Grün, wohin das Auge reicht, einheimische Spezialitäten kosten, Wale und Delfine beobachten und spektakuläre Ausblicke genießen – das war der Mai von ASI Mitarbeiterinnen Stephanie und Katharina aus der Buchhaltung. Eine Woche lang waren sie auf einer individuellen Drive & Hike Reise auf São Miguel unterwegs. In diesem Beitrag berichten sie euch von ihren Erlebnissen auf den Azoren. Viel Spaß beim Inspiration sammeln.
Unser individuelles Abenteuer auf der grünen Insel im Herzen des Atlantiks
Von München über Lissabon und schließlich nach Ponta Delgada: der Start unserer Reise auf die Azoren. Auf der Insel São Miguel angekommen, nahmen wir ein Mietauto entgegen. Jetzt kann unser Abenteuer beginnen.
Durch verwinkelte und sehr enge Straßen machten wir uns auf den Weg zu unserer ersten Unterkunft, das Thomas Hostel. Obwohl wir von der Anreise sehr geschafft waren, erkundeten wir noch die Hauptstadt von São Miguel, Ponta Delgada. Ein paar Meter vom Hostel entfernt, befand sich der Mercado da Graça: ein kleiner Markt inmitten der Stadt, wo man frisches Obst und Gemüse, sowie Fisch und Fleisch kaufen kann. Nach einem kleinen Spaziergang durch die Stadt ging es für uns schon früh ins Bett.
Der Nebel lichtet sich: erste Ausblicke genießen
Am nächsten Morgen machten wir uns mit vollem Elan schon sehr früh auf zu den Kraterseen Sete Cidades. Nach einer ca. 30 minütigen Autofahrt erreichten wir den Startpunkt unserer Wanderung. Leider waren die beiden Seen von einer dicken Nebelschicht eingehüllt. Dadurch konnten wir nicht erkennen, wohin die Abhänge neben uns führten und ein erster Ausblick blieb uns verwehrt. Nachdem wir nach einer ca. 1 ½ stündigen Wanderung am Fuße der beiden Seen angekommen waren, hatte sich der Nebel gelichtet: vor uns lagen die beiden Kraterseen Lagoa Azul und Lagoa Verde mit ihrer bläulichen und grünlichen Färbung. Was für ein Anblick! Nach einer kleinen Stärkung setzten wir unsere Tour fort und passierten das kleine, gleichnamige Städtchen Sete Cidades. Anschließend stiegen wir wieder zu unserem Startpunkt auf und konnten am Ende den wunderschönen Ausblick auf die Kraterseen genießen.
Über den westlichen sowie den nordwestlichen Küstenteil der Insel machten wir uns schlussendlich auf nach Capelas. Hier wartete unsere nächste Unterkunft.
Die einzige Teeplantage Europas: Besuch von Cha Gorreana
Der Vorteil einer individuellen Reise ist, dass man das Programm kurzfristig ändern kann. An diesem Tag hatten wir eine Wanderung zum Feuersee Lagoa do Fogo geplant. Das Wetter war allerdings wieder sehr verregnet und nebelig. Deshalb entschlossen wir uns, das heutige Programm zu tauschen. Also stiegen wir kurzerhand in den Mietwagen und fuhren an der wunderschönen Nordküste entlang. Die Straßenränder wurden links und rechts von Hortensiensträuchern und grünen Wiesen geziert.
Wir besuchten eine Likörfabrik und die einzige Teeplantage Europas Cha Gorreana, in Ribeira Grande. Anschließend schlenderten wir durch das Örtchen Maia mit seiner schönen Küste und legten einen kurzen Stopp am Aussichtspunkt Miradouro de Santa Iria ein.
Warten lohnt sich: Sonnenschein und phänomenale Ausblicke
Mit unserer Entscheidung, das Programm zu ändern, wurden wir dann am nächsten Morgen belohnt – die Sonne lachte uns entgegen und man konnte keine einzige Wolke am Himmel erblicken. Voller Vorfreude ging es für uns also zum Feuersee Lagoa do Fogo. Dort angekommen bestaunten wir den Kratersee inmitten eines wunderschönen grünen Kessels. Schnell verließen wir den Parkplatz, wo sich einige Touristen um den besten Fotoplatz rangelten und wanderten zum See hinunter. Je näher wir kamen, desto schöner und klarer erschien das Wasser. Um nicht nochmal denselben Weg hinaufzusteigen, kletterten wir einen steilen, leicht verwachsenen Steig hinauf. Definitiv die richtige Entscheidung, denn der Ausblick von ganz oben war phänomenal.
Auf dem Rückweg wollten wir beim Wasserfall Caldeira Velha anhalten. Aufgrund des heftigen Regens vom Vortag war der Park leider geschlossen und wir setzten unsere Reise ins Vale das Furnas (Furnastal) fort, wo unser nächstes Hotel auf uns wartete.
Kulinarische Entdeckungen und blühende Gärten
Am vierten Tag erkundeten wir die Landschaft um den Lagoa das Furnas. Viele Enten und Gänse kreuzten unseren Weg. Am Anfang der Wanderung kann man die heißen Quellen von Furnas bewundern. Hier werden in den frühen Morgenstunden die Tontöpfe für das traditionelle Cozido vergraben.
Dieser Ausflug ist genau richtig, um die bisherigen Eindrücke ein wenig zu verarbeiten: die Wanderung verläuft auf ebenen Wegen und sehr gemütlich. Im Anschluss stärkten wir uns bei einem Gläschen Wein im Terra Nostra Garden. In diesem botanischen Garten kann man Pflanzen jeglicher Art bewundern.
Der Ort Furnas ist bekannt für sein Cozido: einem Eintopf bestehend aus Fleisch, Würstchen, Gemüse, Reis und Kartoffeln. Die Zubereitung besteht darin, den gefüllten Topf in einem Erdloch zu vergraben und die Lebensmittel dort von vulkanischer Hitze garen zu lassen. Um dieses Cozido probieren zu können, muss man am Vortag das Gericht in einem Lokal bestellen.
Rauschende Wasserfälle und ein geheimnisvolles Dorf
Am nächsten Tag ging es für uns in den Südosten der Insel: diesmal erwanderten wir das Flussufer Ribeira do Faial da Terra. Die Wanderung führte uns über einen gemütlichen Weg durch endemische Vegetation bis zum Wasserfall Salto do Prego. Hier bestaunten wir einen abgelegenen Wassersturz, der uns auf seine eigene Art und Weise verzauberte. Auf dem Rückweg schlenderten wir durch das kleine, kaum bewohnte Dörfchen Sanguinho. Mit seinen steinernen, teilweise verlassenen Häusern erschien es uns mystisch und geheimnisvoll.
Im Anschluss führte uns die Neugier in den Ort Povoação und anschließend nach Ribeira Quente. Der Tag wurde vom traditionellen Cozido und einem Glas Wein abgerundet.
Seltene Walbeobachtungen
Mit etwas Wehmut reisten wir in Furnas ab, die Vorfreude auf die bevorstehende Whale Watching Tour überragte jedoch. Bevor wir uns auf das Boot begaben, gab es eine kleine Einschulung in das Leben der Wale und Delphine. Jeder nahm seinen Platz ein, und nach einer kurzen Einschulung durch unsere beiden Guides Nuno und Marie-Luise ging es schon los. Keine fünf Minuten auf dem Meer ließen sich schon die ersten Delphinschulen blicken – unbeschreiblich! Auch zwei Wale konnten wir in den großen Wellen erspähen. Marie-Luise meinte, es wäre äußerst selten, gleich zwei Exemplare dieser Gattung auf einmal sehen zu können. Diese Tour krönte unsere Reise zum Abschluss und wird uns immer in Erinnerung bleiben.
Impressionen der Azoren-Reise
An Tag acht hieß es Abschied nehmen. Da wir erst am Abend abreisten, konnten wir noch etwas Zeit in Ponta Delgada verbringen. Mit vielen neuen Eindrücken, aufregenden Erlebnissen und tollen Fotos stiegen wir in den Flieger. Wir nahmen Abschied von der Insel und beendeten nach einem weiteren Tag in Lissabon unsere erste ASI Wanderreise.
Zu allen Reisen auf den Azoren
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