Tag 1
Der 1. Tag diente der Anreise nach Lech, das sich uns in verhaltenem Sommerwetter präsentierte. Lech ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Im Winter klappern überall Skischuhe und man hört auf den Straßen Musik aus den Bars. Jetzt im Sommer ist es voll mit Wanderern jeglichen Alters.
Tag 2 + 3
Um 09.00 Uhr stiegen wir bei Nieselregel und grauem Himmel am Parkplatz Formarinsee aus. Regen am ersten Wandertag? Das schreckt uns nicht ab. Regenklamotten an und los zum Formarinsee (5 Min.)! Mit 14km ist der erste Tag recht entspannt, aber bei Feuchtigkeit technisch schon anspruchsvoll. Der Weg führt stetig hinab, immer am gurgelnden Bach entlang, und wird beim Zusammenfluss von Formarinbach und Spullerbach, die fortan gemeinsam als Lech weiterfließen etwas breiter. Nach etwa der Hälfte des Weges zweigt ein kleiner Pfad nach links zum Gasthaus Älpele ab. Ein warmes, belegtes „Vinschgerle“ ist genau das, was wir jetzt brauchen. Inzwischen hat es aufgeklart, und so gehen wir den Rest des Weges immer am Lech entlang zurück nach Lech. Hinter uns liegt ein Weg mit atemberaubenden Blicken und mystischen Lichtstimmungen.
Wir wussten schon, dass der 3. Tag mit ca. 26 km ein langer ist, jedoch versprach er abwechslungsreich zu werden. Zunächst oberhalb des Lech, der immer mal wieder sichtbar wird, steigen wir vor Warth hinab um auf gegenüberliegenden Talseite wieder Lechleiten hinaufzusteigen. Eine Einkehr im Holzgauerhaus kann ich nur empfehlen und der frische, warme Zwetschgen-Marillenstrudel ist eine Offenbarung. Weithin oberhalb des Flusses führt der Panoramaweg mit herrlichen Aussichten in Richtung Steeg. Ein anstrengender aber gelungener Tag, der seinen Abschluss in einer der schönsten Unterkünfte am Weg findet. Kräuterhotel und Wirtshaus – Der Stern in Steeg.
Tag 4
Das Highlight des 4. Tages ist sicherlich die Hängebrücke bei Holzgau. Mit über 200m Länge und einer Höhe von 110m war sie bis Anfang des Jahres die längste Hängebrücke Österreichs. Ein echtes Erlebnis. Am Abend erwartet uns das 4-Sterne Hotel Alpenrose mit einem schönen Wellnessbereich, in den man uns nicht lange bitten muss. Ein Prosecco in einem samtweichen Bademantel ist ein schöner Abschluss eines perfekten „Mädels-Wandertages“.
Übrigens: bei der Alpenüberquerung entlang des E5 von Oberstdorf nach Meran kann die Hängebrücke auch bestaunt werden.
Tag 5
Auch am 5. Tag erwartet uns eine Besonderheit – der Doser Wasserfall. Zunächst wandern wir immer direkt am Fluss entlang und steigen dann gespannt hinauf in Richtung des Wasserfalls. Jedes Jahr versiegt der Bach an St. Martin (11.11.) und entspringt wieder an St. Georg (23.04.). Eine Sage rankt sich um dieses Phänomen und mystisch und sagenhaft mutet dieser Wasserfall auch an mit seinem glasklaren Wasser und seinen bemoosten Felsen. Ganz kurz vor Stanzach krönt unser Aufstieg auf den Baichlstein, einen 1164m hohen Aussichtsberg den Tag. Von dort aus haben wir einen phantastischen Blick über den Lech in beide Richtungen.
Tag 6
Der 6. Tag steht ganz im Zeichen der Entspannung. Zumeist am Fluss entlang gibt es immer wieder Plätze, um seinen Gedanken nachzuhängen. Auch ein Bad geht sich heute spielend aus und so wird der Tag zu einem einzigen Genuss mit Leichtigkeit und schönen Begegnungen. Am Abend lassen wir uns im Gasthof Lilie verwöhnen und genießen den traumhaften Blick auf den Vollmond hoch über der Burgruine Ehrenberg und der Festung Schlosskopf. Wow!
Tag 7
Letzter Wandertag! Eine letzte lange Wanderung mit vielen Höhenmetern erwartet uns. Ich freue mich so sehr auf den Anblick der Königsschlösser vom Alpsee aus, dass ich guter Dinge den ersten Anstieg zur Costaries Kapelle in Angriff nehmen kann. Steil geht es auf einem Steig durch den Wald hinauf, aber auch hier werden wir wieder einmal mit deinem tollen Blick belohnt. Und wieder ist er ganz anders als alles was wir bislang gesehen haben. Noch auf österreichischer Seite nutzen wir einen der schönen Lechweg Picknick Plätze für eine Rast um unsere letzten Vorräte gemeinsam zu verspeisen. Von hier steigen wir langsam durch den Wald hinab zum Alpsee und dann ist es soweit. Ich sehe das Schloss Neuschwanstein weiß durch die grünen Blätter aufblitzen. Mein erster Gedanke „dafür bin ich diesen Weg gegangen!“.
Fazit: Der Lechweg hält was er verspricht und wir sind rundherum glücklich und geschafft.
> Hier findet ihr alles über die individuelle Trekkingreise am Lechweg
Impressionen:
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