Mit Finnair starte ich von München via Helsinki und kurzem Zwischenstopp in Ivalo in den hohen Norden Finnlands. Von Kittilä erfolgt ein 45-minütiger Transfer über verschneite Straßen in das Huskycamp nach Äkäskero. Da ich einen Tag vor Beginn der Huskytour anreise, steht mir der Mittwoch zur freien Verfügung. Nach einem ausgiebigen Frühstück fahre ich mit dem Transferbus ins etwa 30 Minuten entfernte Kennel, wo die 500 Hunde der Huskyfarm untergebracht sind. Neben den 200 aktiven Hunden, werden hier auch die Welpen, Kranken und Alten gepflegt. Jedes Gehege ist etwa 1000 m² groß und beheimatet bis zu 20 Huskies in Zwingern und im Freilauf, wo man die Möglichkeit hat, die Hunde kennenzulernen.
Am späten Vormittag mache ich mich mit ein paar anderen Teilnehmern mit Schneeschuhen durch die märchenhafte Winterlandschaft auf den Rückweg zur Lodge. Da es in den letzten Tagen gut 30 cm Neuschnee gab und somit insgesamt 2-3 Meter Schnee liegen, brauchen wir etwa 3 Stunden für den Rückweg. In der Lodge angekommen, gibt es eine wärmende Suppe und etwas Zeit zur Erholung.
Der Beginn der 5-tägigen Wildnistour
Am Donnerstag beginnt unsere Reise durch die Wälder und Hügel Lapplands. Bestens ausgestattet, packen wir die nötigsten Utensilien (max. 6 Kilogramm) für die nächsten Tage und machen uns zu dritt auf den Weg zum Huskycamp, wo wir unsere Musherin Simone und unsere vierbeinigen Begleiter kennenlernen. Nach einer Einführung geht es los: Wir packen die Schlitten, spannen unsere Hunde ein und starten das Abenteuer. Kurz vor dem Start sind die Hunde unglaublich aufgeregt, laut und gierig nach Bewegung – mit dem Startsprint verwandelt sich die Hektik in plötzliche Ruhe. Die Hunde sind in ihrem Element und ziehen mich auf dem Schlitten täglich bis zu 70 Kilometer über präparierte Trails, zugefrorene Seen, durch Wälder und auf Bergkuppen, von denen man einen fantastischen Blick genießen kann.
Neben dem Hecheln der Hunde und dem Geräusch der Pfoten, die über den Schnee tapsen, genießt man während der Touren absolute Ruhe. Ich wachse mit meinen 2 Leithunden Rakoon und Arktis, sowie den beiden Zughunden Zamunda und Zephyr schnell zu einem perfekten Team zusammen. In jeder Kurve dreht sich Zamunda um – manchmal vielleicht auch, um zu signalisieren, dass ich mithelfen soll, wenn es mal wieder bergauf geht 😉 Gerade in den Tiefschneepassagen ist etwas sportliche Kondition gefragt, aber genau das macht die Huskytour so reizvoll: der Mix aus Bewegung in wundervoller Winterlandschaft in Teamarbeit mit fantastischen, treuen Huskies. Wir sind täglich etwa 5-7 Stunden auf dem Schlitten unterwegs und legen in den 5 Tagen ca. 300 Kilometer zurück. Mittags gibt es einen kurzen Halt. So lange, bis die Hunde ungeduldig werden und das lautstark kundtun.
Am Nachmittag erreichen wir die urigen Wildnishütten, wo wir uns zunächst um die Hunde kümmern: ankern, abspannen, füttern. Weitere täglich anfallende Aufgaben werden in der Gruppe aufgeteilt: Holz hacken, Ofen/Sauna einheizen, Wasser holen, kochen, abwaschen, Abwasser/Asche entsorgen, Hunde füttern und verarbeitetes Futter entsorgen ;). Auch die Gruppe wächst schnell zu einem Team zusammen. Geschlafen wird in einem (manchmal 2) Gemeinschaftsräumen, in Betten oder Matratzen auf dem Boden. Nach Ankunft verwöhnt uns Simone täglich mit einer warmen Suppe und später am Abend gibt es ein richtiges Abendessen: Elchburger, Kartoffelbrei, Bohnen, Rentierfleisch, Couscous,…
Der Abschied fällt schwer
Nach 5 wunderschönen Tagen ist das Abenteuer leider schon wieder vorbei. Ich habe in der Zeit meine 4 Hunde kennen und lieben gelernt und der Abschied fällt entsprechend schwer. Der letzte Tag steht noch einmal zur freien Verfügung und kann für diverse Aktivitäten genutzt werden. Ich mache am Vormittag eine Skidoo-Tour (spaßig und schnell, aber auch laut und stinkend), besuche danach nochmals die Hunde und kann mich nur schwer von den 8 kleinen Welpen losreißen!! Zurück in der Lodge besteige ich bei traumhaftem Wetter mit Schneeschuhen den Hausberg und mache mich am Mittwoch schweren Herzens auf den Rückweg.
Die Huskytouren in Lappland kann man von November bis April machen, wobei jeder Monat seinen eigenen Reiz hat. Ich werde mit Sicherheit wieder kommen!!
Diese Reise haben wir leider nicht mehr im Angebot. Bei unserer Reise Huskytrekking in Lappland wanderst du auf Schneeschuhen, in Begleitung von Huskys durch die Landschaft.
Finnisch Lappland mit Huskys