Nasskaltes Novemberwetter begleitet mich am 14.11.2023 auf meiner Fahrt nach München zum Flughafen. Die Vorfreude auf die ASI Reise La Palma sportlich erwandern, meine sechste ASI Reise, ist groß. 9 Grad und Regen wecken Sehnsucht nach Sonne und Wärme.
Tag 1 – Anreise nach La Palma
Ein knapp fünfstündiger Flug bringt mich aus dem tristen Novemberwetter auf die Sonneninsel La Palma. Bereits beim Verlassen des Flughafengebäudes kann ich nach Tagen endlich wieder die Sonne genießen. Milde Temperaturen erwarten mich und lassen mein Stimmungsbarometer gleich deutlich steigen. Ein kurzer Transfer bringt mich zum Hotel Hacienda San Jorge. Das gepflegte 3-Sterne Hotel verfügt über eine herrliche Gartenanlage mit subtropischen Pflanzen- und Vogelarten sowie schönem Poolbereich, an dem ich den Nachmittag bei sommerlichen Temperaturen genieße.
Tag 2 – An der Südspitze La Palmas
Nach einem ausgiebigen Frühstück vom reichhaltigen Buffet bin ich schon gespannt auf meine Mitreisenden. Um 08:45 Uhr treffen wir uns gemeinsam mit unserem Bergwanderführer Hermann in der Lobby. Hermann kenne ich schon seit 26 Jahren und es ist mir eine große Ehre, endlich mal mit ihm als Guide auf Tour zu sein. Auf den ersten Blick scheinen meine Mitwanderer dem Titel der Reise „Sportlich erwandern“ gerecht zu werden. Dieser Eindruck sollte sich in den nächsten Tagen voll und ganz bestätigen. Nach Hermanns kurzer Einführung geht es in einem modernen, bestens ausgestatteten Kleinbus, gelenkt von unserem souveränen Fahrer Dario, an die Südspitze La Palmas. Nach einer kurzen Besichtigung der Salinen von Fuencaliente wandern wir bei schweißtreibenden 32 Grad durch bizarre Vulkanlandschaft bergauf bis zum 1971 entstandenen Teneguía Vulkan. Wir lassen unsere Blicke über die beeindruckende mondähnliche Landschaft schweifen und steigen dann weiter auf zum Vulkan San Antonio. Nach einem Besuch des Infocenters geht es in ein herrlich oberhalb des Meeres gelegenes Restaurant. Hier genießen wir ausgezeichneten gegrillten Fisch und lokalen Weißwein.
Tag 3 – Die Schönheit des Caldera Nationalparks
Wir fahren auf die Westseite der Insel, um heute tief in das Innere des Caldera de Taburiente Nationalparks einzudringen. Schon die erste Etappe der Wanderung ist ein Erlebnis. Wir folgen einem Bachbett und gelangen in den Barranco de las Angustias. Die Schlucht mit steilen Felswänden, die eine herrliche Wanderkulisse bildet, beschert uns in den ersten Stunden der Wanderung angenehme Temperaturen im Schatten. Langsam steigen wir höher und können immer deutlicher die riesigen Ausmaße der Caldeira de Tamburiente erkennen. Grüne Pinien, dramatische Kraterwände und ein strahlend blauer Himmel bestimmen das Bild. Inmitten des Nationalparks stärken wir uns bei einem gemütlichen Picknick, bevor wir die letzte Etappe in Angriff nehmen. Über eine spektakuläre, kurvenreiche Straße geht es von 1000 m Höhe wieder bergab und zurück zum Hotel.
Tag 4 – Üppiger Lorbeerwald
Nach einer kurzen Badegelegenheit im Naturschwimmbecken Charco Azul wandern wir durch den Lorbeerwald Los Tilos durch das größte Biosphärenreservat der Insel. Üppige, fast dschungelähnliche Vegetation mit riesigen Bäumen, überdimensionalen Farnen und unzähligen Straucharten erwartet uns. Schließlich erreichen wir die Laguna de Barlovento, wo wir auf unseren Fahrer Dario treffen. Von hier geht es in die Hauptstadt Santa Cruz. Wir schlendern durch die malerischen Gassen, verlieren einen Teil der Gruppe, finden uns zum Glück bald wieder und genießen ein spätes Mittagessen. In einem ausgezeichneten Restaurant an der Uferstraße können wir einheimische Spezialitäten wie gegrillten Käse, Fisch, Miesmuscheln in köstlicher Knoblauch-Sahne Sauce, Ziegenfleisch und gegrilltes Gemüse probieren. Natürlich darf der lokale Wein dabei nicht fehlen, Hermann sorgt immer wieder für Nachschub.
Tag 5 – Am Roque de Los Muchachos
Heute erwartet uns eine lange Wanderung auf den höchsten Gipfel der Insel, den Roque de los Muchachos. Wieder strahlt die Sonne vom tiefblauen Himmel herab – perfekte Bedingungen für diese eindrucksvolle Tour. Eine Busfahrt auf 1900 m erspart uns einen Aufstieg durch bewaldetes Gebiet ohne Aussicht und so befinden wir uns bereits nach 300 Höhenmetern auf dem ersten Gipfel, dem Pico de la Nieve. Schnee gibt es zum Glück keinen hier, nur herrlichen Sonnenschein und traumhafte Ausblicke auf die tief unter uns liegende Caldeira de Taburiente, die wir vor zwei Tagen durchwandert haben, und in der Ferne auf den blau schimmernden Atlantik. Wir wandern weiter, immer am Kraterrand entlang. Begleitet von atemberaubenden Tiefblicken führt der Weg entlang steiler Kraterwände. Nach einem ausgiebigen Picknick am Kraterrand geht es weiter zum Roque de Los Muchachos, wo wir einen 360 Grad Rundumblick genießen. Bergab geht über eine serpentinenreiche Straße mit dem Bus.
Tag 6 – Die Vulkanroute
Eine kurze Busfahrt bringt uns zum Refugio El Pilar. Von hier steigen wir durch Kiefernwälder auf und befinden uns bald wieder in einer beeindruckenden Vulkanlandschaft. Auch heute können wir uns über perfektes Wanderwetter freuen. Die Ausblicke auf die West- und Ostseite der Insel sowie den unter uns liegenden Atlantik sind überwältigend. In der Ferne können wir die Inseln La Gomera, Teneriffa und El Hiero erkennen. Wir wandern entlang der Bergkämme und über bizarre Vulkangipfel in Richtung Süden, bis wir das kleine Dorf Los Canarios erreichen. Hier erwartet uns ein Mittagessen in einem urigen, landestypischen Restaurant mit ausgezeichneter Küche und ebenso ausgezeichnetem Wein.
Tag 7 – Am Gipfel des Bejenado
Noch einmal haben wir heute die Gelegenheit, die imposante Bergwelt La Palmas zu erleben. In einem steilen Aufstieg erklimmen wir den Gipfel des Bejenado, der majestätisch über der riesigen Caldeira de Taburiente thront. Noch einmal lassen wir den Blick über den imposanten Vulkankrater schweifen und steigen dann durch dichte Kiefernwälder bis nach Valencia ab. Eine kurze Busfahrt bringt uns in das kleine Dorf El Paso. Nach einer Besichtigung der eindrucksvollen, reich geschmückten Kirche genießen wir unser Abschiedsessen in einem Restaurant direkt am malerischen Hauptplatz im Schatten alter Bäume. Eine schönere Kulisse für unser Abschiedsessen können wir uns nicht wünschen. Wir stoßen auf eine herrliche Wanderwoche an, die wir gemeinsam erleben durften und die unser Bergwanderführer Hermann für uns alle zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht hat.
Tag 8 – Abschied nehmen von La Palma
Nach dem Frühstück genieße ich bei einem Spaziergang am Strand gemeinsam mit einer Mitreisenden die letzten Sonnenstunden auf La Palma, wohlwissend, dass mich in einigen Stunden wieder deutlich kältere Temperaturen erwarten. Am späten Nachmittag landet die Condor Maschine bei 3°C in München und ich denke mit Sehnsucht zurück an die herrlichen, sonnigen und erlebnisreichen Tage, die ich auf La Palma verbringen durfte.
Fazit
La Palma ist eine abwechslungsreiche, vom Vulkanismus geprägte Wanderinsel abseits des Massentourismus. Die spektakuläre Bergwelt bietet perfekte Voraussetzungen für sportliches Wandern. Die Temperaturen sind auch noch im Spätherbst angenehm und eine ideale Möglichkeit, den Sommer mitten im November zu genießen. Ich bedanke mich bei ASI Reisen, dass ich die Gelegenheit hatte, diese herrliche Wanderwoche auf La Palma zu genießen. Mein besonderer Dank gilt auch unserem Bergwanderführer Hermann, der mit seinem umfangreichen Wissen, seiner guten Betreuung und seinem Humor diese Woche zu etwas ganz Besonderem gemacht hat. Ebenso bedanke ich mich herzlich bei meinen Mitreisenden für die angenehme Gesellschaft, die guten Gespräche und die lustigen Abende, die wir miteinander verbringen konnten.
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