Du träumst vom luftigen Wind am Gipfel, der warmen Sonne im Gesicht & dem kühlen Stahlseil in der Hand? Auf geht’s in die Klettersteig Saison! Aber die Frage stellt sich, wann genau ist sie? Welche Monate eignen sich denn am besten, um am Felsen unterwegs zu sein?
In diesem Beitrag haben wir dir einen Überblick über die „Klettersteig-Saison“ zusammengestellt. Denn beim Thema „Beste Jahreszeit für den Klettersteig“ gibt es ein paar favorisierte Monate. Aber jede Regel hat auch ihre Ausnahme…
1. Die Klettersteig-Hauptsaison
2. Warum gibt es Monate mit Einschränkung?
3. Was ist mit Dezember, Januar & Februar?
4. Welche weiteren Einschränkungen gibt es?
Überblick über die beste Zeit
Hier ein erster Überblick über die Hauptsaison, die Monate welche mit Einschränkungen möglich sind und die Monate, in denen Klettersteiggehen eher nicht zu empfehlen ist:
Jan | Feb | Mär – Apr | Mai – Sep | Okt – Nov | Dez |
– | – | mit Einschränkungen | Hauptsaison | mit Einschränkungen | – |
1. Die Klettersteig-Hauptsaison
Ganz allgemein kann man sagen, Hauptsaison zum Klettersteigen ist von Mai bis September.
Hier liegt in den meisten Klettersteig-Gebieten kein Schnee mehr und die Berge sind allgemein, auch in höheren Lagen gut zugänglich.
In dieser Hauptsaison finden auch regelmäßig geführte Klettersteigtouren & Einsteigerkurse zum Klettersteigen statt. Denn diese wollen immer die optimalen Witterungsverhältnisse für ihre Teilnehmer nutzen.
Gilt das für alle Klettersteige?
Ein allgemeines Rezept zur Hauptsaison kann man allerdings nicht geben, denn jeder Klettersteig hat auch seine eigene „beste Zeit“ um begangen zu werden. So findet sich in der allgemeinen Routenbeschreibung eines jeden Steiges die idealen Monate, um diesen zu bewältigen.
Dabei wird mit eingerechnet:
- die Höhenlage des Steiges (Höhe Einstieg – Höhe Ausstieg)
- die Wetterexposition des Geländes (freistehend, im Flachen, im Wald, usw.)
- die Bergseite der Route (N, O, S, W)
- der Untergrund (Moosboden, rutschige Wiesen, glatter Fels, usw.)
Daher kann es sein, dass einige Steige auch zur Hauptsaison im Mai noch nicht schneefrei sind da sie sehr weit oben liegen. Diese können dann eventuell nach dem ersten Schneefall im September auch nicht mehr begangen werden.
Also hat auch die Hauptsaison ihre eigenen Einschränkungen und die Routenbeschreibung eines jeden Steigs ist unerlässlich für die Sicherheit.
TIPP: Also trotz Hauptsaison ist ein Blick auf die Routenbeschreibung unerlässlich. So lässt sich herauszufinden welche Monate die besten für die jeweilige Tour sind. ✔️
Wer sich beim Routen lesen und einschätzen der Bedingungen unsicher ist, kann sich jederzeit Hilfe vom erfahrenen Bergführer holen, oder im Klettersteigkurs die Routenplanung erlernen. ✔️
2. Warum gibt es Monate mit Einschränkung?
Die Monate mit Einschränkung sind:
- März
- April
- Oktober
- November
Was gibt es hier zu beachten?
Wie schon beschrieben, gibt es für jeden Klettersteig ein individuelles Rezept. Daher gibt es nicht nur eine Hauptsaison zum Klettersteiggehen, sondern auch eine „Nebensaison“. Hier sind zwar nicht die meisten Routen begehbar, einige aber schon.
So können einige Klettersteige, die weiter unten im Tal & südlicher am Hang liegen vielleicht schon im März begehbar sein. Andere, die höher & nördlicher liegen weisen vielleicht aber erst ab Mai die optimalen Verhältnisse auf.
Umgekehrt kann es sein, dass im Oktober schon Schnee in höheren Gebieten und auf der nördlichen Hangseite liegt, während Steige die im Tal auf der Südseite liegen noch im November zur Mittagszeit recht einladend sind.
TIPP: Die Klettersteig-„Nebensaison“ kann sich also auch wunderbar für einige Abenteuer eigenen. Allerdings muss man hier die Route gut kennen und wissen wie sie beschaffen ist oder einen erfahrenen Bergführer mit dabei haben. Nur so kann man Gefahren verhindern. ✔️
3. Was ist mit Dezember, Januar & Februar?
Generell kann man in den Bergen sagen, dass die Monate Dezember, Januar & Februar meist durch viel Schnee gekennzeichnet sind. Aber auch wenn der Schnee mal etwas ausbleibt, macht einem die extreme Kälte von außen & vom Felsen her doch stark zu schaffen.
Schnee ist wie Regen oder Nässe auf dem Felsen ein absolutes Ausschlusskriterium zum Klettersteigen. Denn sowohl der Stein als auch der Waldboden & die Wiesen werden dadurch zu rutschig, um sich noch sicher fortbewegen zu können.
Dieser Gefahr ist sich auch der Alpenverein bewusst und sperrt daher im Winter viele Klettersteige, welche durch die extremeren Außenbedingungen nicht mehr sicher begehbar sind.
TIPP: Wir sagen nicht, dass Klettersteigen von Dezember bis Februar nicht theoretisch machbar wäre. Es mag einladend aussehen, wenn kein Schnee liegt & der Boden trocken ist. Man findet auch immer wieder Klettersteig- Tipps für den Winter. Allerdings raten wir stark davon ab, denn diese Monate sind nicht wirklich berechenbar …und die Sicherheit geht vor ✔️
4. Welche weiteren Einschränkungen gibt es?
Abgesehen von den individuellen Routenbedingungen, die also festlegen welche Klettersteige wann begangen werden können, gibt es noch weitere Einschränkungen:
- Wettergefahren in den Bergen allgemein
- Tagesaktueller Routenzustand
4.1 Das Wetter in den Bergen ist NIE zu unterschätzen
„Der Berg ist unberechenbar & wenn ein Unwetter herannaht will man nicht dort oben sein! Das ist die Hölle auf Erden!“
ASI Bergführer Gerhard Mössmer
Beim Klettersteigen befindet man sich meist in unwegsamen Gelände & oft auch im hochalpinen Raum. Wettererscheinungen wie Sonne, Regen & Wind können hier ganz leicht zur Lebensgefahr werden.
Zu beachtende Naturerscheinungen dabei sind:
Wettererscheinungen (oft plötzlich) | – Sonne – Kälte – Nässe – Regen – Gewitter – Nebel – Schnee – Sturm |
Dunkelheit | Überraschender Nachteinbruch durch verrechnen oder fehleinschätzen. Der Zeitpunkt des Einbruchs der Dunkelheit verändert sich von März – Nov in den Bergen wesentlich! |
Wer also eine Klettersteig Tour auswählt muss sich all dieser Gefahren bewusst sein.
Das heißt nicht nur den aktuellen Wetterbericht zu kennen, sondern auch das Wetter in den Bergen gut abschätzen zu können. Denn dieses kann sich auch den Vorankündigungen zum Trotz plötzlich ändern. Hier gilt es dann rechtzeitig die Zeichen zu erkennen und geeignete Maßnahmen treffen zu können.
Generell kann man aber sagen: Bei Regen & Nässe, starkem Wind, Sturm oder gar Gewitterwarnung ist der Klettersteig und der Berg im allgemeinen Tabu. Hier besteht IMMER Lebensgefahr.
Aber auch bei „guten Verhältnissen“ muss man die Wettergegebenheiten mit den Routenbedingungen in Verbindung bringen können.
Einen langen Klettersteig mit vielen Höhenmetern im August zu gehen kann bei viel Hitze und direkter Südlage unter der freien Sonne zur Hölle werden. Kreislaufzusammenbrüche, Hitzeschlag und Dehydrierung sind die schweren Folgen.
…wirklich sicher ist man also nie, auch wenn kein Gewitter bevorsteht.
TIPP: Außerdem ändert sich mit jeder Wetterlage und in jedem Klettersteig Monat die nötige Ausrüstung. In unserer Packliste für den Klettersteig findest du die wichtigsten Dinge. ✔️
4.2 Die Lage kann sich täglich ändern
Das unwillkürliche Wetter in den Bergen kann auch die darauffolgenden Tage wesentlich beeinflussen.
So kann z.B. nach Regengüssen, die noch so klein aussahen, der Boden aufgeweicht & rutschig sein. Der Felsen, sowie die Tritte & Griffe können noch nass & dadurch auch glatt sein. So wird der Klettersteig schwer begehbar und kann gefährlich werden.
Nach Stürmen können Bäume & Sträucher beschädigt sein und über die Wege liegen. Es können sich Felsstücke oder Griffe & Tritte gelockert haben. Ein Begehen kann so schnell mit einem Sturz enden, oder ein weiterkommen dadurch nicht mehr möglich sein. Also auch hier gilt, das Wetter und seine Entwicklungen auch schon vor der geplanten Tour zu beobachten.
TIPP: Der Alpenverein informiert auf verschiedenen Portalen über die Zustände von einzelnen Touren & sperrt diese, wenn sie gefährlich werden oder Schäden aufweisen. ✔️
Wer in den Bergen und auf dem Klettersteig unterwegs ist, muss immer in der Lage sein jederzeit auch auf der Route umzukehren, wenn ein weiterkommen unmöglich ist. Unerfahrene Kletterer sollten niemals ohne erfahrenen Partner am Berg unterwegs sein. Denn er bringt nur sich & andere unnötig in Gefahr. Auch hier ist das Beste sich einen Bergführer dazu zu holen. Dieser ist immer Herr der Lage, egal was passiert. ✔️
5. Bereit für den Klettersteig?
Vor allem die Monate Mai bis September eignen sich für den Klettersteig. Um sicher unterwegs zu sein, muss man außerdem die jeweilige Klettersteigroute auf ihre individuellen Gegebenheiten prüfen. Bei der Tourenplanung spielen also die Routenbeschaffenheit sowie die tagesaktuelle Situation und die Situation der Vortage eine große Rolle.
Der Alpenverein sperrt einige Klettersteige, bei schlechten Bedingungen, im Winter & bei schlechtem Routenzustand. Darüber sollte man sich im Vorhinein informieren. Am besten sind darüber zertifizierte Bergführer informiert, da sie im engen Kontakt mit dem Alpenverein stehen. Sie sind auch die besten Ansprechpartner was die Wetterverhältnisse angeht.
Unsere Empfehlungen für Einsteiger:
Wirf am besten auch einen Blick in unsere Klettersteig-Touren in den schönsten Alpen-Regionen.
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