 Sehenswürdigkeiten auf Sardinien
- Auf Sardinien wandern: 4 Tipps für deinen Aktivurlaub
- Sardinien – ein Reisebericht: Karibik-Gefühl im Mittelmeer
- Sardinien – Naturschönheiten & kulturelle Zeitzeugen
Schreibe einen Kommentar