Besteigung des Ortlers erfüllte ich mir einen Traum. Hier nun meine Eindrücke von der Tour:
König Ortler (3.905 m) zeigt nicht nur seine Stirn, sondern seine ganze Pracht! Hoch über Sulden thront das Gipfelziel. Als höchster Gipfel des Dreigestirns Ortler – Zebru – Königspitze sticht er ebenso hervor. Mit derAufstieg: Am Freitag begann die Anreise nach Sulden über den Reschenpass. Dort zeigte sich der Ortler schon einmal als Vorgeschmack von seiner schönen – aber auch beeindruckenden Seite. Am Treffpunkt in Sulden wurde die Ausrüstung gecheckt und fehlendes Material verteilt. Nach letzten Tipps in Sachen schulterfreundlichem Rucksacktragen ging es auch schon los, zunächst kräfteschonend mit dem Sessellift von Sulden zum Langenstein (2.330m). Von hier folgten wir einem gemütlichen Steig zum ersten Etappenziel, der Tabarettahütte (2.556m). Nach einer Knödelsuppen-Pause nahmen wir unseren Aufstieg zum Tagesziel der Payerhütte (3.029m) in Angriff. Nach der Zimmerverteilung machten wir es uns in der Stube am Kamin gemütlich. Die anderen Gäste waren schon mehrfach mit ASI unterwegs und erzählten von ihren Erlebnissen früherer Touren. Es war ein sehr schöner gemütlicher Hüttenabend, wir wurden vom Team der Payerhütte bestens umsorgt.
Oben angekommen: Nach einer echt kurzen Nacht trafen wir uns am Samstag um 04:00 zum Frühstück, die Spannung vor dem bevorstehenden Gipfelsturm war greifbar. Es geht los: Zunächst waren direkt hinter der Hütte ein paar abschüssige Schneefelder zu überwinden, danach folgten wir dem recht griffigen Klettergelände bis zu einem kleinen Plateau, wo wir die Steigeisen anlegten. Den Blick von hier ins Tal werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen. Und los ging es ins ewige Eis des Ortlers. Im Zickzack folgten wir der Spur unserer Vorgänger bis wir zu meiner persönlichen Schlüsselstelle kamen: die Eisrinne unterhalb der Biwakschachtel. Entgegen aller Befürchtungen kam ich mit der Höhe sehr gut zurecht und konnte den sonnigen Walk entlang mächtiger Eisbrüche einfach nur genießen.
Auf Biwak-Höhe (3.535m) angekommen hatten wir ein paar flachere Stücke vor uns, ehe es zum letzten Gipfelsturm im deutlich steileren Gelände ging. Leider hatte es binnen weniger Minuten zugezogen, sodass ich mich nur an den Füßen des Bergführers vor mir und an meinem meinem Höhenmesser orientieren konnte. Schritt für Schritt ging es aufwärts und dann war es so weit. Wie aus dem Nichts tauchte um Schlag 09:00 das Gipfelkreuz (3.905) vor uns auf, ein unglaubliches Gefühl ließ sofort alle Anstrengung vergessen. Der Abstieg war dann wie der Aufstieg und endete mit einer wohlverdienten riesen Portion Spaghetti auf der Payerhütte.
Weitere Impressionen:
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