“Nur wo du zu Fuß warst, warst du wirklich.”
Davon sind wir stark überzeugt: Gehen ist die natürlichste Fortbewegung, die wie kaum eine andere uns ins Hier und Jetzt versetzt. Schritt für Schritt gehen wir dem Ziel entgegen und werden dabei eins mit der Natur. Ein herrliches Gefühl, findet ihr nicht auch?
Aber heute geht es um die wahren Helden einer jeden Wanderung: unsere Füße. Zuverlässig tragen sie uns durch ausgewählte Berglandschaften, Naturparks, sowie Wälder und Schluchten. Und ihnen verdanken wir auch viele magische Gipfelmomente. Darum widmet sich dieser Beitrag ganz dem Wohlbefinden unserer Füße. Erfahrt, mit welchen 5 einfachen Regeln eure Füße gesund bleiben und wie ihr sie auf eine Wandertour richtig vorbereitet.
1. Regelmäßig Barfuß gehen
Wer Barfuß geht, den drücken keine Schuhe…
… und tut seiner Gesundheit etwas Gutes. Darum lasst die Schuhe öfter mal stehen und gönnt euren Füßen mehr Freiheit. Spürt, wie die Wiese unter euren Fußsohlen wächst oder die Gänsehaut, wenn ihr durch taunasses Gras schlendert. Das fördert die Durchblutung und wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden aus. Euer gesamter Kreislauf kommt so richtig in Schwung. Besonders wohl tut das Barfuß gehen auf abwechslungsreichen und unebenen Naturböden. Nutzt die Gelegenheit, über Wurzeln zu gehen, kleine Hügel zu erklimmen oder auf Steine zu treten. Eure Füße finden ihre natürliche Stellung wieder. Außerdem werden alle Fußmuskeln gleichmäßig trainiert und die Wölbungen gewinnen an Kraft und Halt.
Wusstet ihr, dass barfußlaufen auch den Rücken stärkt? Ganz richtig, ihr verlagert nämlich automatisch euer Gewicht auf den Vorderfuß, wodurch die Stöße der Laufbewegung perfekt abfedern (Ballengang). Das Abrollverhalten des Fußes verbessert sich. Zusätzlich erfüllen die Fußwölbungen ihre Funktion als Stoßdämpfer wesentlich besser, wodurch ihr eure Wirbelgelenke und Bandscheiben entlastet.
Wie ihr seht, tut Barfuß gehen nicht nur euren Füßen gut, sondern fördert die gesamte Gesundheit. Darum zieht die Schuhe hin und wieder mal aus – der Gesundheit zuliebe.
2. Fußtraining
Wer regelmäßig trainiert, steht auf starken Füßen.
An manchen Orten und insbesondere im Winter fällt es schwer, auf seine Schuhe zu verzichten. Deshalb ist ein passendes Fußmuskeltraining die ideale Begleitmaßnahme zum Barfußgehen. Regelmäßige Fußgymnastik erhöht die Beweglichkeit der Zehen und stärkt die Fußmuskulatur. Eure Füße bleiben stets auf Trab und mögliche Fußbeschwerden treten erst gar nicht auf. Selbst bei bereits vorhandenen Fußdeformationen kann eine gezielte Gymnastik helfen. In diesem Fall empfehlen wir aber, dass ihr ärztlichen Rat einholt.
Eine gesunde Fußmuskulatur verringert das Verletzungsrisiko, beugt Rücken- und Knieschmerzen vor und verbessert die Körperhaltung. Das Angenehme: Fußübungen könnt ihr jederzeit erledigen: Ob sitzend oder stehend, im Büro oder Zuhause. Es gibt eine Vielzahl an Übungen, die wenig Zeit beanspruchen und sich perfekt in den Alltag einbinden lassen.
Probiert es am besten selbst mit diesen einfachen Fußübungen aus:
Bewusstes Bewegen der Zehen
- Versucht diverse Gegenstände mit den Zehen zu greifen und anzuheben. Wie zum Bespiel ein Taschentuch, einen Bleistift oder eine Münze.
- Greift mit den Zehen ein Stück Papier und versucht es mit dem anderen Fuß zu zerreißen.
- Versucht die Zehen zu spreizen, anzuziehen oder zu beugen.
Stärkung der Fuß- und Sprunggelenke
- Für eine halbe Minute auf die Zehenspitzen stehen und das Gleichgewicht nach vorne verlagern. Wiederholt das mehrmals.
- Barfuß Treppenlaufen oder Leiternsteigen.
- Beide Füße zehn Mal in und gegen den Uhrzeiger kreisen.
3. Fußpflege
Sich wohl fühlen: von Kopf bis Fuß.
Unsere Füße sind wahre Alltagshelden. Deswegen gönnt ihnen auch etwas Auszeit und Entspannung. Und was unterstützt die Füße am besten bei der Regeneration? Ein wohltuendes Fußbad mit den richtigen Mineralsalzen. Danach lässt sich die Hornhaut schonender entfernen (mit einer Fußfeile oder einem Hornhautschwamm) und die Fußnägel besser kürzen. Diese solltet ihr übrigens gerade abscheiden oder klippen. So verhindert ihr ein Einwachsen der Nägel.
Auch das Eincremen mit speziellen Fußcremes wirkt entspannend. Nehmt euch dabei einige Minuten Zeit und verbindet dies am besten mit einer kurzen Fußmassage. Die Fußsohle massiert ihr mittels kleiner, kreisender Bewegungen von der Ferse bis zum Ballen. Zur Mobilisierung der Zehen hilft folgendes: die einzelnen Zehen unter leichtem Zug zwischen Daumen und Finger massieren und nach oben und unten ziehen.
Gut gepflegten Füßen geht es einfach besser. Eine ordentliche Fußpflege wirkt wahre Wunder und bietet Entspannung pur – für den ganzen Körper. Und gibt es ein besseres Gefühl, als tiefenentspannt in die nächste Wanderetappe zu starten?
4. Der richtige Wanderschuh für die richtige Tour
Wer in den passenden Schuhen steckt, dem wird keine Wanderung zu lang.
Da unsere Füße das Wandern erst ermöglichen, sollen sie mit den richtigen Schuhen ausgestattet werden. Was gilt es dabei zu beachten? Nehmt euch genügend Zeit beim Einkauf: Probiert die Schuhe an und geht eine kleine Runde darin. Testet mehrere Alternativen aus und lasst euch von den richtigen Fachleuten beraten. Zudem raten wir euch, den Schuhkauf auf den Nachmittag zu legen. Erfahrungsgemäß schwellen die Füße im Laufe des Tages etwas an. Am wichtigsten ist, dass der Schuh gut sitzt, aber nicht drückt. Das bedeutet, die Zehen haben genug Platz und die Fersen sind gut umschlossen. Nur wenn der Schuh zum Fuß passt, könnt ihr Blasen, Druckstellen oder sogar Zerrungen vorbeugen. Idealerweise passt ihr das Schuhwerk auch dem Charakter der Tour an. Aber welcher Outdoor-Schuh eignet sich für welche Wanderung?
Hier ein kleiner Überblick:
- Wanderschuhe: für Tagestouren im Mittel- und Voralpingebirge geeignet
- Trekkingschuhe: optimal für längere Wanderungen
- Bergschuhe: für hochalpines Wandergelände mit steilen Wegen, längeren Passagen Schnee oder in Geröll; sind auch für die Befestigung von Steigeisen geeignet.
- Hochtourenschuhe: Einsatz im hochalpinen Gelände, bei Winter- oder Eistouren (steigeisenfest)
Mit den perfekt sitzenden Wanderschuhen ist aber noch nicht alles getan. Auch die richtige Schnürung spielt eine Rolle. Beim Bergaufgehen empfehlen wir, den oberen Teil etwas lockerer zu schnüren. Das Fußgelenk ist beweglicher und der Schaft drückt nicht zu stark gegen das Schienbein. Beim Bergabgehen zieht ihr die Schnürsenkel lieber etwas fester an. Somit rutscht der Fuß nicht nach vorne und die Zehen stoßen vorne nicht an.
Gesunde Füße gehören in passende Schuhe. Hier noch ein kleiner Tipp für den Alltag: Wechselt das Schuhwerk an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.
5. Die richtigen Socken tragen
Neben der richtigen Schuhauswahl geht oft ein weiterer wichtiger Faktor verloren: die Socken. Warum ihr darauf achten solltet? Sie erfüllen als Polsterung, Feuchtigkeitsregulatoren und Zwischenschicht von Fuß und Schuh eine wichtige Funktion. Empfehlenswert sind natürliche Stoffe wie beispielsweise Merinowolle oder spezielle Hightech-Strümpfe. Das Funktionsmaterial ist atmungsaktiver und passt sich dem Fuß an, wodurch die Gesundheit der Füße nicht gefährdet wird.
Wer diese Tipps beachtet, dem liegen viele Wanderwege zu Füßen.
Schenkt dem Wohlbefinden eurer Füße mehr Aufmerksamkeit und probiert diese 5 Tipps am besten selbst aus. Schließlich erwarten euch noch viele Wander- und Trekkingtouren auf der ganzen Welt. Denn wie heißt es schön: “Nur wo du zu Fuß warst, warst du wirklich.“