Im Oktober war es so weit: Manfred K. trat die Reise an, um Nepal auf stillen Wegen zu erkunden. Die Vorfreude war groß und gleichzeitig war da auch die Anspannung … Wie wird es sein in Nepal? Sind die Folgen des Erdbebens zu spüren? Müssen wir mit Einschränkungen rechnen? Wie geht es den Menschen in Nepal? In einem kurzen Interview erzählt er wie es war und wie er das Trekkingland Nepal wahrgenommen hat.
Warst Du schon mal in Nepal? Warum hast du dich für eine Wander-/Trekkingreise nach Nepal entschieden?
Ich war heuer das erste Mal in Nepal. Ich hatte einen „runden Geburtstag“ und habe mich dafür mit dieser Reise beschenkt. Ich wollte etwas Besonderes, Neues ausprobieren und da Südasien „meine Ecke ist“ und ich auch gerne in den Bergen unterwegs bin, fiel meine Wahl auf Nepal.
Nepal wurde in diesem Jahr von schrecklichen Erdbeben heimgesucht. Wie war es für dich, in dem Land anzukommen?
Voller Freude bin ich in Kathmandu aus dem Flugzeug gestiegen. Ich kenne Südasien ja und es war einfach eine große Freude hier zu sein, die Gerüche, der Lärm, die Menschen … ich fühle mich da fast wie zu Hause. Der Empfang war sehr herzlich und die Fahrt zum Hotel typisch südländisch, linksseitig halt (manchmal auch nicht ganz so sehr links). Ich empfand Nepal „relaxter“ als Indien. Etwas überrascht war ich von untypisch wenig Verkehr auf den Straßen (war aber durch den Treibstoff-Boykott bedingt, wie wir später erfuhren), der es einem ermöglichte‚ fast gefahrlos die Straßen zu überqueren 😉 .
Waren die Folgen des Erdbebens als Reisender in irgendeiner Form zu spüren?
Nein, die Folgen des Erdbebens waren für mich als Reisender überhaupt nicht zu spüren. Man sieht natürlich teilweise massive Schäden, gleichzeitig aber auch die Sanierungsmaßnahmen und ich habe einen besseren Eindruck bekommen, was hier passiert ist und mir wird bewusst, welche Kräfte am Werk waren.
Mein Eindruck war, dass die Bevölkerung das recht gelassen annimmt, das Leben ist überall wieder zurückgekehrt. Und die Versorgung ist – für uns Reisende, in ganz Nepal – ausgezeichnet.
Hast du Einschränkungen bei der Reise durch das Erdbeben gehabt?
Nein, es hat überhaupt keine Einschränkungen gegeben. Die Sehenswürdigkeiten sind soweit gesichert, dass eine Besichtigung möglich ist und ich hatte auch nicht den Eindruck, dass die Einwohner da leichtfertig mit ihren Gästen umgehen.
Die Wanderwege waren problemlos zu begehen und die Versorgung mit allem „was das Herz begehrt“ war ausgezeichnet. Es hat mich wirklich sehr überrascht, was man alles (auf bis zu 4.800 m) bekommt.
Was war dein persönliches Highlight der Reise?
Im Prinzip war die ganze Reise ein Highlight! Die Kombination aus Großstadt, wunderschöner verschiedenartiger Architektur, Kultur und Tradition, Spiritualität und Religion, den verschiedensten Ethnien und Menschen ist einzigartig. Dazu kommen noch die schönen Wanderungen auf gepflasterten und ungepflasterten Wegen, auf Steigen, über Hängebrücken in grandiosen und beeindruckenden Landschaften.
Alles in seiner Einzigartigkeit war ein Highlight, einiges kann ich aber doch hervorheben: Besonders beeindruckt hat mich der erste Blick auf den Ama Dablam und das Panorama Everest, Lhotse, Makalu. Der Ausblick vom Gokyo-Ri auf Cho-Oyu und den Gletscher ist unbeschreiblich. Ganz besonders schön empfand ich auch die Wanderung zurück, von Gokyo und nach dem Renjo-La-Pass auf „stillen Wegen“, teilweise auf Sand über das wunderschöne Hochtal. Und natürlich der Flug von/nach Lukla.
Hast du eine Anekdote mit Einheimischen oder dem Guide erlebt, die du gerne teilen möchtest?
Mit den Einheimischen hatten wir leider weniger Kontakt, wir hatten aber sehr lustige Abende mit unserem Guide beim „Nepali-Karten“. Allerdings hatten wir ein überraschendes „Treffen“ mit einem bekannten Tiroler. In Gokyo trafen wir auf David Lama (österreichischer Sportkletterer und Alpinist), der sich auf eine Erstbesteigung vorbereitete. Es war ein lässiger, relaxter Abend beim traditionellen 4er-Watter. Die Welt ist klein!
Bilder von Nepal:
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