Namaste im Land zwischen China und Indien, im Land am Fuße des Himalayas, im Land der Chörten und Gebetsfahnen. In der Heimat des höchsten Berges der Welt. Fast die Hälfte von Nepals Gesamtfläche liegt über 3.000 Höhenmeter. Nicht umsonst gilt Nepal als DAS Trekkingparadies schlechthin. Die Auswahl an verschiedenen Routen ist dabei enorm. Wir helfen euch dabei, einen Überblick zu bekommen. Mit diesem Beitrag findet ihr heraus, welche Region Nepals zu euren Vorstellungen von der perfekten Trekkingreise passt.
5 Regionen in Nepal: schön wie einzigartig
Mit knapp 150.000 Quadratkilometern Fläche ist Nepal ungefähr so groß wie England und Wales zusammen. Doch nur halb so viele Menschen, circa 29 Millionen, leben dort. Die Natur lässt auch nicht viel anderes zu, ist doch ein Großteil des ehemaligen Königreiches eine Hochgebirgsregion. Und zwar nicht irgendeine, sondern die höchste dieser Erde.
Annapurna Region
Die Stadt Pokhara ist eine der größten in Nepal und liegt eingebettet in eine Landschaft aus saftigem Grün und glasklaren Gebirgsseen im Zentrum Nepals. Viele Bergsteiger starten hier ihre mehrtägigen Touren zu den 8.000er Gipfeln des Landes auf. Lauscht in den Bars von Pokhara den Erzählungen ihrer Abenteuer am Dach der Welt.
Auch eine der abwechslungsreichsten Trekking-Routen, nämlich der Annapurna Circuit, startet hier. Der gesamte Trek ist in 18 bis 21 Tagen zu schaffen und führt durch alle Klimazonen. Nach jeder Etappe warten einfache Lodges auf euch. Das Dorf Manang befindet sich auf einer Höhe von 3.530 Meter. Wichtig ist es, sich hier zu akklimatisieren, bevor es weiter in Richtung Thorung-La Pass (5.416 Meter) geht. Der Weg führt durch fantastische Landschaften, die jedes Bergsteigerherz höher schlagen lassen. So erhascht man immer wieder Blicke auf die beeindruckende Annapurna-Kette.
Everest Region
Trekking-Routen, wohin das Auge reicht. Schroffe Felsen, eisbedeckte Bergspitzen und über allem das ultimative Ziel für extreme Bergsteiger: der Mount Everest. Der höchste Berg der Welt mit 8.848 Metern ist der Höhepunkt der Everest oder Khumbu Region.
Neben dem Mount Everest erheben sich jedoch noch einige andere berühmte 8.000er. Ausblicke auf die Spitzen des Lhotse, Cho Oyu oder Nuptse werden euch die Sprache verschlagen. Die gesamte Khumbu Region ist durch zahlreiche Trekking-Routen gut erschlossen, wobei der Everest Base Camp-Trek als die Beliebteste davon gilt. Außerdem ist die Everest Region Heimat des Sherpa-Volkes. Seit Generationen beweisen die Sherpas ihr Geschick und ihre unglaubliche Kraft am Berg als Hochgebirgsträger und Bergführer. Sherpa Tenzing Norgay erreichte zusammen mit dem Neuseeländer Edmund Hillary am 29. Mai 1953 als erster Mensch den Gipfel des Mount Everest.
Das Everest Base Camp
Das Everest Base Camp befindet sich auf einer Höhe von 5.400 Metern und liegt damit bereits 600 Meter höher als der Gipfel des Mt. Blanc. Im Frühjahr entsteht hier vorübergehend eine pulsierende Zeltstadt mit bis zu 300 Zelten von Expeditionen aus den verschiedensten Ländern der Welt. Für den Trek zum Basislager muss man ungefähr neun Tage einplanen. Grund dafür ist die regelmäßige Akklimatisation. Eine Faustregel besagt, nie mehr als 300 Meter höher zu schlafen als am Tag zuvor. Diese Regel gilt allerdings nur für den Aufstieg, den Rückweg kann man beliebig schnell absolvieren. Ausgangspunkt für die Tour zum Base Camp ist der kleine Ort Lukla, wo ihr Unterkünfte, Verpflegung und Ausrüstung finden könnt. Auf dem Weg zum Everest Base Camp bieten sich euch spektakuläre Blicke auf die umliegenden 7.000er und 8.000er, der Mt. Everest selbst ist dabei jedoch selten zu entdecken. Wenn ihr ihn in seiner vollen Pracht erleben möchtet, dann solltet ihr auf den 5.500 Meter hohen Kala Paathar steigen.
Kathmandu & Kathmandutal
Kathmandu
Laut, chaotisch und farbenfroh – so wird Kathmandu, die Hauptstadt Nepals, häufig beschrieben. Durch die verwinkelten Gassen schiebt sich ein unglaubliches Gewimmel von Fußgängern, Rikschafahrern, Motorrädern und Autos. Ein Tohuwabohu an Geräuschen, Farben und Gerüchen beherrscht die Stadt. Im Herzen von Kathmandu liegt der Durbar Square, der mit seinen zahlreichen Tempeln, Schreinen und Statuen zweifellos das kulturelle Zentrum der Stadt darstellt. Bei ihm handelt es sich um den Platz vor dem ehemaligen Königspalast Kathmandus.
Ein weiteres beliebtes Ziel der Einheimischen und Touristen ist der Stupa in Bodnath. Er befindet sich in einem Vorort von Kathmandu und ist neben Swayambhunath das wichtigste Heiligtum des Buddhismus in Nepal. Kaum betritt man den Platz mit dem Stupa, verstummen die Geräusche, und Ruhe kehrt ein. Das Heiligtum besteht aus einem vierstufigem Sockel, auf dem wiederum ein glockenförmiger Bau sitzt. Die dreizehn Stufen des Turms symbolisieren die dreizehn Stadien der Erkenntnis, die schließlich zur Erleuchtung führen sollen. Besonders schön ist der Platz in den frühen Abendstunden, wenn in hundert Nischen Kerzen kleine Buddhas erleuchten.
Kathmandutal
Das kreisrunde Kathmandutal liegt auf einer Höhe von 1.300 Meter über dem Meeresspiegel, eingebettet in das nepalesische Mittelgebirge. Bei ihm handelt es sich um den zentralen Siedlungsraum des Landes. An klaren Tagen kann man von vielen Punkten Kathmandus aus die schneebedeckte Kette des Hohen Himalayas erkennen. Somit stellt die nepalesische Hauptstadt einen ausgezeichneten Ausgangspunkt für eine Trekking Tour durch das Himalaya Gebirge dar. Die historischen Zentren der Städte Patan und Bhaktapur gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. In Bhaktapur könnt ihr vorbei an reich verzierten Tempeln schlendern oder am Potters Square um bunte Tontöpfe feilschen.
In Patan, das nur durch den Bagmati Fluss von Kathmandu getrennt wird, könnt ihr handgefertigte Kunstwerke kaufen, die der ärmeren nepalesischen Bevölkerung zu Gute kommen, oder ihr speist in einem der vielen traditionellen Restaurants.
Chitwan Nationalpark
Ihr assoziiert Nepal ausschließlich mit hohen Bergen, Sherpas und Religionen wie Buddhismus und Hinduismus? Dann habt ihr noch nichts von der Region Terai gehört. Das subtropische Terai liegt im Süden Nepals an der Grenze zu Indien und stellt die wärmste Region des Landes dar. In ihrem Herzen befindet sich der Chitwan Nationalpark, der übersetzt so viel wie „Herz des Dschungels“ bedeutet. Im ersten Nationalpark Nepals sind nicht nur die vom Aussterben bedrohten Königstiger und Panzernashörner zuhause. Affen kreischen in den Bäumen, Elefanten streifen durch die Wälder und Krokodile durchkämmen die Flüsse.
Den Park umgeben die sogenannten Gemeindewälder, welche an Flora und Fauna fast genauso artenreich sind wie Chitwan selbst. Während der Nationalpark jedoch nur mit einem Führer betreten werden darf, könnt ihr die Gemeindewälder auf eigene Faust erkunden. Wer gerne mal auf dem Rücken eines Elefanten sitzen möchte, ist in den Gemeindewäldern von Baghmara und Kumroj im Randgebiet von Sauraha genau richtig. Auch die Ornithologen unter euch kommen in Terai auf ihre Kosten. Das Feuchtgebiet Bis Hajaar Tal besteht aus 20.000 Seen und bietet sich als ausgezeichnetes Revier für Vogelbeobachtungen an.
Die beste Reisezeit für den Park sind die Monate Februar und März. Die Temperaturen sind angenehm und das Gras ist niedrig, sodass die Tiere leicht zu beobachten sind.
Mustang: Wüste, Weiten und Harmonie
Stille Weiten, wüstenartige Landschaften, saftige Oasen und tiefe Schluchten: Im ehemaligen buddhistischen Königreich Mustang seid ihr fernab der Touristenmassen unterwegs. Dafür sorgt eine Regulierung, die besagt, dass jährlich nur 1.000 Reisende die Region betreten dürfen. Dass es sich lohnt, spürt ihr beim Trekking durch die beeindruckenden Landschaften. Dazwischen erwarten euch kulturelle Schätze, so wie Muktinath. Dabei handelt es sich um einen wichtigen Wallfahrtsort in Nepal. Wichtig vor allem deshalb, weil er für Hindus und Buddhisten zugleich bedeutsam ist. Muktinath ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich unterschiedliche Religionen akzeptieren und friedlich nebeneinander leben können.
Eine weitere Besonderheit an der Region Mustang nördlich des Annapurna-Massivs ist, dass es einst ein eigenständiges buddhistisches Königreich war, das in Sprache und Kultur an Tibet erinnerte und daher als Rückzugsort für tibetische Widerstandskämpfer während der Besatzung Chinas in Tibet galt. Aus diesem Grund war es Reisenden bis in die 1970er Jahre nicht gestattet, in diese Region zu reisen. Letzte Teile von Mustang waren bis vor rund 25 Jahren noch nicht zugänglich. Besucht ihr das ehemalige Königreich, ist bis heute noch eine Genehmigung notwendig. Praktisch: Diese organisieren wir für euch, wenn ihr auf der ASI Tekkingreise im geheimnisvollen Mustang unterwegs seid. Dann folgt ihr auch ein Stück der tiefsten Flussschlucht der Welt: der Kali Gandaki-Schlucht. Sie schlängelt sich durch Mustang.
Die ideale Reisezeit fürs Trekking in Nepal
Die am besten geeignete Jahreszeit für Trekking-Reisen durch Nepal richtet sich nach der Art der Tour. Für Trekking-Touren unter 5.000 Metern Seehöhe sind die Monate Oktober & November, sowie der Zeitraum zwischen Februar und April ideal. Hochtouren genießt man am besten im Oktober, November, sowie im April.
Bildhinweise:
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