Einmal nach Afrika zu reisen, davon träumen wohl viele Leute. In diesem ASI Blog erfahrt ihr von ASI Gast Kurt M. warum er sich für diese geführte ASI Reise nach Namibia entschieden hat und was für ihn die Highlights der Reise waren.
Entscheidung für Namibia mit ASI
Da wir zuvor noch nie in Afrika waren, fiel die Entscheidung für Namibia recht schnell. Namibia ist ein wunderbares Wüstenland, das die Heimat unzähliger Tiere ist. Das Land gilt zudem, im Vergleich zu anderen Wüstenstaaten, als ein sehr sicheres Reiseland. Andrea und ich waren schon die letzten Jahre mit ASI unterwegs und auch dieses Mal fanden wir eine Reise, die uns zusagte. Wir reisten im August, denn zu dieser Zeit ist in Namibia Winter, das bedeutet, dass es ist nicht zu heiß ist. Das Malaria Risiko ist zu dieser Jahreszeit auch am geringsten. Und da die Bäume und Sträucher kein Laub tragen, sind Tiere gut zu sehen.
Highlights der Reise
Sundowner Fahrt durch die Kalahari Wüste
Am Tag zwei der Tour wohnen wir am Rande der Kalahari und haben für 35,- € eine Sundowner Fahrt in die rote Dünenlandschaft gebucht. Wir werden auf zwei Jeeps verteilt und fahren kreuz und quer durch das riesige Gelände der Lodge. Es ist schon ein ganz anderes Gefühl als in einem Zoo, wenn man auf die Tiere in freier Wildbahn trifft. Während die Sonne sich dem Horizont nähert, steuert unser Fahrer eine Düne an, auf der eine Bar aufgebaut wird. Dann wird es lustig, denn wir haben noch nicht viel gegessen und sind sehr durstig…
Begehung des Fish River Canyon
Am vierten Tag machen Wanderung im Canyon. Gleich zu Anfang geht es eine Steilstufe an einem Seilgeländer hinab. Danach steigen wir durch ein steiles, enges, mit grobem Blockgestein gefülltes Trockental tiefer in den Canyon hinab. Bis zur Talsohle zum Fish River gehen wir nicht, stattdessen laufen wir zu einem Aussichtspunkt über die Mäander des Flusses. Hier haben wir unser Mittagspicknick und genießen die nicht mit Worten zu beschreibende, großartige Landschaft.
Sossusvlei Dünenlandschaft und das Dead Vlei
Am achten Tag um 5 Uhr heißt es aufstehen. Nach dem Frühstück, um 6:15 Uhr fahren wir zum Eingang der Sossusvlei Dünenlandschaft. Auf den 60 Kilometern Fahrt machen wir diverse Fotostopps, bei immer neuen Dünen. Bei der bekannten “Düne 45” stehen schon viele Autos. Ein bisschen wie Ameisenkolonien wirken die Leute, die den Dünenkamm emporsteigen. Harold hat uns empfohlen, nicht die Düne 45, sondern die Düne “Big Daddy” zu besteigen.
Mit ihren 350 Metern ist sie eine der höchsten Dünen der Erde. Ein Teil der Gruppe gibt sich mit der Little Daddy Düne zufrieden. Der Großteil der Gruppe kämpft sich aber den steilen Dünenkamm zum Big Daddy hoch. Wir haben großes Glück und einen der wenigen, fast windstillen Tage erwischt. Nach einer Stunde sind wir schon oben. Die Aussicht auf die umliegende Dünenlandschaft und das tief unter uns liegende Dead Vlei ist einfach nur großartig. Nachdem wir diese Eindrücke auf uns haben wirken lassen, geht es an den Abstieg. Dieser wird auf gerader Linie den steilen Hang hinab rennend vorgenommen, sodass er nur fünf Minuten dauert. Auch der Abstieg ist ein Erlebnis, mit jedem Meter werden die Schritte schwerer, bis kein Sand mehr in die Schuhe passt. Dann sehen wir das Dead Vlei, diese große Lehm-Ton-Senke mit ihren seit Jahrhunderten abgestorbenen Akazienbäumen vor den roten Dünen. Das stellt alles in den Schatten, was ich an Wüste bisher gesehen habe.
Inzwischen ist es sehr heiß geworden, und so zieht es doch jeden in Richtung Jeeps. Andrea und ich können uns jedoch kaum von der Szenerie losreißen. Nach der kurzen Jeepfahrt geht es mit unserem Bus zurück und als ob das alles noch nicht genug gewesen wäre, biegen wir kurz vor dem Parkeingang noch zum Sesriem Canyon ab. Hierbei handelt es sich um eine ein Kilometer lange und 30 Meter tiefe Schlucht, die teilweise nur zwei Meter breit ist. Inzwischen ist es Mittag geworden, aber die große Hitze hält uns nicht davon ab die Schlucht zu durchlaufen.
Fahrt nach Swakopmund
Heute, an Tag elf, fahren wir 258 km fast nur auf Schotterpiste mit diversen Stopps nach Swakopmund an den Atlantik. Zuerst geht es über den Kuiseb-Pass, in dessen Nähe wir zum Henno Martin Shelter (Karpfenkliff) gehen. Hier kann man sehen, wo sich die zwei deutschen Geologen Henno Martin und Hermann Korn während des Zweiten Weltkriegs zwei Jahre versteckt haben.
Wir fahren weiter durch die Wüstenlandschaft bis zur Welwitschia-Ebene, dort bewundern wir bis zu 2.000 Jahre alte Pflanzen. Nicht weit davon entfernt beginnt die “Mondlandschaft”, eine absolut vegetationslose, zerfurchte Berglandschaft. Später in Swakopmund angekommen, zieht es Andrea und mich sofort in die Stadt, es gibt so viel zu sehen. Die Stadt wird auch als “südliches, deutsches Seebad” bezeichnet. Hier ist der Kolonialeinfluss noch sehr deutlich zu spüren. Nach der Unabhängigkeit Namibias 1990 und der anschließenden Landreform, sind viele deutsche Farmer nach Swakopmund gezogen, daher ist die deutsche Sprache hier allgegenwärtig. Gerne würden wir in einem der Cafés einen Apfelstrudel, einen Streuselkuchen oder gar eine Schwarzwälder Kirschtorte probieren, aber die Zeit dafür ist leider zu knapp. Wir laufen den Strand entlang, besuchen das Woermannhaus und besteigen seinen markanten Turm, von dem aus man eine schöne Aussicht auf die Stadt und das Meer hat. Die Stadt macht einen total aufgeräumten und sauberen Eindruck auf uns. Es scheint als sei die Zeit stehen geblieben – uns kommt es vor, wie Deutschland vor Jahrzehnten.
Das Matterhorn Namibias
Heute fahren wir 369 km nach Twyfelfontein ins Damaraland. Nach zwei Stunden Fahrt kommen wir an der Spitzkoppe, dem Matterhorn Namibias, an. Von weitem gleicht sie diesem wirklich. Je näher wir kommen, umso mehr verändert sich das Erscheinungsbild des Berges. Wir machen einen einstündigen Spaziergang bei dem wir sehr viele Fotos von der beeindruckenden Felslandschaft machen können.
Etosha-Nationalpark
Nach dem Frühstück um 6:15 Uhr fahren wir mit einheimischen Fahrern durch den Park. Sie sind per Funk mit anderen Fahrern verbunden und versuchen uns, vor allem Löwen und Elefanten zu zeigen. Als die Meldung kommt, dass an einem Wasserloch Löwen aufgetaucht seien, fahren wir im offenen Jeep mit Höchsttempo dorthin. Das war es wert, denn es ist wirklich großartig, einen Löwenangriff auf Oryxantilopen zu erleben.
Danach werden wir in das Okaukuejo Resort gefahren, um Pause zu machen. Das Resort liegt direkt an einem Wasserloch, und so schauen wir, ob es da etwas zu fotografieren gibt. Neben den Tieren, die wir schon alle auf Speicherkarte haben, ist nicht viel los. Doch dann tauchen völlig überraschend zwei Trupps von insgesamt 27 Elefanten auf, die ihren Durst stillen wollen und außerdem ihren Badetag haben. Das Erlebnis ist überwältigend, vor allem den kleinen Baby-Elefanten zuzusehen ist herrlich. Pünktlich weiterfahren will jetzt natürlich niemand mehr. Schließlich fahren wir doch weiter, um uns bis kurz vor Sonnenuntergang noch an der unglaublichen Anzahl der unterschiedlichen Tiere zu erfreuen.
Fazit
Wir waren das erste Mal in Namibia, hatten bis dato nur wunderschöne Fotos von diesem Land gesehen und müssen nun sagen, Fotos geben nur in Ansätzen die Schönheit und Vielfalt dieses Landes wieder. Man muss es mit eigenen Augen gesehen haben. Hinzu kommt, dass man in Namibia immer wieder auf Spuren der deutschen Kolonialzeit trifft, die in Namibia nicht nur negativ gesehen wird. Das war speziell für uns Deutsche interessant zu sehen.
Die ASI Reise nach Namibia stellt eine gute Mischung aus Komfort, Wandern und Entschleunigung dar. Die Unterkünfte waren erstklassig, das Essen war – wie immer bei ASI-Reisen – so, dass meine Waage nach der Reise einen Freudensprung nach oben gemacht hat, und drei Kilogramm mehr als vorher angezeigt hat.
Unserem Reiseleiter Harold gilt ein besonderer Dank. Er ist flexibel, umsichtig und seine ruhige Art hat sich wohltuend auf die Gruppe ausgewirkt. Außerdem ist er ein sehr guter Autofahrer. Er hat es auch verstanden die langen Fahrten aufzulockern, indem er auf humorvolle Weise über die Traditionen und Rituale seines Stammes, der Herero, berichtet hat. Einfach ein super Guide.
Die Gruppe hat auch sehr gut zusammengepasst. Was will man mehr? Die Reise kann man uneingeschränkt empfehlen!
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