Mit dem Herbst werden die Nächte deutlich kühler und die Abende kürzer. Es ist nicht nur eine gute Jahreszeit für Wanderungen, sondern auch für das Fotografieren. Im Herbst verändert sich die Natur und die Bäume verlieren ihr sommerliches Grün. Doch bevor das gesamte Blattkleid entgültig verloren geht, ist ein wunderschönes Farbenspiel zu beobachten. Dieses Naturschauspiel festzuhalten, ist die Kunst der Fotografie. Insbesondere für die Landschaftsfotografen unter euch ist die Jahreszeit ein Highlight im Fotojahr. Während unseren ASI Reisen habt ihr Gelegenheit, viele Fotos zu knipsen. Bunte Farben und besondere Lichtstimmungen werten eure Fotos unweigerlich auf. In diesem Blogbeitrag gibt euch Rollei Fotografie-Expertin Annemarie Herbst wertvolle Tipps, wie ihr noch schönere Bilder kreiert.
1. Findet den richtigen Sonnenstand
Grundsätzlich gilt, dass ihr für gelungene Landschaftsaufnahmen lediglich das passende Motiv und gute Lichtverhältnisse benötigt. Insbesondere die morgendliche Lichtstimmung ist fantastisch im Herbst. Das frühe Aufstehen lohnt sich, denn beim Sonnenaufgang steht die Sonne tief am Himmel. Es entstehen angenehme, Lichttemperaturen, die warm sind und mit langen, warmen Schatten eine wunderbare Konturierung schaffen.
Doch auch das Fotografieren zur Abenddämmerung hat im Herbst einen besonderen Reiz. Rund eine Stunde vor dem Sonnenuntergang ergeben sich aufgrund des tiefen Sonnenstandes toll konturierte Schatten und warme Lichtverhältnisse. Zudem ist aufsteigender Nebel, durch die einfallende Sonne, gut sichtbar, sodass perfekte Herbstbilder entstehen.
Eigentlich rät Fotografie-Expertin Annemarie Herbst von der Fotografie zur Mittagzeit ab, denn die hochstehende Sonne sorgt für kurze und harte Schatten, und das harte Licht für langweilig wirkende Motive. Aber das Fotografieren zur Mittagszeit im Wald sorgt aufgrund der hochstehenden Sonne für besondere Lichtverhältnisse, denn zu dieser Zeit fällt das meiste Licht durch die dichten Baumkronen und das Laub wird schön ausgeleuchtet.
Die meisten Fotos dieser Galerie wurden auf unserer geführten Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran beziehungsweise während der individuellen Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran geknipst.
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2. Nutzt natürliche Farbkontraste
Aufgrund des wechselnden Farbbildes, das euch die herbstliche Landschaft bietet, fällt das Spielen mit Kontrasten leichter. Insbesondere das farbige Laub im Hintergrund zu saftig grünen Wiesen bildet einen starken Kontrast. Ihr könnt aber auch mit einem strahlend blauen Himmel das gewünschte Motiv stärker in den Fokus rücken. Durch Verwendung von Unterbelichtung sorgt Ihr dafür, dass die Farben noch stärker zur Geltung kommen und das Bild noch kontrastreicher wirkt.
3. Kreiert Kompositionen für das perfekte Bild
Achtet beim Fotografieren auf den goldenen Schnitt, sodass euer Motiv nicht zu zentral auf dem Foto ist und dadurch langweilig wirkt. Wasserspiegelungen sind ebenfalls ein tolles und zugleich beliebtes Herbstmotiv. Platziert die Kamera aber auch mal in einer bodennahen Position – das bietet euch vollkommen neue Perspektive und sorgt für interessante Bildgestaltungsmöglichkeiten, um beispielsweise mit den einfallenden Sonnenstrahlen zu spielen. Licht das durch die Baumkronen scheint ist ein besonders beliebtes Herbstmotiv.
4. Scheut das Herbstwetter nicht
Das Ausnutzen von Regenwetter ist in der Herbstfotografie ein wahrer Geheimtipp, denn Schönwetter-Motive gibt es genügend. Die trübe, teils melancholische Stimmung die dabei erzeugt wird, hat ihren ganz eigenen Reiz und wirkt beruhigend. Außerdem funktionieren nach einem Regenschauer viele Motive noch kontrastreicher und glänzen regelrecht, verstärkt durch die vielen Regentropfen.
Frei nach dem Motto: „es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“ solltet ihr ruhig einmal eure Komfortzone verlassen. Die Bilder, mit denen ihr belohnt werdet, könnt ihr dann im Trockenen und Warmen bei einem heißen Getränk umso mehr genießen…
5. Nutzt manuelle Kameraeinstellungen
Grundsätzlich ist die Automatik der meisten modernen Kameras eine gute Option für Einsteiger um ordentliche zu fotografieren. Rollei Fotografie-Expertin Annemarie Herbst empfiehlt euch aber, manuelle Einstellungen vorzunehmen. Die richtige Nutzung von Blende und ISO-Werten ist recht schnell erlernt und bringt viel für das finale Bildergebnis. Ihr findet dazu eine menge Tutorials im Netz, und es gibt sogar Apps die euch die passenden Werte berechnen.
Passt Ihr zum Beispiel den Weißabgleich an, könnt Ihr für wärmere Lichtverhältnisse sorgen. Auch das Einstellen des Kontrastwertes ist eine wunderbare Möglichkeit, um das Bild interessanter zu gestalten. Und wenn ihr wie ein richtiger Profi zu Werke gehen wollt, könnt ihr spezielles Fotozubehör wie Filter und Stative nutzen. Damit fällt es leichter, mit einer höheren Belichtungszeit zu experimentieren, um Bildeffekte in weiterer Folge noch besser zur Geltung zu bringen.
Mit diesen Tipps seid ihr nun perfekt gerüstet, um das nächste Motiv während eurer Wanderung zur Geltung bringen zu können. ASI Reisen und Rollei wünschen euch viel Spaß beim Fotografieren!
Wenn ihr euch für Fotografie interessiert, könnte euch der erste Teil unserer “Fotografieren im Herbst” Reihe interessieren. Dort gibt euch Fotografie-Expertin Annemarie Herbst interessante Tipps zur Makrofotografie.
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