Im November des Corona Jahres 2020 machte sich ASI Produktentwickler Thomas auf, die portugiesische Insel Madeira zu bereisen. Wie waren seine Erfahrungen und was war überhaupt möglich? Erfahrt es in diesem Beitrag!
Das erwartet dich in diesem Beitrag
1. Warum Madeira in der Corona Zeit?
Aufgrund des sehr turbulenten Jahres war bisher einfach keine Zeit für Urlaub. Das sollte nun nachgeholt werden – ein bisschen Auszeit und Erholung war einfach mal nötig. Zu Hause im typisch grauen und nasskalten Novemberwetter die Zeit zu verbringen, war dann doch keine Option. Also musste ein Ziel her, wo es angenehm warm und sonnig sein könnte und wo man, außer am Strand rumzuliegen, auch irgendwie aktiv sein konnte.
Beim genaueren Herumstöbern zeigte sich, dass außer Madeira fast kein anderes Ziel möglich war. Den Ausschlag gab dann schließlich mein Kollege Egon, der mir die Insel wärmstens empfahl und in höchsten Tönen lobte. Zu Recht!
2. Wie hoch war das Risiko auf Madeira?
Madeira ist und war nie Risikogebiet. Mit Beginn der Pandemie hatte sich das Eiland zuerst einmal abgeschottet, das hat die bereits vorhandenen Fälle auf äußerst geringem Niveau gehalten.
3. Voraussetzungen für die Reise nach Madeira
Voraussetzung für die Madeira Reise sind ein negativer PCR Test und die Online Registrierung. Den PCR Test kann man auf zwei Arten machen.
PCR Test am Flughafen | Du kannst dich bei Ankunft am Flughafen in Funchal einem Test unterziehen. Das Ganze ist kostenlos. Das Ergebnis erhältst du spätestens nach 12 Stunden. Bis dahin begibst du dich in dein Hotel in Quarantäne. Keine Sorge: Für Essen & Trinken ist gesorgt. |
PCR Test 72 Stunden vor der Reise | Du kannst auch bereits zu Hause einen PCR-Test vornehmen lassen, der max. 72 Stunden alt sein darf bis zur Ankunft auf Madeira. Mit dem negativen Testbescheid kannst du problemlos auf Madeira einreisen, ohne, dass du dich vor Ort nochmal testen musst. |
Online Registrierung für die schnelle Einreise
Vor der Anreise muss man sich auf dem Portal www.madeirasafe.com registrieren. Neben ein paar grundlegenden persönlichen Daten wird nach dem An- und Abreisetag gefragt, ob man sich gesund fühlt oder Symptome verspürt und welche Körpertemperatur man denn zurzeit so habe.
Auf der Seite kann man auch das Ergebnis des zu Hause gemachten Tests mit hochladen. Als Ergebnis der Registrierung erhält man eine Mail mit einem QR-Code, den man auf dem Handy oder ausgedruckt zur Einreise benötigt.
Alle Details zu den Einreisebestimmungennach Madeira findest du hier! |
So läuft die Einreise am schnellsten
- Mach den PCR Test bereits zuhause (max. 72 Stunden vor Ankunft)
- Lade das Testergebnis auf www.madeirasafe.com hoch und bring den QR Code ausgedruckt oder auf deinem Smartphone mit zum Flughafen.
Der Flug nach Madeira
Einchecken und Sicherheitskontrolle verliefen wie immer, nur mit größerem Abstand und ohne Anstehen. Das Boarding verlief in Gruppen, je nach Sitzreihe, damit es im Flieger nicht zu größerem Stau kommt. Und natürlich Maskenpflicht.
Die Crew schien sehr erfreut zu sein, endlich mal wieder einen fast vollen Flieger zu haben. Der Abflug verzögerte sich um einige Minuten, da noch mal nachgetankt werden musste. Anscheinend war wohl nicht mit so viel Passagieren gerechnet worden.
Der Pilot, die Passagiere & die Maskenpflicht
Ganz redselig erklärte dann der Flugkapitän, wie schwer wir sind, wie lange der Sprit reichen wird, wie viel weniger Kerosin das Flugzeugmodell im Vergleich zum Vorgänger braucht (es war ein 1/3 weniger!) und was es unterwegs wann zu sehen gäbe. Unterwegs gab es dann einen zuvorkommenden Service, zum Essen und Trinken durfte die Maske natürlich herunter.
Festzuhalten dazu ist, dass sich alle Passagiere an diese Vorgaben hielten und dass es, entgegen meiner Befürchtung, keine allzu große Beeinträchtigung ist, ein paar Stunden mit dem Stoff vor Mund und Nase im Flugzeug zu sitzen.
Das passiert bei der Einreise nach Madeira
Bei der Einreise wird man in zwei Gruppen geteilt.
- Personen mit mitgebrachtem Test in Reihe 1
- Personen ohne Test in Reihe 2
Da ich einen Test bereits dabeihatte, kam ich in die erste Reihe. Vorne bei den Schaltern zeigt man den Test und den QR-Code vor. Da ich bereits im Vorfeld meinen Test mit bei der Registrierung auf der oben genannten Internetseite hochgeladen hatte, war dieser in der Zwischenzeit schon geprüft worden. Die Dame von der Gesundbehörde am Schalter wünschte mir sogleich eine schöne Zeit und angenehmen Aufenthalt. Mein Urlaub konnte starten!
Nach der Einreiseprozedur, die bei mir in 5 Minuten erledigt war, wurde ich bereits von meinem Chauffeur erwartet, der mich quer über die Insel zu meinem ersten Hotel brachte und mir dabei bereits Land und Leute erklärte.
Madeiras Unterkünfte & die Hygiene
Die Hygienevorgaben in den Hotels und Restaurants werden penibel eingehalten und beeinträchtigen dabei den Gast aber kaum. Das Personal trägt immer und überall eine Maske. Als Gast trägst du in öffentlichen Bereichen eine Maske und es stehen überall Desinfektionsspender bereit. Am Tisch kann man die Maske abnehmen.
Die Highlights meiner Madeira Reise
Mein Madeira Erlebnis wurde – so viel kann ich schon verraten – von keiner der Hygiene-Bestimmungen getrübt. Jetzt geht’s zum eigentlichen Reisebericht – viel Spaß!
Die Tage auf einem Blick
Tag 1: Stürmische Brandung bei Porto Muniz
Im strömenden Regen ging es vom Flughafen Funchal im Taxi hinauf zum entgegengesetzten Ende am Nordwest-Zipfel bei Porto Moniz. Unterwegs erklärte mir der Fahrer bereits die halbe Inselgeschichte und vor allem, was ich unbedingt essen und trinken muss.
Auf dem Weg durchquerten wir eine markante Gebirgskette (von Seehöhe 0 auf über 1.800 m Höhe). Das merkt man, denn das Wetter ist auf der anderen Seite immer anders. In dem Fall besser. Kein Regen mehr und ein paar blaue Löcher in der Wolkendecke. Dazu eine gigantische Brandung, die der gerade haarscharf an der Insel vorbeigezogene Sturm hinterlassen hat.
Direkt unter meinem Hotelbalkon brechen sich fast 10 m hohe Wellen an den Felsklippen. Ein Schauspiel spannender als jeder Actionfilm. Im Sessel sitzend mit einem oder zwei oder drei Glas Poncha (dem maderensischen Nationalgetränk) auf Dauer auch sehr entspannend wirkend. Wie Urlaub eben.
Madeira selbst durchqueren? Auf dieser Trekkingreise entdeckst auch du die schönsten Plätze der Insel! |
Tag 2: Entlang der Mühlen Levadas
Gestärkt nach einem abwechslungsreichen Frühstück startete die erste richtige Tour von Porto Moniz aus hinauf in die Küstenberge. Ziel waren die sogenannten Mühlen-Levadas. Das sind uralte Wasserkanäle, welche die reichhaltige Nässe der Berge in die richtigen Bahnen lenken und zur Bewässerung dienten.
Der Weg führt am Rathaus vorbei durch die Gassen des Ortes und sofort steil nach oben. Eine Etage höher dann das Örtchen Santa. Nach ein paar Metern taucht man dann ein in immergrünen Hochwald, mit Eukalyptusbäumen, wilden Bananen, Moose, Farnen und Blumen. Hier tropft es überall.
Ab hier führt der Pfad entlang der Levadas. Nach ein paar Kilometern verlässt der Weg dann die Kanäle und biegt wieder ab Richtung Meer. Hier erwartet mich ein fantastischer Blick auf die Steilküste und das tief unten liegende Porto Moniz. Der perfekte Abschluss des Tages ist dann ein Sprung in die natürlichen Meerwasserpools zwischen schwarzen Basaltfelsen.
Die Levadas sind das Markenzeichen der Insel. Möchtest auch du entlang des Wassers wandern? Entdecke die Insel auf dem Levada Trek! |
Tag 3: Hoch hinaus durch den Märchenwald
Nach einem reichhaltigen Frühstück fahre ich mit dem Taxi zu einem in den Bergwald hineinführenden Weg. Mit maximaler Steigung zog der Pfad die Küstenberge nach oben. Er ist teils felsdurchsetzt und ein kleines bisschen alpin anmutend.
Die sich immer wieder bietenden Panoramablicke gaben zum Glück immer wieder Anlass für eine Pause. Die Steilheit sorgte dafür, dass recht schnell 1.000 Höhenmeter geschafft waren. Nach einer saftig grünen Wiesenebene ging der Weg, der bisher durch einen Dschungel aus Eukalyptusbäumen, mannshohen Heidelbeersträuchern, meterhohen Farnen und Schachtelhalmbäumen geführt hatte, in einen Märchenwald über: meterdicke, knorrige Lorbeerbäume, mit Moosen bewachsen und diversen Hängepflanzen behangen.
Fanal heißt dieses Gebiet und zählt nicht umsonst zum UNESCO-Weltnaturerbe. Von hier führt die Route dann weiter im stetigem Auf und Ab bis zum höchsten Punkt des Tages bei knapp über 1.400 m. Fantastische Aussichten zu den selbst an extremen Steilhängen dicht grün bewachsenen Bergketten sind ständiger Begleiter. Die Route endet heute an der Hochfläche des Paul da Serra, wo der Blick nach Süden frei wird und auf die dort über dem Meer hängende Wolkendecke.
Tag 4: Durch die Nebelsuppe auf die andere Seite
Zu Beginn des heutigen Tages wartet gleich der Gipfel des Bica da Cana (ca. 1.600 m), der nach ein paar wenigen Gehminuten vom Rande der Paul da Serra-Hochebene erreicht werden kann. Bei strahlendem Sonnenschein bietet sich ein Blick auf das knapp unterhalb des Gipfels vom Meer heraufquellende Wolkenmeer.
Dann führt die Route mitten hinein in diese Nebelsuppe in einen fantastischen Küstenregenwald. Und richtig: Regenwald = Regen! Das schränkt zwar die Aussicht ein, beschert aber eine besonders mystische Stimmung zwischen den mit Moosen und Farnen bewachsenen und behängten Bäumen. Weiter unten führt der Pfad dann über einen schmalen Bergrücken, es wirkt als würde er ins weiße Nichts hineinführen.
Entlang der Berghänge geben Wolkenlücken immer wieder den Blick auf riesige Wasserfälle frei, bevor man dann die Levada do Norte erreicht. Der letzte Tunnel unterquert dann einen Bergrücken hinüber ins Nachbartal. Wie so oft auf Madeira ist auf der anderen Seite des Berges das Wetter komplett anders, nämlich besser. Nach ein paar Minuten erreiche dann den Encumeada-Pass, wo bei ein paar Gläsern Poncha der heutige Tag endet.
Tag 5: Auf dem Pico Grande
Vom Encumeada-Pass hinein ins Zentralmassiv der Berge Madeiras führte die heutige Etappe. Höhepunkt die Besteigung des Pico Grande. Mit 1.654 Metern Höhe zwar nicht der höchste Gipfel, dafür aber mit einer umso beeindruckenderen Aussicht. Der Abstieg dann hinunter in das tief in die Berge eingeschnittene Tal der Nonnen.
Tag 6: Hinauf zum Dach der Insel
Zum Dach der Insel führte mich die vorletzte Etappe der Durchquerung Madeiras und bescherte dabei eine fantastische Berglandschaft. Aus dem Nonnental ging es erst einmal bis zum Boca das Torrinhas-Pass. Ab hier bewegt man sich immer den Bergkamm entlang. Bizarre Gesteinsformationen, Lavaschlote und Basaltadern säumen die Route hinauf zum Pico Ruivo, mit 1.862 m der höchste Berg der Insel. Das Panorama ganz oben ist gigantisch.
Ein paar Meter unterhalb wartet bereits eine kleine Berghütte zur wohlverdienten Erfrischung. Ab hier schlängelt sich der Pfad durch eine Gruppe bizarrer Felstürme, teils luftig schmal direkt an steilen Felswänden entlang und an ein paar Stellen durch dunkle Tunnel. So nähert man sich im Auf und Ab dem Ziel der Etappe, dem Pico do Ariero.
Das Dach der Insel sowie viele weitere Highlights entdeckst du hier! |
Tag 7: An der Küste entlang zum gelben Strand
Der Nordküstenweg führt mich heute weiter in Richtung Osten. Unglaublich aussichtsreich führt die Route in über 300 m Höhe die fast senkrechten Steilklippen entlang, unten die tosende Brandung. Immer wieder taucht der Weg noch einmal in einen dschungelartigen Wald ein, was dem Ganzen noch einmal besonderen Flair gibt.
Kurz bevor das Festland an der Nordostspitze Madeiras in einen Felsrücken hin zum Ostkap ausläuft, biegt die Route nach Süden ab. Entlang einer der vielen Levadas nähere ich mich dem Ende der Inseldurchquerung. Noch ein letzter kleiner Berg liegt vor mir. Genau unter mir leuchtet schon der gelbe Sandstrand von Machico, wo ich ein paar Minuten später ins klare Wasser springe.
Tag 8: Der Puls der Insel: Funchal
Vor dem Rückflug bleibt noch Zeit für eine Besichtigung von Funchal, der Hauptstadt Madeiras. Durch blumenreiche Parks führt die Route zurück ins Zentrum, mit Kathedrale und den engen Gassen der Altstadt. Dort warten gemütliche Kneipen und Restaurants.
Danach ist noch ein Besuch auf dem Monte angesagt, eines der Highlights Funchals. Hinauf zu den Hügeln oberhalb der Stadt führt eine Seilbahn, aus der man in aller Ruhe die Stadt von oben betrachten kann.
Oben auf dem Monte wartet neben einem atemberaubenden Ausblick auf die Stadt und das Meer ein fantastischer tropischer Garten. Die Runde durch Palmen, Agaven, Kakteen, allerlei bunte Blumen, Orchideen, Zedern, Zypressen, Lorbeerbäumen und Eukalyptus ist der perfekte Abschluss, bevor es wieder zurück in eher kühle Gefilde geht.
Die Rückreise nach Deutschland
Abgesehen vom Umstand, dass das Bier gerade so gereicht hat, verlief der Rückflug ohne Zwischenfälle. Da Madeira weder in Deutschland noch in Österreich als Risikogebiet gilt, gab es auch bei der Rückkehr in München und bei der Weiterfahrt nach Innsbruck keinerlei Probleme.
Mein Fazit zur Madeira Reise in Corona Zeiten
Madeira ist unbedingt eine Reise wert! Ganz unabhängig von Corona und dadurch bestehenden Reisemöglichkeiten. Die Urgewalt des Meeres, die Buchten und natürlich geformte Felsenpools, in denen man Baden kann (auch im November!); einfach alles an dieser kontrastreichen Landschaft hat sich absolut gelohnt.
Madeira in Corona Zeiten – sofort wieder!
Aktuelle Sicherheitshinweise zur Situation auf Madeira findest du auf dieser Seite vom Auswärtigen Amt |
Lust bekommen, selbst die Energiespeicher auf Madeira aufzufüllen?
Es zieht dich selbst auf die milde Atlantikinsel?
Entdecke alle ASI Madeira Reisen!
Schreibe einen Kommentar