Um Bergführer zu werden, muss man jahrelange Erfahrung im alpinen Gelände vorweisen & regelmäßig jedes Jahr Weiterbildungen machen… sonst wird der Schein nicht verlängert!
ASI Bergführer Gerhard Mössmer
Du möchtest gerne einen Klettersteig machen und dabei sicher unterwegs sein? Einen Bergführer an der Seite zu haben bringt viele Vorteile. Was einen Bergführer ausmacht und Gründe, warum es gut ist, einen solchen “starken Partner” an der Seite zu haben, erfährst du in diesem Beitrag.
5 gute Gründe die Klettersteigtour nur mit einem Bergführer zu machen:
1. Er bringt dir die richtige Technik sicher bei
2. Er kann Situation & Teilnehmer gut einschätzen
3. Er erkennt drohende Gefahren und reagiert richtig
4. Er kennt den alpinen Raum und die Route
5. Er leistet Hilfe in Notsituationen
1. Was zeichnet einen Bergführer aus?
Definition: Bergführer sind staatlich geprüfte Alpinisten. Sie sind somit speziell ausgebildete Führer für Sportarten wie Wandern, Klettern & Klettersteiggehen im alpinen Gelände.
Sie werden dazu in einer speziellen Ausbildung im alpinen Raum geschult. Dabei widmen sie sich intensiv den jeweiligen Sportarten und sind somit Spezialisten auf ihrem Gebiet. Sie beherrschen die Techniken dabei fehlerfrei & lernen auch wie man diese lehrt.
Ein wichtiger Teil ihrer Ausbildung besteht darin die Teilnehmer von Touren einzuschätzen. Daher wissen sie genau wie die körperliche Verfassung ihrer Teilnehmer zu jedem Zeitpunkt der Tour wirklich aussieht. So können sie Gruppen sicher durch das Gelände führen und die jeweiligen Touren genau nach den Möglichkeiten ihrer Teilnehmer gestalten.
Bergführer lernen in ihrer Ausbildung:
- Fehlerfreie Technik
- Lehren von Technik
- Gruppenführung
- Teilnehmer einschätzen & unterstützen
- Richtige Routenwahl
- Mögliche Gefahren beim Sport & im alpinen Raum
- Gefahren verhindern & entschärfen
- Verhalten in Notsituationen
- Bergen, usw….
Ihr Wissen müssen sie dabei regelmäßig bei Fortbildungen & im Training im Alpenraum unter Beweis stellen. Außerdem müssen sie regelmäßig eine bestimmte Anzahl von Übungstouren leiten, was weiter zu ihrer Erfahrung beiträgt.
Mit dem Bergführer ist man also für jede Situation gewappnet und hat jederzeit einen erfahrenen Partner an der Hand, der genau weiß was er tut.
2. Die 5 Gründe im Überblick
Nachdem Du nun genauer weißt was einen Bergführer ausmacht, sehen wir uns die 5 guten Gründe einen Bergführer auf den Klettersteig mitzunehmen noch einmal genauer an.
Grund 1: Der Bergführer bringt dir die richtige Technik sicher bei
Die richtige Geh- & Sicherungstechnik ist auf dem Klettersteig das A und O.
Sie stellt sicher, dass du dich selbst & andere nicht unnötig in Gefahr bringst. Sie muss dafür immer gut gelernt werden und das geht am besten, wenn man es direkt vom Profi lernt. Er achtet dabei nämlich auf die Fehlerfreiheit. Außerdem gibt er wichtige Tipps & Tricks um dich auf deinem Lernweg zu begleiteten.
Am besten lernst du bei einem Einsteigerkurs bzw. einer Ausbildung zum Klettersteiggehen. Wenn du schon etwas Erfahrung am Klettersteig mitbringst, kannst du auch bei geführten Klettersteig-Touren teilnehmen, die es in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gibt.
Gerade bei einem Kurs tastet man sich langsam heran, um Schritt für Schritt das Wichtigste zu erfahren. Danach bezwingt man gemeinsam unter der richtigen Anleitung auch schwierigere Passagen, um sich langsam zu steigern.
Mehr über die richtige Klettersteigtechnik erfährst du hier im Video vom Profi oder lies mehr zu den wichtigsten Infos rund um den Klettersteig:
✔️ Der Bergführer ist also immer der beste Partner, um schnell & sicher die richtige Technik zu erlernen.
Grund 2: Der Bergführer kann Situation & Teilnehmer gut einschätzen
Bei Klettersteigen gibt es ganz verschieden Arten & viele verschiedene Schwierigkeitsstufen. Daher ist die richtige Routenwahl essenziell, um sich selbst nicht zu überfordern und in Gefahr zu bringen.
Die allgemeine Klassifizierung dabei ist:
✔️ Der Bergführer kennt jede seiner Touren und ihren aktuellen Zustand ganz genau. Er kann daher sehr gut einschätzen welche Tour für die Teilnehmer geeignet ist und wo Problemstellen liegen können.
✔️ Auch während der Tour weiß er durch Erfahrung genau wie es den Teilnehmern geht & wo geeignete Pausen-Plätze auf der Route sind. Er sorgt also auch dafür, dass sich während der Tour niemand überfordert.
Grund 3: Der Bergführer erkennt drohende Gefahren & reagiert richtig
Vor allem die luftige Höhe & das unwegsame Gelände von Klettersteigen können immer Gefahren bergen.
Allgemeine Gefahren auf dem Klettersteig sind vor allem:
Steinschlag | – Losgetreten von Teilnehmern – Natürlich bedingt |
Sturz | – Lose Griffe/Tritte – Ausrutschen – Müdigkeit – Kraftverlust |
Materialfehler | – Keine Bandfallbremse im KS-Set – Kein richtiges & zertifiziertes KS-Set – Fehlender Helm/Handschuhe – Defektes Material |
Technik | – Falsche Gehtechnik – Falsche Sicherungstechnik – Falsches Umhängen – Unsicheres Verhalten – Übermütiges Verhalten |
✔️ Der Bergführer erkennt aber alle diese Gefahren schon bevor sie zum Problem für die Klettersteiger werden. Er kann so immer richtig reagieren und eingreifen noch bevor etwas passiert.
Grund 4: Der Bergführer kennt den alpinen Raum & die Route
Der alpine Raum & das unwegsame Gelände, in dem sich die meisten Klettersteige befinden, können immer Gefahren bergen.
Allgemeine Gefahren im alpinen Raum sind vor allem:
Wettererscheinungen (oft plötzlich) | – Sonne – Kälte – Nässe – Gewitter – Nebel – Sturm |
Gefahren am Weg | – Steinschlag – Bruchgefahr – Rutschgefahr |
Dunkelheit | – Überraschender Nachteinbruch durch verrechnen oder fehleinschätzen |
Der Bergführer kann gut mit all diesen Gefahren umgehen. Er kann sie schon vor der Tour durch jahrelange Erfahrung abschätzen und geeignete Maßnahmen ergreifen.
Sollten sie plötzlich herannahen, kann er das schon an frühen Vorzeichen erkennen und eine fundierte Entscheidung treffen was nun zu tun ist. Dabei weiß er auch in Zusammenhang mit der Route wo die Gruppe Schutz suchenkann und was weiter zu tun ist.
✔️ Der Bergführer kann Gelände, Route und Situation gut einschätzen und ist in jeder Situation Herr der Lage.
Grund 5: Der Bergführer leistet Hilfe in Notsituationen
Trotz richtiger Route & allen Sicherheitsvorkehrungen kann es zum Fall kommen, dass ein Teilnehmer auf dem Klettersteig eine gewisse Situation nicht meistern kann. Hat er hierbei aber einen erfahrenen Partner wie den Bergführer dabei, kann dieser die Situation mit der richtigen Hilfestellung und vielen Tipps entschärften. Kommt man also einmal nicht weiter kann man jederzeit auf den erfahrenen Sportler vertrauen.
Sollte es außerdem einmal zum unschönen Fall kommen das doch etwas passiert, ist der Bergführer der beste Begleiter. Er ist nicht nur in den nötigen Sofortmaßnahmen am Berg ausgebildet, sondern kann auch schnell die nächsten Schritte einleiten, um Schlimmeres zu verhindern. Außerdem kümmert er sich im Ernstfall um die Sicherung der Gruppe & der Unfallstelle, was im alpinen Gelände wirklich nicht leicht ist.
✔️ Der Bergführer ist also auch im Ernstfall am Berg immer gut gewappnet und Herr der Lage.
Bereit für deine Klettersteig-Tour mit Bergführer?
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass es vor allem für Anfänger sinnvoll ist, sich mit einem Bergführer an der Seite an den Klettersteig zu wagen. Im Fall der Fälle hat man jemanden mit Erfahrung an der Seite, der sich mit den Gefahren im alpinen Raum auskennt.
Du interessierst Dich für eine Tour mit einem Bergführer? Dann schau doch mal die Klettersteigkurse der ASI oder die geführten Klettersteig-Touren an, die in verschiedenen Alpen-Regionen stattfinden.
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