Jordanien ist ein Land der Kontraste, welches ich bei meiner Reise Jordaniens Highlights erleben erkunden durfte. Die lebendige Hauptstadt Amman weicht nach Süden hin schnell verschlafenen Dörfern und idyllischen Landschaften, hinter weiten Wüsten erwartet einen das strahlend blaue Meer. Beeindruckende Wüstenschlösser, uralte Geschichte und gelebte Gastfreundschaft – das sonnige Land ist definitiv eine Reise wert. Erfahre in diesem Reisebericht mehr über meine Reise nach Jordanien im Oktober.
Tag 1 – Willkommen in Amman
Mit dem Abendflug ab Frankfurt ging es für mich am Samstag los nach Amman. Die volle Maschine landete spät in der Nacht, und am Flughafen wurden wir bereits herzlich von einem lokalen Vertreter empfangen. Da das Visum für uns bereits organisiert war, konnten wir ohne viel Wartezeit unsere Koffer einsammeln und wurden durch das nächtliche Amman zu unserem Hotel gebracht.
Tag 2 – Amman und die Wüstenschlösser
Nach einer kurzen Nacht wachten wir auf in der „weißen Stadt“, wie Amman gern genannt wird. Die mit Kalkstein errichteten Häuser erstrecken sich über zahlreiche Hügel und eine Fahrt durch die Stadt scheint endlos – nicht nur wegen der Größe der Stadt, sondern auch dank des zähen Verkehrs, der sich durch die Straßen schiebt. So kann man aber wunderbar das geschäftige Treiben beobachten, die Geschäfte am Wegesrand, die Einheimischen beim ersten Kaffee des Tages. Unser Guide Osama erklärte uns viel über das Leben in Amman und führte uns als erstes hoch zum Tempel des Herkules auf dem Zitadellenhügel, von dem aus man einen spektakulären Blick über die Weite der Hauptstadt hat. Ein Besuch am frühen Morgen macht Sinn, da sich die Stadt auch im Herbst noch aufheizt und Temperaturen bis 30 Grad auch noch im Oktober in Jordanien zu erwarten sind. Von hier ging es weiter ins Royal Automobile Museum und wir durften die beeindruckende königliche Fahrzeugflotte bestaunen, die zu verschiedenen Anlässen von der Königsfamilie genutzt wird. Nach einem kurzen Mittagsstopp mit dem ersten Kebab und Falafel der Reise brachen wir auf in Richtung Nordosten. Nur 270km vor der irakischen Grenze entfernt liegen die Wüstenschlösser: Eine ehemalige Karawanserei und ein Badehaus, deren Architektur und künstlerisches Interior noch heute seine Besucher fasziniert. Wir wurden eingeladen auf einen Tee am Wegesrand und ließen uns für eine Weile zwischen den bunten Kissen im angenehm luftigen Zelt nieder, um die ersten Eindrücke Revue passieren zu lassen und neue Kraft zu tanken. Nach dieser Stärkung durchquerten wir erneut die Wüste bis zurück nach Amman, wo uns bereits eine einheimische Familie mit dem Abendessen erwartete. An der gedeckten Tafel mit Petersiliensalat, frischem Hummus und traditionell gekochtem Hühnchen ließen wir den ersten Abend ausklingen.
Tag 3 – Hoch nach Norden
Am nächsten Tag ging es hoch in den Norden. Die trockene Landschaft wich kleinen Wäldern und Grünflächen, bis wir schließlich das Dreiländereck zwischen Jordanien, Israel und Syrien erreichten. Auf einer kleinen Wanderung lernten wir mehr über die Konflikte in der Region und genossen spektakuläre Ausblicke über den See Genezareth.
Nach einem Kaffee mit Kardamom ging es dann weiter nach Jerash. Die Ruinen der antiken Stadt liegen inmitten der modernen Stadt und sind ein beeindruckendes Überbleibsel aus früherer Zeit. Das Nachmittagslicht setzte die alten Säulen und Theaterruinen herrlich in Szene und so spazierten wir eine ganze Weile durch die historische Stätte.
Belohnt wurden wir für die Anstrengung mit einem frischen Granatapfelsaft und ein paar Dattelkeksen, bevor wir den Rückweg nach Amman antraten. Trotz der vielen Eindrücke des Tages lud die Hauptstadt zu einem Abendspaziergang ein – viele Treppen führen hinunter in das pulsierende Zentrum, das erst so richtig zum Leben erwacht, wenn die Sonne hinter dem Horizont versinkt.
Tag 4 – Den Kings Highway nach Süden
Koffer gepackt und weiter ging es gen Süden. Erster Stopp war der Berg Nebo, der einen tollen Blick auf das Tote Meer bietet. Von hier kann man bei gutem Wetter Jericho erblicken und erahnt die Weiten des Jordantals, welches tief unterhalb des Meeresspiegels liegt. Auf dem Berg thront auch eine Basilika, die alte Mosaike auf dem Jahr 530 beherbergt. Bei einem landestypischen Mittagessen erlebten wir die Vielfalt der jordanischen Küche und probierten frische Salate, Reisgerichte, hausgemachte Falafel und traditionelle Nachspeisen. Satt und zufrieden begaben wir uns dann auf den Kings Highway, der uns quer durch die Wüste bis in das Naturreservat Dana führte. Abseits der Massen erwartete uns das kleine Dorf am Rande einer Schlucht mit offenen Armen. Nach dem Check-In zogen wir uns warm an und brachen erneut zu einer kleinen Wanderung auf. Durch die felsige Landschaft spazierten wir ein Stück die Schlucht hinab und folgten den Spuren der alten Beduinen. Schließlich ließen wir uns gemütlich auf Decken nieder, um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Unser Guide startete ein Lagerfeuer und gemeinschaftlich bereiteten wir auf dem offenen Feuer unser Abendessen zu. Die Sonne wich den Sternen, die klare Luft füllte sich mir köstlichen Düften und so genossen wir in geselliger Runde den kühlen Abend in der Natur.
Tag 5 – Auf nach Petra
Am fünften Tag stand ein Highlight bevor, auf das alle bereits hin gefiebert hatten: Die Wüstenstadt Petra. Wie mit Wüstenstaub überzogen sahen die Ortschaften aus, die wir auf der Fahrt dorthin durchquerten. Ausgestattet mit Sonnenschutz und reichlich Wasser verließen wir den Bus und machten uns auf den Tagesmarsch gefasst. Der Weg nach Petra („Fels“) führte über staubige Pfade bis zum Eingang einer dramatischen Schlucht.
Zwischen hohen Felswänden windet sich der teilweise nur 3 Meter breite Weg immer tiefer hinein und die Sonne zaubert ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten auf den Stein. Unterwegs tauchten immer wieder Überreste von Felshauereien auf, die die einstige Pracht dieser Passage erahnen ließen. Und nach einer Vielzahl von Biegungen erreichten wir schließlich das Wahrzeichen dieser alten Stadt, das riesige Tor zur Schatzkammer.
Allein der Eingang zur Felsenstadt war unglaublich beeindruckend, doch erst hier begannen wir, das Ausmaß der uralten Kunstwerke zu begreifen. Zahlreiche Tempel und Gebilde zieren die Felsen und immer weiter führten die Wege zwischen den Ruinen hindurch. Gemeinsam mit Reisenden aller Nationen, Dromedaren und Eseln erkundeten wir die verschiedenen Winkel Petras und stiegen die schweißtreibenden Treppen hinauf bis zum Kloster der Stadt. Erschöpft von der Sonne, dem Staub und den Eindrücken kehrten wir am Nachmittag zum Bus zurück – die Stunden, die wir zwischen den Felsen verbracht haben, sind wie im Flug vergangen. Am Abend brachte uns der Fahrer noch bis nach Aqaba ans Rote Meer, das uns am kommenden Morgen mit strahlendem Blau erwarten sollte. In Jordanien kann man nämlich auch im Oktober noch herrlich schwimmen und schnorcheln gehen.
Tag 6 – Das Rote Meer und die Weiten der Wüste
Früh am Morgen lockte uns das Meer, und unter der noch milden Morgensonne genossen wir den Blick über das Wasser bis nach Israel und Ägypten. Am Strand gab es die Möglichkeit, Schnorchel und Badeschuhe auszuleihen – ein paar Diwan, die sich absolut lohnen! Unweit vom Ufer beginnen bereits die ersten kleine Korallen und zahlreiche bunte Fische tummeln sich unter der Oberfläche. Das Wasser ist in Jordanien im Oktober immer noch angenehm. Wir entdeckten Clownfische, Feuerfische, Kofferfische und sogar eine Moräne. Nach dieser Erfrischung schlenderten wir durch die zollfreie Zona Aqaba und erledigten noch ein paar Einkäufe: Datteln, Nüsse und Kaffee sind hier besonders günstig zu haben. Zum Mittagessen gab es frischen Fisch aus dem Roten Meer, und im Anschluss brachen wir auf in Richtung Wadi Rum. Hier erwarteten uns bereits eine Reihe von Jeeps. Jeweils zu viert kletterten wir auf die offene Ladefläche und los ging es durch die spektakuläre Wüstenlandschaft.
Wir hielten an, um eine Düne zu erklimmen und genossen die sich langsam senkende Sonne und das goldene Licht auf dem Sand. Jordanien im Oktober zu bereisen ist wahrlich magisch. Immer weiter ging es mit den Jeeps durch die Wüste, bis wir schließlich ein gemütliches Camp erreichten. Vor den Zelten beobachteten wir, wie riesige Töpfe aus der Erde gehoben wurden, in denen Stunden zuvor unser Abendessen gegart wurde. Wir ließen uns die traditionelle Küche schmecken, während draußen das letzte Licht verschwand und einem funkelnden Sternenhimmel wich. Später am Abend kehren wir nach Aqaba zurück.
Tag 7 – Ins Jordantal zum Toten Meer
So schnell vergingen die erlebnisreichen Tage, dass schon die letzte Etappe der Reise anstand. Nach einem späten Frühstück stiegen wir ein letztes Mal in unseren Bus und traten die Fahrt in das Jordantal an. Immer weiter in das Tal hinein an der israelischen Grenze entlang näherten wir uns dem Toten Meer, welches 430m unterhalb des Meeresspiegels liegt.
Am Hotel angekommen hieß es bereits Abschied nehmen von Guide und Fahrer. Ein letzter entspannter Nachmittag erwartete uns: Vorsichtig ließen wir uns in das salzhaltige Wasser des Toten Meeres sinken und auf der Oberfläche treiben. Eine Körpermaske aus der Erde des Toten Meeres sorgte hinterher für babyweiche Haut – der perfekte Abschluss einer erlebnisreichen Reise. Nach dem Abendessen verabschiedete ich mich auch vom Rest der Gruppe, da mein Flughafentransfer mich bereits in den frühen Morgenstunden erwartete. Und eh man sich versah, saß man bereits im Flieger zurück in die Heimat, der Koffer voller Leckereien, Wüstenstaub und wunderbaren Erinnerungen.
Du hast selbst Lust bekommen Jordanien im Oktober zu bereisen? Dann stöbere durch unsere Reisen in das Land im Orient. Wir freuen uns dich bald auf einer unserer Reisen nach Jordanien begrüßen zu dürfen und dir die schönsten Seite zeigen zu können.
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