Auf der Suche nach menschenleeren Regionen und wilder Natur dürfen wir in Europa auch an Irland denken. Mit seinen derzeit rund 4,5 Millionen Einwohnern (65 Einwohner pro Quadratkilometer) zählt der Inselstaat nicht unbedingt zu den dicht besiedelten Gebieten in Europa. Zumindest was die Einwohner betrifft. Wenn es um das Verhältnis Schaf-Mensch geht, ist die Besiedelung etwas straffer (1,23 Schafe pro Bewohner). Nur Island hat innerhalb Europas noch mehr wollige Tiere im Angebot. Die Schafe gehören zu Irland wie das Meer zur Insel. Oder wie die Kartoffel zum irischen Landwirt.
Habt ihr schon einmal versucht, Kartoffeln im irischen Hinterland direkt bei einem der kleinen Bauern zu erwerben? Obwohl die Freude über jeden Besucher, der klingelt groß ist, ist die sprachliche Barriere oft nur mit viel Mühe zu überwinden. Man weiß oft im ersten Moment nicht so recht, ob nun Gälisch oder Englisch gesprochen wird. Meist aber doch Englisch mit sehr ausgeprägtem Dialekt. Dann heißt es: Lächeln, nicken und sich mit Händen und Füßen verständigen.
Export, Import & Co.
Die Hauptbeschäftigungen Irlands liegen heute aber nicht nur in der Landwirtschaft. Von großer Bedeutung ist auch der Export, sowie die Pharmazie und Großkonzerne wie Google und Ebay. An Innovationskraft mangelt es also anscheinend nicht. So wurde schon 1834 die Eisenbahn eingeführt – kurz nach den Vorreitern Vereinigtes Königreich, Frankreich und den USA. Die Eisenbahn als Wirtschaftsmultiplikator und Fortbewegungsmittel, nicht nur im Wilden Westen. Auch Irland kann auf mehr oder weniger romantische Weise per Bahn bereist werden. Eindrucksvoll zeigt sich hier die wundervolle Natur in all ihren Facetten. Wild ist sie, von karger Schönheit und dramatischen Küstenformationen geprägt, und ist bezeichnend für die grüne Insel. Der besondere Reiz dieses Landes macht sicherlich seine Vielseitigkeit aus. So findet man steile Klippen neben sanften Hügellandschaften und menschenleere Strände neben kontaktfreudigen Iren im belebten Pub.
Kultur in Irland: Musik, Tanz und Pubs
Kaum ein anderes Land schafft es, eine derart einzigartige Stimmung in 4 Wänden zu gestalten, die einen mitreißt und packt. Nicht nur in Dublin oder anderen großen Städten laden Pubs jung und alt auf eine gute Zeit ein. Beinahe in jedem kleinen Ort ist das Pub das Zentrum des Geschehens und der Platz des Austausches. Meist wird bei Live-Musik gesungen, getanzt, gelauscht, gelacht und geredet. Das Alter und Geschlecht spielt hierbei keine Rolle. Die Harfe als offizielles Nationalsymbol Irlands spiegelt die Wichtigkeit der Musikalität und Tradition wieder. Ob Harfe, Fidel, Gitarre, Gesang oder Tanz: Auch außerhalb der Pubs, abends in den Straßen der Städte wird gelebt und musiziert. Nicht nur Sinead O Conor oder U2 stammen aus Irland, hier reihen sich auch die Kelly Family, Ash und Snow Patrol ein. Neben Persönlichkeiten wie Bob Geldorf oder Pierce Brosnan ist ein großes Augenmerk auch auf bedeutenden Autoren wie bspw. Oscar Wilde und James Joyce zu legen. Es ist eigentlich gut vorstellbar: Der Schriftsteller Bram Stroker sitzt in seinem Zimmer beim Dublin Castle und blickt an einem nebligen Novemberabend 1897 auf eine finstere, raue Stadt. Dabei heraus kommt: Dracula. Der Roman liest sich übrigens auch ganz gut an einem herbstlichen Nachmittag im Pub bei einem Glas Guinness.
Die vielfältigen Seiten Irlands
Man möchte meinen, dass sich ein Besuch Irlands allein aufgrund der Pub-Kultur lohnt. Aber besonders Naturliebhaber kommen in Irland auf Ihre Kosten: der malerische Süden, die dramatische Westküste, traumhaftes Connemara, die pulsierende Hauptstadt Dublin und die Landschaft um Glendalough. Und der Norden. Dieser kontrastreiche, ruhige und wunderschöne Norden. Bleibt letztendlich nur zu sagen, dass Irland rundherum viel zu bieten hat. Pubs, Schafe, Kartoffel, wilde Natur – und noch so einiges mehr.
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