Voller Vorfreude begab ich mich im Oktober 2019 auf meine erste ASI Reise. Mein Ziel? Madeira im Herbst entdecken. Was ich auf meiner Reise erlebt habe, teile ich mit dir in diesem Reisebericht.
- Tag 1 – Ankommen auf Madeira
- Tag 2 – Erste Eindrücke der Insel
- Tag 3 – Unterwegs auf Pfaden der Nordküste
- Tag 4 – Hoch hinaus am Pico Ruivo
- Tag 5 – Lohnender Aufstieg zum Pico Grande
- Tag 6 – Auf dunklen Pfaden zum Ausblickspunkt
- Tag 7 – Persönliches Abschlussprogramm auf Madeira
- Renates Fazit – Eine Reise für wandernde Naturliebhaber
Tag 1 – Ankommen auf Madeira
Am Flughafen angekommen, werden wir schon von unserem Fahrer erwartet und zur ersten Unterkunft gebracht. Auf der 10-minütigen Fahrt bekommen wir erste Eindrücke von den steilen und kurvigen Straßen der Insel sowie der abwechslungsreichen Landschaft.
In der Quinta Cova do Milho angekommen, werden wir herzlich empfangen und haben am Nachmittag noch Zeit, die Gegend zu erkunden. Wir spazieren in den kleinen Ort Santo Antonio da Serra und entdecken den einsamen, wunderschönen Garten der Quinta do Santo da Serra. Die verschiedenen Blumen und Pflanzenarten faszinieren uns auf Anhieb – und das obwohl wir gar nicht in der Blütezeit auf Madeira sind.
Tag 2 – Erste Eindrücke der Insel
Am nächsten Tag steht unsere erste Wanderung am Programm, für die wir pünktlich um 9 Uhr von unserem Fahrer abgeholt und Richtung Nord-Osten der Insel gebracht werden. Der Weg entlang des Ostkaps ist spektakulär, bietet tolle Aussichten, umgeben vom Atlantischen Ozean. Teilweise sind die Pfade schmal und holprig, aber an ausgesetzten Stellen mit Drahtseilen gesichert. Es lohnt sich auf jeden Fall, diese Wanderung früh zu starten, um in Ruhe die Natur und die gewaltigen, lavageprägten Felsen bestaunen zu können.
Am Ende des Ostkaps steigen wir zum Aussichtspunkt oberhalb der Oase Casa do Sardinha auf und genießen die 360° Aussicht. Wir legen am Rückweg einen Abstecher zum “Strand” ein, um zu picknicken und im Meer zu baden. Im Anschluss werden wir wieder von unserem Fahrer abgeholt, am Nachmittag bleibt dann noch Zeit zum Entspannen im Garten der Quinta, um die ersten Eindrücke von Madeira sacken zu lassen.
Tag 3 – Unterwegs auf Pfaden der Nordküste
Am dritten Tag unserer ASI Reise geht es an die Nordküste. Unser Transporteur bringt uns in 30 Minuten (wieder über steile und kurvenreiche Straßen) zum Start der Wanderung nach Riveira Seca, einem Ortsteil der drittgrößten Stadt Madeiras, Machico. Der Spaziergang entlang der Levada do Canical ist sehr abwechslungsreich. Vorbei an Obst- und Gemüsegärten, treffen wir ab und zu einheimische Bauern, Ziegen oder Hunde. Teilweise ist der Pfad unwegsam und wir müssen aufpassen, uns nicht zu sehr von der Umgebung ablenken zu lassen.
Nach ungefähr einer halben Stunde Gehzeit verlassen wir den Weg entlang der Levadas und steigen Richtung Boca do Risco auf. Über einen netten Weg durch den Mimosenwald ist der Aufstieg leicht zu bewältigen. Oben angekommen, genießen wir einen super Blick über die Nordküste und stellen uns schon vor, wie die restliche Wanderung entlang der Küste verlaufen wird. Auf ungefähr gleichbleibender Höhe, gehen wir durch dicht bewachsene Wälder, wobei wir immer wieder einen Blick auf das Meer erhaschen.
Die Stille fasziniert uns und wir hören nur das Rascheln der Eidechsen, das Meeresrauschen und unsere eigenen Schritte. Später spazieren wir entlang der Felswand (ausgesetzte Stellen sind mit Drahtseilen gesichert) mit uneingeschränkter, atemberaubender Aussicht. In der Ferne erblicken wir das Ostkap, wo wir am Vortag waren.
Die entspannte Wanderung führt am Ende entlang einer Levada bis zum Meer nach Porto da Cruz: ein kleiner Ort direkt am Meer mit Bademöglichkeit in einem öffentlichen Pool oder bei ruhigen Bedingungen auch im Meer. Nach einem Picknick werden wir von unserem Fahrer abgeholt und nach Santana gebracht. Der Ort ist bekannt für die typischen, traditionellen Häuser, die wir am Nachmittag bei einem Spaziergang durch die kleine Stadt bewundern.
Tag 4 – Hoch hinaus am Pico Ruivo
Heute steht die Besteigung des höchsten Berges an. Pico Ruivo ist unser Ziel, wobei man dazu sagen muss, dass wir mit unserem Taxi schon ziemlich viele Höhenmeter geschafft haben, bevor wir die Wanderung am Parkplatz Achada do Teixera starteten. Die Sonne lässt uns leider im Stich. Schon zu Beginn der Wanderung hängen Wolken über dem Gipfel, die immer weiter herunter kommen.
Wir folgen bei Nieselregen und Wind dem gepflasterten Weg durch Nebelschwaden, bis wir schließlich den Gipfel erreichen. Leider können wir die bei schönem Wetter tolle Aussicht nicht genießen und setzen unsere Wanderung fort Richtung Nonnental.
Der Weg ist gut beschildert und führt über Treppen auf und ab. Durch die Nebelschwaden wirkt die dschungelartige, grüne Landschaft mit vereinzelten, abgestorbenen Bäumen mystisch und zaubert eine interessante Stimmung.
Das letzte Stück der Wanderung geht durch einen Eukalyptuswald in Serpentinen bergab, bis wir schließlich die Obst- und Gemüsegärten des Ortes Curral das Freiras erreichen. Nach einem kurzen, kurvenreichen Transfer erreichen wir unsere neue Unterkunft, das zwischen den Bergen gelegene Hotel Eira do Serrado und genießen die atemberaubende Aussicht und das leckere Essen.
Tag 5 – Lohnender Aufstieg zum Pico Grande
Am nächsten Tag werden wir vom Sonnenschein geweckt und freuen uns auf die anspruchsvollste Wanderung unserer Reise zum Pico Grande. Der Weg geht anfangs sehr steil durch einen Kastanienwald bergauf, doch jeder Schritt lohnt sich, denn die Aussicht ist einzigartig.
Da das Wetter so gut ist, entscheiden wir uns bis zum Gipfel des Pico Grande zu wandern. Der Aufstieg (ca. 400 Höhenmeter, 1.5 Stunden mehr) ist nicht wenig anstrengend, doch nach der letzten (einfachen) Kletterpassage, werden wir am Gipfel mit einem 360° Blick belohnt und sind einfach nur überwältigt und glücklich!
Der Abstieg am gleichen Weg bis Boca do Cerro und die restliche Wanderung entlang des Bergkammes kommt uns im Gegensatz zum Aufstieg wie ein gemütlicher Spaziergang vor. Wir genießen die Ruhe der Natur. Unser Transfer bringt uns anschließend vom Boca do Corrida zu unserem nächsten Hotel, wo wir uns im Spa Bereich entspannen und den Tag nochmal Revue passieren lassen.
Tag 6 – Auf dunklen Pfaden zum Ausblickspunkt
Der letzte Wandertag, führt uns entlang der Levada do Norte. Eine nette, entspannte Wanderung, vorbei an gepflegten Obst- und Gemüsegärten mit Aussicht auf die kleinen, umliegenden Ortschaften und das Meer. Gegen Ende der Wanderung wird ein Tunnel durchquert – eine Taschenlampe ist auf jeden Fall empfehlenswert, da der Weg steinig und uneben ist und sogar mit Gegenverkehr zu rechnen ist.
Nach einem kurzen Aufstieg über Treppen und ein Stück der Straße entlang, erreichen wir schließlich unser Ziel Cabo Girao, das eine tolle Aussicht auf Funchal und das Meer bietet. Unser Transfer bringt uns nach Funchal, zur Quinta Penha de Franca. Am späten Nachmittag unternehmen wir einen Spaziergang zum Hafen und sammeln erste Eindrücke von Funchal.
Tag 7 – Persönliches Abschlussprogramm auf Madeira
An unserem letzten Tag auf Madeira steht uns die Planung frei. Wir schlendern durch die Stadt Richtung Osten und kommen am bekannten Markt “Mercado dos Lavradores” mit Bergen von Obst und Blumen vorbei und gehen schließlich noch durch die Fischhalle. Sehr interessant ist auch die Rua do Santa Maria, wo Künstler die Türen der Häuser und Geschäfte bemalt haben.
Mit der Gondelbahn hinauf nach Monte, bekommen wir einen tollen Blick über die ganze Stadt geboten. Nach einem kurzweiligen Spaziergang durch den asiatisch angehauchten, tropischen Garten, lassen wir uns von den Männern in einem “Carro de Cesto” (Korbschlitten) wieder Richtung Funchal führen – ein sehr lustiges Schauspiel! Wir wandern den restlichen Weg ins Tal, machen noch einen Abstecher in die Altstadt und probieren frische Calamari mit hausgemachtem Knoblauchbrot in einem netten, kleinen Fischlokal. Am Nachmittag bleibt Zeit zum Relaxen am Hotelpool, der sich direkt am Meer befindet.
Nun heißt es schon wieder Abschied nehmen von dieser bezaubernden Insel. Noch die letzten Sonnenstrahlen eingefangen, begleitet uns der Transporteur zurück zum Flughafen.
Renates Fazit – Eine Reise für wandernde Naturliebhaber
Madeira ist auf jeden Fall eine Reise wert und bietet die perfekte Mischung aus Wandern, Baden und Genießen. Das Essen ist sehr lecker, die Madeirer sind bemüht, gastfreundlich und stolz auf ihre hausgemachten Produkte (z.B. poncha). Ende Oktober war für uns die ideale Reisezeit, das Wetter war (fast immer) sonnig warm und auf den Wanderungen war kaum jemand anzutreffen. Wer sich für die ganze Blumenvielfalt Madeiras interessiert, sollte im Frühling reisen, muss dann aber auch mit mehr Touristen rechnen. Wir haben unsere erste Wanderreise sehr genossen und können diese jedem wandernden Naturliebhaber empfehlen.
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Bevor’s los geht, noch einige nützliche und informative Links:
- 12 Dinge, die du vor einer Wanderreise auf Madeira wissen solltest
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