Ich möchte heute von meiner ersten Dienstreise in den Oman berichten. Dieses Sultanat auf der arabischen Halbinsel hat mich aufgrund seiner Kultur, seinen Traditionen und seiner vielfältigen Landschaften von schroffen Bergen, Oasen und kilometerlangen Stränden fasziniert.
Tag 1-2: Anreise
Am Abend geht es mit dem Direktflug von Omanair nach Muscat, der Hauptstadt des Sultanats. Nach Erledigung der Einreise wartet auch schon mein Transfer zum Hotel Park Inn By Radisson auf mich. Knapp 30 Minuten später sind wir auch schon im Hotel und ich nutze den freien Tag, um mich zu entspannen und auf die Reise einzustellen.
Tag 3: Maskat und das Geheimnis des Orients
Am Morgen lerne ich nun auch die anderen Reiseteilnehmer kennen, ein älteres Ehepaar aus Hamburg, und unsere Reiseleiterin Marion Reschreiter kennen. Nach kurzem Kennenlernen und der Besprechung des heutigen Tages starten wir mit unserem Fahrer zur Sultan Qaboos-Moschee. Sie zählt heute zu einer der größten Moscheen der Welt und ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten Muscats. Während der Stadtrundfahrt erkennen wir bald den Reichtum des Sultanats, wir sehen imposante Sehenswürdigkeiten wie die Royal Opera und den Sultanspalast. Im Stadtteil Muttrah schlendern wir durch den Fischmarkt und den ältesten Souq Omans, dem Muttrah-Souq.
Wir erfahren, dass der Oman in den letzten 50 Jahren eine immense Entwicklung durchgemacht hat. Den Grundstein dieser Entwicklung legte der unblutige Putsch von 1970, bei dem Sultan Qaboos bin Said die ultra-konservative Regierung seines Vaters beendete und das Land mit Investitionen in das Bildungswesen, die Infrastruktur und das Gesundheitssystem Schritt für Schritt in die Moderne führte.
Der Nachmittag steht uns zur freien Verfügung. Ein Tipp ist der Besuch des National Museums. Es zeigt das kulturelle Erbe des Sultanats von den frühesten Zeugnissen menschlicher Besiedlung auf der omanischen Halbinsel bis in die heutige Zeit.
Tag 4: Imposante Schluchten und die Weite der Wüste
Nach dem Frühstück heißt es Abschied nehmen von Muscat, und unsere Reise führt weiter Richtung Süden, entlang der Küste bis nach Tiwi. Unter einer Straßenbrücke wartet ein Boot auf uns, welches uns auf die andere Uferseite bringt, wo wir durch die Gärten des Wadi Shab spazieren. Hier erwarten uns türkisfarbene Wasserstellen, gigantische Felswände und eine schöne Vegetation.
Anschließend fahren wir weiter nach Sur, dem Zentrum des traditionellen arabischen Holzschiffbaus. Nach der Besichtigung einer Werft und des Freilichtmuseums geht es weiter in die Sharquiyah Sands Wüste. Wir freuen uns schon auf die Fahrt durch die Wüste bis zu unserem heutigen Ziel, dem Safari Desert Camp. Im Camp angekommen, werden wir herzlich mit Wasser, Tee oder Kaffee (mit leichtem Kardamomgeschmack) und Datteln begrüßt. Nach kurzer Rast reiten wir auf Kamelen auf Dünen in der Nähe des Camps, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Tag 5: Von der Trockenheit der Wüste zum fruchtbaren Wadi Bani Khaleed
Nach dem Frühstück verlassen wir die Wüste wieder über die Piste und fahren zum Wadi Bani Khaleed. Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir auch schon den ersten Teil des Wadi, welcher mit schattigen Picknickplätzen und einem kleinen Café ausgestattet ist. Hier laden auch schon die ersten großen Becken zum Schwimmen ein.
Nach einem Sprung ins kühle Nass und etwas Zeit zum Entspannen fahren wir weiter zu einem der Gärten am Wüstenrand, wo wir bereits von 2 jungen Männern erwartet werden. Sie haben inmitten von Palmen und Mangobäumen einen Teppich ausgelegt und uns ein Mittagessen kredenzt. Gestärkt fahren wir ins Hajar Gebirge, welches sich knapp 600 km von Nord nach Sur erstreckt. Inmitten des Gebirgsmassivs liegt Nizwa, das historische und geistige Zentrum des Landes, umgeben von Dattelplantagen riesigen Ausmaßes, die noch heute mittels der alten Falaj-Kanäle bewässert werden.
Wir besuchen das Fort, welches zwischen Souq und Altstadt liegt. In den Ausstellungsräumen sehen wir traditionelle Gebrauchsgegenstände aus alten Zeiten, wie bemalte Holztruhen, Kupferkessel, Küchenutensilien und vieles mehr. Vom Turm des Forts aus reicht der Blick über die Neustadt, über den Souq, über die Altstadt mit ihren Gärten und Lehmhäusern, aber auch weit hinaus in die Oase, wo die Berge den Horizont begrenzen. Anschließend schlendern wir noch durch den Souq und genießen die verschiedenen Dattelsorten.
Tag 6: Von Nizwa zum „Grand Canyon“ des Omans
Nach dem Frühstück besichtigen wir den Lehmpalast Jabreen, welcher inmitten der gleichnamigen Oase liegt. Während des Rundgangs tauchen wir in die omanische Vergangenheit und in das Leben im Palast ein.
Anschließend fahren wir in die Stadt Bahla, wo wir dessen riesige Lehmfestung besichtigen. Sie wurde in die Liste der UNESCO Weltkulturerben aufgenommen.
Nach der Lehmfestung fahren wir nach Al Hamra, eine aus Lehm erbaute, verlassene Siedlung. Dort erhalten wir im Bait Al Safah einen Einblick ins traditionelle Leben der Omanis. Wir erfahren wie Wacholder Öl sowie hauchdünnes omanisches Brot hergestellt werden und genießen schlussendlich, typisch im Schneidersitz, Kaffee und Tee mit süßen Datteln.
Nach der Besichtigung geht es Richtung Berge, wir fahren durch das Wadi Ghul auf das Jebel Shams Plateau, wo wir die Nacht verbringen werden. Auf knapp 2000 m angekommen, wird die Luft merklich kühler und angenehmer. Vom Rand des Hochplateaus aus hat man ein fantastisches Panorama und blickt in die 1000 m tiefe Wadi Nakhar Schlucht. Beim Sonnenuntergang genießen wir die Abendstimmung in den Bergen.
Tag 7: Vom Norden in den Süden nach Salalah
Nach einem frühen Frühstück fahren wir zur Oase Birkat Al Mowz am Fuße des Jebel Akhdar, wo wir eines der ältesten Bewässerungssysteme, das so genannte Falaj Al Khatmin (UNESCO Weltkulturerbe), und die alten Lehmruinen des Dorfes besichtigen.
Nun fahren wir wieder nach Muscat zurück und fliegen nach Salalah in den Süden des Omans.
Schon beim Anflug auf Salalah erkennt man wunderschöne Landschaften, welche dank des Monsuns, der jährlich in den Sommermonaten wiederkehrt, in einem saftigen Grün erstrahlen.
Tag 8: Die Tränen der Götter
Salalah ist unter anderem auch wegen seines hochwertigen Weihrauchs bekannt. Heute finden wir heraus, wo und wie das kostbare Harz gewonnen wird. Auf dem Weg zu den Weihrauchbäumen machen wir noch einen kurzen Stopp im Fischerdorf Mughsayl und versuchen die beeindruckenden Wasserfontänen zu fotografieren. Am Nachmittag entspannen wir am langen, weißen Sandstrand.
Tag 9: Salalah und Umgebung
Nach dem Frühstück fahren wir Richtung Osten. Unser erster Stopp ist der Darbat-Wasserfall mit seinen türkisfarbenen Becken. Weiter führt uns die Reise zum Wadi Darbat, von wo aus der Wasserfall in die Tiefe stürzt. Das Wadi Darbat ist das ganze Jahr über grün und wunderschön anzusehen. Nach der Besichtigung geht es weiter zu den imposanten Baobab Bäumen.
Am Nachmittag besuchen wir die antike Stadt Sumhuram, welche, gemeinsam mit anderen Stätten an der Weihrauchstraße, unter dem Namen „Land of Frankincense“ zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Eine weitere Stätte ist die Hafenstadt Al Baleed, wo wir auch das Museum of the Frankincense Land besuchen. Den Archäologiepark besichtigen wir bequem in einem Golf Caddy.
Tag 10: Abschied nehmen vom Oman
Nun ist es auch schon wieder Zeit Auf Wiedersehen zu sagen. Meine Erwartung wurden bei Weitem übertroffen, der Oman ist ein sehr vielseitiges Land, indem sowohl Kulturinteressierte als auch Abenteurer auf Ihre Kosten kommen. Ich bin sehr gastfreundlichen Omanis begegnet, die stehts einen respektvollen und zuvorkommenden Umgang pflegten.
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