Ich muss gestehen, daß ich etwas „aufgeregt“ war vor meiner allerersten ASI-Reise. Die Erwartungen waren riesig und ich kann guten Gewissens behaupten, daß alle übertroffen wurden.
Gleich am ersten Wandertag wurde meine Wanderlust auf eine harte Probe gestellt : es regnete, was vom Himmel konnte und dabei blies ein kräftiger Wind, so daß die ohnehin schon eher niedrigen Temperaturen uns noch eisiger erschienen. Zum Glück hatten wir einen durch nichts zu erschütternden Wanderführer dabei, der uns sicher am Nystolsfjellet durch Regen, Wind und Nebel lotste. Die Belohnung war in unserem Fall an diesem Tag nicht ein fantastisches Panorama am Gipfel, sondern eine wohlig-warme Sauna in unserem urgemütlichen Hotel Kamben. In diesem Hotel kocht der Chef noch selbst und wir wurden jeden Abend nach Strich und Faden mit allerlei norwegischen Spezialitäten, wie z.B. Elchsalami oder Rentierbraten verwöhnt.
Am nächsten Tag wurden wir von der Sonne geweckt und wir machten uns nach dem Frühstück direkt vom Hotel auf in die klare, norwegische Luft. Absoluter Höhepunkt dieses Tages war unsere Einkehr in einen norwegischen „Bauernhof“, um uns nach einer Wanderung von 19 km Länge ein weiteres Mal kulinarisch verwöhnen zu lassen. Wir alle waren gespannt auf das norwegische Nationalgericht „Rommegrot“, welches uns von unserem Wanderführer in den höchsten Tönen angepriesen worden waren. Und er hatte nicht zuviel versprochen : hierbei handelt es sich um eine süße Nachspeise, die man mit viel Zimt und Zucker isst. Um mehr als eine Portion davon schaffen zu können, muss man allerdings völlig ausgehungert vom Wandern oder ein „Schleckermäulchen“ sein.
Unser dritter Wandertag begann mit einer 1,5 stündigen Zugfahrt von Gol nach Finse zum Hardangergletscher. Diesmal wurden wir mit einem unglaublich beeindruckenden Panorama über den riesigen Plateaugletscher belohnt, denn das Wetter spielte mit und so spiegelte sich die Sonne auf dem Schnee – mitten im Juli – einfach wunderschön!
Nach weiteren Tagen mit tollen Wanderungen bei Wind und Wetter hatten wir an Tag 6 unserer Reise eine Verschnaufspause verdient. Also sind wir mit dem Bus bis zum Sognefjord gefahren, um in Flam ein Schiff zu besteigen. Bereits auf der Hinfahrt hatten wir immer wieder Blick auf klare Seen, in denen sich die Gebirge wieder spiegelten. Das kannte ich bisher nur von kitschigen Postkarten. Unglaublich, wie viele Wasserfälle immer wieder in den Fjord „hineinstürzten“, die Möwen die Boote begleiteten oder Kanufahrer an uns vorbei paddelten.
Kaum zu glauben, aber dann war auch schon der letzte Wandertag unserer Reise angebrochen. Und die letzte Wanderung war wieder ein echtes Sahnehäubchen : schon auf der Hinfahrt konnten wir die beiden Wasserfälle am Hydnefossen sehen, zu denen wir an diesem Tag hinauf wollten. Bis zur Absturzkante hat uns unser Bergwanderführer erfolgreich geführt, um dann einen extrem spannenden Blick hinunter ins Tal zu haben. Aber damit nicht genug: auf der Fahrt zurück zum Hotel kam dann endlich der lang ersehnte Elch uns allen vor die Linse und hielt auch brav still, bis wirklich alle ein Bild von ihm hatten. Was für ein Tag!
Ich möchte mich ganz herzlich bei allen meinen Mitwanderern und unserem tollen Bergwanderführer Werner Tomsche für die wunderschöne Zeit in Norwegen bedanken!
In dieser Woche habe ich unglaublich viel Neues und Spannendes gelernt:
– Wandern in einer netten Truppe macht selbst bei Regen Spaß
– Am besten schmeckt die Schokolade, wenn man sie mit den anderen teilt
– Toll ist, wenn sich alle um einander kümmern und man sich in der Gruppe gut aufgehoben fühlt, v.a. wenn man keine Erfahrung hat
– Last, but not least : man benötigt zum Anzünden einer LED-Kerze kein Feuerzeug – Sorry, Werner, der war einfach zu gut
Wer jetzt Lust wie ich auf Norwegen bekommen hat, kann sich hier auf unsere Homepage die Reise “Gipfelgenuss Norwegen” anschauen.
Schreibe einen Kommentar