Geboren und aufgewachsen ist ASI Wanderführer Christian Ranalter in Tirol. Richtig zuhause fühlt er sich allerdings ganz woanders. Kaspressknödel, Tiroler Dialekt und die Alpen hat er eingetauscht gegen üppige Vegetation, Meeresrauschen und angenehme Temperaturen das ganze Jahr lang: La Palma. Warum er sein Herz an die Kanaren-Insel verloren hat und wo sein persönlicher Lieblingsplatz auf der Insel ist, verrät der La Palma Experte euch in diesem Interview.
Christian, wo hast du deine Kindheit verbracht?
Aufgewachsen bin ich in Absam, einem kleinen Dorf in Tirol am Tor zum Karwendel Gebirge. Dort habe ich auch meine ersten Wanderungen unternommen.
Welchen Stellenwert hat die Natur für dich?
Das Draußen Sein ist enorm wichtig für mich. Schon als Kind haben mich unberührten Landschaften fasziniert, so wie eben der Naturpark Karwendel. Wenn ich draußen unterwegs bin, kann ich abschalten, meine Gedanken fließen lassen und bin so mehr bei mir.
Was hast du vor deiner Wanderführerausbildung gemacht?
Ich war gelernter Tischler. Irgendwann habe ich das Reisen für mich entdeckt. Dann war eigentlich ziemlich schnell klar für mich, dass ich reisen und wandern öfters machen möchte als nur an meinen Urlaubstagen.
Und wie bist du nach La Palma gekommen?
Das war eben mit ASI Reisen, zuerst für drei Monate. Daraus wurde ein halbes Jahr und mittlerweile bin ich seit 28 Jahren auf der Atlantikinsel.
Was fasziniert dich so an La Palma?
Das sind die großen Unterschiede in der Natur. La Palma ist ein Mikrokosmos, der regelrecht dazu einlädt, erkundet zu werden. Man kann am Morgen losgehen, die Bananenplantagen zur Rechten, das Rauschen der Atlantikwellen zur Linken. Danach kommt man durch mystische Lorbeerwälder, bis du am Ende des Tages am Gipfel eines schlummernden Vulkans stehst. Obwohl La Palma zu den kleinsten der Kanarischen Inseln zählt, birgt das Eiland eine Vielfalt, die mich immer wieder aufs Neue fasziniert. Und das auch noch nach 28 Jahren.
Das klingt wunderbar. Welches ist für dich der schönste Ort in deiner Wahlheimat?
Der Kratergipfel Pico Birigoyo. Der Rundumblick ist einzigartig und die Wolkenbildung unter dem Berg haut mich jedes Mal fast aus den Wanderschuhen. Schon der Anstieg auf den 1.808 Meter hohen Birigoyo ist faszinierend, da man direkt über die Vulkanasche und durch lichte Kieferwälder wandert. Aber der Blick vom Gipfel über die Insel und das blaue Glitzern des Meeres im Hintergrund setzt nochmal eines drauf.
Wo hast du Spanisch gelernt?
Das war direkt auf der Insel. Freunde, die ich dort gewonnen habe, haben mich dabei sehr unterstützt. Ohne die wäre das sicher nicht so einfach gewesen.
Was treibt dich jeden Tag an?
Dass immer etwas Neues kommt und kein Tag wie der andere ist. Da tut die abwechslungsreiche Natur auf La Palma ihr Übriges. So wird es nie langweilig.
Und was magst du an deinem Beruf als Wanderführer am liebsten?
Dass ich draußen an der frischen Luft sein kann und die Natur mit den Gruppen gemeinsam genießen kann. Ich brauche das genauso wie die Zeit, die ich dann wieder für mich alleine habe. Manche Gäste zum Beispiel waren noch nie auf einem Vulkan. Wenn sie dann auf dem Teneguia, dem jüngsten Vulkan von La Palma, ankommen und ich das Glitzern in ihren Augen sehe… Das ist unbezahlbar.
Vermisst du Tirol manchmal?
Nein, ich habe kein Heimweh nach Tirol. Meine Mutter und den Bruder vermisse ich zwar schon, aber ansonsten habe ich auf La Palma alles, um glücklich zu sein.
Was darf nie in deinem Rucksack fehlen?
Ein komplettes Erste-Hilfe-Set mit allem Drum und Dran. Zum Glück ist noch nie etwas Gröberes auf den Touren passiert, die ich führe. Meine Gäste schätzen es allerdings sehr, dass ich bei einer lästigen Blase am Fuß oder einer kleinen Schürfwunde das passende Hilfsmittelchen parat habe. Und sollte mal was Schlimmeres sein, bin ich ebenfalls ausgerüstet.
Wo würdest du hinreisen, wenn es deine letzte Reise wäre.
Auf die Galapagos Inseln. Ich stelle sie mir wild und teilweise noch unberührt vor. Das reizt mich sehr. Mal schauen, wann ich das mache.
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