Der Olymp – das höchste Gebirge Griechenlands ist mythenumrankter Sitz der Götter. Der Trippelgipfel war eines der Highligts unserer Rundreise mit Wanderführer Werner durch das griechische Festland.
Am 1. Tag machten wir uns per Bus auf den Weg von Thessaloniki nach Vikos – kurz vor der albanischen Grenze. Um die lange Fahrt kurzweiliger zu machen gab es verschiedene Stops in Vergina, Grevena und Ionnina. Werner nutzte die Zeit, um uns unsere brennenden Fragen zum Thema Griechenland zu beantworten. Als Österreicher, der seit über 20 Jahren in Griechenland lebt, ist er natürlich bestens informiert.
Die tiefste Schlucht Europas – Vikos-Schlucht
Unsere erste Wanderung führte uns in 6 Stunden hinab in die Vikos-Schlucht. Die Schlucht ist wirklich beeindruckend, einige Teilnehmer aus der Gruppe nutzten die Gelegenheit zu einem ersten Fußbad im Quellwasser.
Auf dem Weg zurück zum Hotel besuchten wir noch eine alte Steinbrücke, doch die griechischen Steinbrücken sollten wir noch besser kennenlernen.
Zum Drachensee
Auf abenteuerlichsten Wegen führte uns der Transfer von Vikos nach Mikro Papigo, der dem Fahrer Georgis viel Fingerspitzengefühl abverlangte. Haarnadelkurven und eine Steinbrücke – gefühlt schmaler als der Bus – galt es zu meistern. Georgis zeigte, dass er seinen Bus beherrscht und brachte uns sicher zum Ausgangspunkt zur Astraka-Hütte (Drachensee Hütte).
Nun waren wir an der Reihe. Ca. 1000m im Aufstieg zur Hütte und noch einmal ca. 400m bis zum Drachensee standen auf dem Programm. Doch jeder fand sein Tempo und meisterte die Strecke zum Teil im altbewährten Tiroler Wiegeschritt. Nach einem deftigen Mittagessen auf der Hütte zogen wir weiter zum Drachensee und zu einem kleinen Fleißgipfel von wo wir die Aussicht auf herrlichste Landschaften genossen.
Der Gipfel des Gamila
Nach einem fulminanten Frühstück starteten wir von der Hütte zum Gipfel des Gamila (2.497m) – ein sensationeller Aussichtsgipfel. Nach einem gewaltigen Abstieg verbrachten wir die nächste Nacht im sympathischen Ort Metsovo, ein kleiner Ort in den Bergen.
Die schwebenden Klöster von Meteora
Auf der Fahrt von Metsovo nach Kalambaka wurden wir von Werner gut auf die Meteora Klöster eingestimmt. Wir erlebten so einen unvergesslichen Tag bei insgesamt 4 Klöstern mit einer Mischung aus Wandern und Kultur, gespickt mit Highlights wie der „Hippie-Höhle“, dem Chachacha-Abstieg eines Gastes und dem Pfad durch die Felsen. Am nächsten Tag sollten wir schon am Fuße unseres Reisezieles ankommen – in Litochoro schlugen wir unser “Basislager” im gemütlichen Hotel Olympos Mediterranean auf.
Der Olymp geprägt vom Wettergott
Die nächsten Tage waren geprägt von Schlechtwetter – der griechische Wettergott meinte es nicht gut mit uns. So mussten wir ausgerechnet am Zustiegstag zur Spilios Agapitos Hütte einen Wetterumschwung hinnehmen. Gewitter, Sturm & Hagel erschwerten uns den Aufstieg. Den Göttern des Olymp sei Dank, dass die herzliche Hüttenwirtin Maria uns mit leckeren Nudeln, griechischem Yoghurt mit Honig und schmackhaftem Rotwein bei Laune hielt. Wir wollten nichts unversucht lassen und starteten am nächsten Tag trotzdem einen Gipfelversuch. Leider mussten wir diesen nach 20 Minuten abbrechen, da die Gewitter doch zu nah waren und in den Bergen das Wetter siegt. Der Plan B: statt Gipfelsieg stiegen wir ab nach Prionia und gönnten uns ein leckeres Essen im besten Restaurant von Litochoro und anschließend einen geselligen Ausklang im “Dorf mit Herz”.
Zum Abschluss unserer Reise wanderten wir durch die wunderschöne Epinea Schlucht, wo wir 7 Brücken bis nach Litochoro überquerten und uns eine Abkühlung im glasklaren Bergbach gönnten, bevor wir die Reise in unserem Lieblingsrestaurant zur Mühle ausklingen ließen. Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen von der Gruppe.
Der Gipfelsturm
Bei einem Rasttag am Meer ließ ich die Eindrücke der vergangenen Tage Revue passieren und konnte es kaum fassen, als Werner mich am nächsten Tag in der Früh abholte, um mich doch noch auf den Olymp zu bringen. Auch heute waren die Wetterverhältnisse nicht die besten. In der Nacht zuvor hatte es geschneit, zudem waren die Berge in Wolken und Nebel gehüllt, so kamen uns einige Bergsteiger unverrichteter Dinge entgegen.
Aber so leicht gaben wir nicht auf. Und diesmal hatten wir Zeus auf unserer Seite. Von der Skala folgten wir einer Rinne bergab, querten einen Teil des Vorgipfels und erreichten kurz darauf eine steilere Flanke. Von hier waren es nur noch ein paar möglichst trittsichere Schritte bis zum Gipfel Mitikas (2.918 m). Und wir konnten unser Glück kaum fassen – mit Erreichen des Gipfels saßen wir in der Sonne…
Mit einem Abstecher über den Skoljo (2.911 m ) machten wir uns an den Abstieg. Auf halben Weg machten wir Rast bei Maria auf der Hütte und ließen uns ein kühles Bier und eine gewaltige Portion Spaghetti schmecken. Nach Ankunft in Prionia hatten wir tatsächlich 2200m im Auf- und Abstieg geschafft. Dieser Tag wird sicher für immer in meiner Erinnerung bleiben.
Gipfelsturm kombiniert mit dem richtigen Schuss Kultur – die Wanderrundreise am griechischen Olymp>>>
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