Am südlichen Ende Afrikas kombiniert der schwarze Kontinent alle seine Reize und präsentiert sich in einer kontrastreichen Vielfalt. Vom dicht bevölkerten In-Beach zum einsamen Sandstrand, von den trockenen, roten Böden der Kalahari zu den fruchtbar grünen Wäldern entlang der Garden Route. Vom vibrierenden Kapstadt am kalten Atlantik bis zum kosmopolitischen Durban am warmen Indischen Ozean, von brütenden Temperaturen in der Halbwüste Karoo bis zu einer frischen Brise in den bis zu 3.000 Meter hohen Drakensbergen – Afrika kommt mit seinen Landschaften jeder Vorliebe entgegen. Erfahrt in diesem Beitrag, welche Höhepunkte des afrikanischen Landes ihr euch nicht entgehen lassen solltet.
10 Höhepunkte in Südafrika
- Johannesbrug und Pretoria
- Safari im Kruger Nationalpark
- Wale beobachten und mit Haien tauchen
- Berglandschaften in Karoo
- Drakensberge
- Garden Route
- Mossel bay
- Knysna Lagune
- Metropole Südafrikas: Kapstadt
- Südafrikanische Küche
1. Johannesburg und Pretoria
Im Nordosten befindet sich die kleinste Provinz Südafrikas – Gauteng. Sie stellt mit den Metropolen Johannesburg und Pretoria (Tshwane) das heutige Wirtschaftszentrum des Landes dar und ist mit mehr als einem Drittel am Bruttoinlandsprodukt beteiligt. Seit einiger Zeit bemüht sich Johannesburg nach Kräften seiner heruntergekommenen City neuen Glanz zu verleihen. Joburg oder Jozi – wie die Johannesburger sagen – ist das Experimentierlabor des neuen Südafrikas. Nirgends kann man das Scheitern und Gelingen der afrikanischen Industrienation besser beobachten. Das Scheitern, weil die Kluft zwischen arm und reich groß, die Gewalt seit geraumer Zeit ein großes Thema ist und ganze Stadtteile verslummt sind. Das Gelingen, weil nirgendwo sonst in Afrika so intensiv über die Zukunft des Landes und seiner kulturellen Gruppen diskutiert wird. Die Schwarzen halten Einzug in die Mittelschicht und dringen in ehemals weiße Domänen wie Politik, Wirtschaft, Clubszene und Gated Communities ein. Die eigentliche Hauptstadt Südafrikas – Pretoria oder Tshwane wie sie offiziell seit 2005 heißt – entwickelt sich im Vergleich eher gemächlich und wirkt im Gegensatz zu Joburg verschlafen.
Vor den Toren der beiden Metropolen liegen attraktive Ausflugsziele, wie der Cradle of Humankind, wo die ältesten menschlichen Knochen gefunden wurden, oder das berühmte Sun City, ein Resort bestehend aus vier Hotels, einem Themenpark mit künstlich angelegten Regenwald, einem 18-Loch-Golfplatz und vielem mehr.
2. Was wäre Afrika ohne Safari?
Vor allem aber sind Johannesburg und Pretoria Ausgangspunkte für den berühmten Kruger Nationalpark und viele andere private und staatliche Wildnisreservate. Bei Fahrten im offenen Geländewagen erlebt ihr Elefanten, Nashörner, Giraffen, Löwen, Zebras, Geparden, Büffel und viele wilde Tiere hautnah. ASI Gast Sepp S. war dieses Jahr bei der geführten Rundreise “Südafrika komfortabel erleben” dabei und hat freundlicherweise seine Impressionen mit uns geteilt. Schaut euch an, welche Tiere Sepp auf Safari entdeckt hat.
3. Wale beobachten und mit weißen Haien tauchen
Aber das ist noch nicht alles. Südafrika bietet im weltweiten Vergleich die besten Walbeobachtungsmöglichkeiten vom Land und vom Meer aus. Besonders in den Monaten Juni bis November könnt ihr viele Wale erspähen, denn während dieser Zeit nutzen die großen Meeresbewohner die nährreichen Gewässer vor der Küste Südafrikas, um ihre Kälber großzuziehen.
Gute Standorte, um diese Giganten zu beobachten, befinden sich entlang der Garden Route, z.B. im paradiesischen Naturschutzgebiet Robberg Reserve bei Plettenberg Bay oder hoch oben auf den Knysna Heads. Besonders bekannt für Walbeobachtungen ist jedoch Hermanus. Hier kommen die Ozeanriesen bis zu zehn Meter an die Küste heran. Wer unter Wasser Adrenalin ausschütten will, kann sich in einen Käfig begeben und mit weißen Haien an der Atlantikküste tauchen.
4. Karoo
Karoo ist das Kernland Südafrikas und ist geprägt von einer halbwüstenartigen, bergigen Landschaft. Die Region nimmt ungefähr ein Drittel der südafrikanischen Landesfläche ein. In der Karoo findet ihr zahlreiche lohnenswerte Attraktionen wie den Mountain Zebra National Park, der etabliert wurde, um die einst gefährdeten Bergzebras zu schützen. Oder auch das Eulenhaus in Nieu-Bethesda, bei dessen Betreten euch aufgrund der Skulpturen und Lichtspiele ein Schauer den Rücken runterlaufen wird. Zudem schlängelt sich die Route 62 durch die Karoo. Die Straße erinnert an einen amerikanischen Highway. Dieser Eindruck unterstreichen Institutionen wie das Roadhouse Diesel & Creme, der Karoon-Saloon und das Straßen Pub “Ronnies Sex Shop”.
5. Drakensberge
Die Drakensberge bilden die höchste Bergkette im südlichen Afrika und erstrecken sich mit Gipfeln über 3.000 Metern entlang der Ostgrenze des Gebirgsstaates Lesotho. Tiefe Schluchten, wunderschöne Wasserfälle und eine besondere Atmosphäre machen die Drakensberge zu einem beliebten Ziel auf einer Südafrika-Reise und dienten nicht ohne Grund schon als Kulisse zahlreicher Filme. Ihre natürliche Schönheit, pflanzliche Vielfalt sowie die größte Dichte an Felsmalereien machen die Region zum UNESCO-Welterbe. Zu den landschaftlichen Höhepunkten zählen hier Cathedral Peak, das Amphitheatre, Mont-aux-Sources und die Wasserfälle von Tugela.
6. Garden Route
Entlang des Indischen Ozeans erstreckt sich zwischen Kapstadt und Port Elisabeth über ungefähr 250 Kilometer die Garden Route. Über ihre offizielle Begrenzung scheiden sich die Gemüter, am meisten werden als Grenzposten jedoch Mossel Bay im Westen und die Paul Sauer Brücke, die im Osten über den Storms River führt, verwendet. Vorbei an malerischen Stränden und Lagunen, in denen das Meer sanfte bis wilde Wellen schlägt, und schroffen Felswänden schlängelt sich die gut ausgebaute Straße. Immer der Küste entlang geht es, wobei viele Sehenswürdigkeiten den Weg säumen. Vor allem, wenn man in Richtung Norden abweicht. Die Hauptorte entlang der Garden Route sind Mossel Bay, Knysna, Plettenberg Bay und Storms River.
7. Mossel Bay
Nicht nur Startpunkt der Garden Route, sondern zugleich ein beeindruckender Ort: Mossel Bay. Seinen Namen hat die Bucht einst von holländische Seefahrer erhalten, die dort eine große Anzahl von Muscheln, Austern und Langusten vorfanden. Heute gilt Mossel Bay als einer der beliebtesten Anlaufpunkte für Touristen. Wunderschöne Sandstrände laden hier zum Verweilen ein und bieten faszinierende Szenen der Naturgewalten. Vor allem der The Point Beach ist aufgrund der Windverhältnisse und Gezeiten für sein tobendes Meer bekannt. Das absolute Highlight in Mossel Bay ist jedoch die Zorgfontein Game Farm – dort könnt ihr sogar mit Löwen spazieren gehen. Wenn ihr weiter in Richtung Osten fahrt, trefft ihr schon bald auf die Stadt George. Diese lässt vor allem die Herzen von Golf-Freunden mit ihrem Weltklasseplatz höher schlagen. Wer historische und ungeteerte Straßen liebt, kann von hier aus gleich zwei entdecken. Der Montagu Pass über die Outeniqua-Berge hat sich seit 1847 kaum verändert und ist bei trockenen Verhältnissen auch von PKWs zu bewältigen. Über eine Piste geht es durch eine malerische Landschaft, die den Pyrenäen ähnelt. Direkt ins Dschungelbuch versetzt fühlt man sich auf der alten Seven Passes Road, die sich mal geteert, dann wieder geschottert parallel zur Garden Route zwischen George und Knysna schlängelt. Etwas weiter in Wilderness weist ein Schild zum Aussichtspunkt Map of Africa. Von Süden aus betrachtet gleicht der Verlauf des Kaaimans River den Konturen Afrikas. In gegengesetzter Richtung bietet sich euch ein spektakulärer Blick über das Meer und die Garden Route.
8. Knysna
Knysna ist wie Plettenberg Bay wegen der wunderbare Lage am Meer ein beliebtes Reiseziel, auch bei südafrikanischen Urlaubern. Die große Knysna-Lagune ist ein Juwel der Garden Route. Vom indischen Ozean fließt zweimal am Tag Wasser in die Bucht, während von den Outeniqua-Bergen ständig Frischwasser hinzukommt. Plettenberg Bay zählt wegen seiner ausgedehnten Sandstrände zu den beliebtesten Badeorten entlang der Garden Route. Die empfehlenswertesten Strände sind der Lookout Beach und Central Beach und einige weitere in der Lagune. Inoffizielles Wappen von Plett ist die pansy shell, das filigrane Skelett eines Seeigels, der nur an der Küste zwischen Mossel Bay und Plettenberg Bay vorkommt.
9. Kapstadt
Kapstadt gilt als trendigste Metropole Afrikas und als eine der schönsten Städte der Welt. Die attraktive Lage zwischen Tafelbucht und Tafelberg verleiht ihr einen besonderen Charme. Kein Wunder also, dass sich die Stadt in den letzten Jahren auch zu einem idealen Städtereiseziel entwickelt hat. Keine Zeitverschiebung und direkte Nachtflüge machen es möglich. Nach Kapstadt kommt man nun auch zum Shoppen, Wein trinken und Essengehen. Die Sehenswürdigkeiten liegen nah beieinander, vor allem entlang der Museumsmeile in den Company Gardens und in der Nähe der St. Georges Mall. Über zwei Jahrzehnte Demokratie haben Kapstadt völlig verändert. Edle Geschäfte und Restaurants kämpfen mit Boutiquehotels um die begehrtesten Plätze der Stadt, die rund um den Greenmarket Square, die Long und Kloof Street liegen. Alte, verwahrloste Gebäude werden saniert und machen ultramodernen Wolkenkratzern Platz. Cape Town ist aber auch die Stadt der Kontraste, in der sich Opulenz und Armut treffen. Die teuersten Immobilien liegen zum Teil in Gehweite von Wellblechhütten. Menschen unterschiedlichster Hautfarben leben in Kapstadt friedlich nebeneinander, die Betonung liegt dabei auf nebeneinander. Ähnlich wie in New York leben auch hier die ethnischen Gruppen in verschiedenen Stadtteilen. Grund dafür ist die getrennte Entwicklung (Apartheid). So leben in der Stadt am südlichen Zipfel Afrikas Muslime, Juden, Coloureds, Schwarze und englischsprachige oder Afrikaans sprechende Weiße. Doch trotz aller Gegensätze gibt es unter den Bewohnern eine Gemeinsamkeit: Wer in Kapstadt lebt, möchte nirgendwo sonst auf der Welt leben.
10. Südafrikas Kulinarik
Die südafrikanische Küche ist international und an einigen Stellen mit der des afrikanischen Kontinents verschmolzen. Die vielen Bevölkerungsgruppen, die nach und nach eingewandert sind, brachten ihre eigenen Rezepte und Spezialitäten mit. So könnt ihr zwischen variationsreichen indischen Currys, italienischer Pizza & Pasta, portugiesischen knoblauchhaltigen Fischspezialitäten, deutschen Brötchen, Würsten und Sauerkraut sowie typisch südafrikanischen Speisen wählen. Zu den typischen südafrikanischen Gerichten gehören unter anderem Eintopfgerichte (bredies), bestehend aus Hammelfleisch, Kartoffeln, Zwiebeln und Gemüse, sowie Hackbraten (boboties) und köstliche Desserts wie melktart, eine Art burischer Käsekuchen, der mit Zimt bestreut wird.
Besonders beliebt sind außerdem Seafood in allen Variationen – von Felslangusten bis Austern – und Fleisch, entweder vom südafrikanischen Rind oder Wild wie Kudu, Springbock, Oryx, Warzenschwein und Strauß.
Ein absolutes must do in Südafrika ist die Teilnahme an einem braai – dem südafrikanischen Pendant zum amerikanischen Barbecue. Egal, ob Fisch oder Fleisch, alles landet auf dem Grill und wird anschließend mit einem festen Maisbrei (pap) und einer Sauce serviert.
Wer auf der Suche nach einem Snack für die Fahrt ist, sollte mal das Biltong probieren. Dabei handelt es sich um getrocknetes Fleisch vom Rind, Springbock oder anderen Tieren.
Schreibe einen Kommentar