Anfang Juli habe ich unsere neue individuelle Trekkingreise durch den „Fanes-Sennes-Prags Nationalpark“ unter die Lupe genommen und bin eine Woche von Hütte zu Hütte durch die Dolomiten gewandert. Start der Tour ist in Plätzwiese, wo wir die ersten 2 Nächte ganz komfortabel in einem Doppelzmmer mit eigenem Bad/WC verbringen. Nach Ankunft genießen wir unser erstes 3-Gänge-Menü mit Südtiroler Spezialitäten und brechen am nächsten Morgen nach dem Frühstück gestärkt zur ersten Wanderung auf den Strudelkopf auf, von dem wir einen fantastischen Blick auf die beeindruckenden 3 Zinnen haben.
Auf dem Rückweg pausieren wir zum Mittagessen auf der Hütte „Refugio Plätzwiese“ und machen anschließend bei traumhaftem Wetter eine weitere Rundwanderung durch Wälder entlang eines Bachverlaufs über die Stolla Alm zurück zu unserem Ausgangspunkt. Wir genießen bei gutem Essen einen weiteren Abend den Ausblick auf die imposante Hohe Gaisl und bereiten uns mit viel Schlaf auf die nächste Etappe zur Sennes Hütte vor.
In 7 Stunden geht es am nächsten Morgen durch abwechslungsreiche Landschaft über Blumenwiesen, eine tiefe Schlucht, Wälder und immer umgeben von markanten Felsen zur Munt de Sennes Hütte, die idyllisch inmitten von Almwiesen gelegen ist. Da die Sennes Hütte bereits ausgebucht ist, verbringen wir die kommenden 2 Nächte in dieser urigen Hütte. Wir gehen nach einem super leckeren Abendessen früh ins Bett, da wir für den nächsten Tag eine Sonnenaufgangswanderung geplant haben.
Um 3 Uhr klingelt der Wecker und es kostet zunächst etwas Überwindung, aber der Blick in den sternenklaren Himmel überzeugt recht schnell: mit Stirnlampen machen wir uns auf den Weg zum knapp 2.800 Meter hohen Gipfel „Muntejela de Sennes“. Mit der Morgendämmerung ziehen einige Wolken auf, die die Berge in eine mystische Szenerie verwandeln. Pünktlich zum Sonnenaufgang reißt der Himmel auf und am Gipfel erwartet uns eine Gams, die das Erlebnis noch abrundet. Beim Abstieg entdecken wir auf einer Wiese duzende Edelweiße und kehren mit einem einsetzenden Gewitter zum Frühstück erfüllt von der Tour zurück. Nach etwas Erholung unternehmen wir eine weitere Wanderung, bei der wir die ersten Murmeltierfamilien treffen. Mit ihren Rufen schaffen sie es immer wieder uns vom Weg abzubringen und uns gut zu unterhalten.
An Tag 5 erwartet uns die nächste Tagesetappe über den wunderschönen Dolomiten Höhenweg zum Fanesplateau. Da die Fanes- sowie die Lavarellahütte sehr beliebt sind, haben wir alternativ ein Zimmer in der authentischen Unterkunft „Ücia dles Muntagnoles“ reserviert, wo wir die kommenden 2 Tage die Südtiroler Gastfreundschaft genießen. Am 6. Tag unternehmen wir eine Wanderung zum Monte Castello zum „Biwak des Friedens“, einem Schauplatz des 1. Weltkrieges. Das alpine Gelände rund um das Fanesplateau wird auch als Parlament der Murmeltiere bezeichnet. Neben diesen Bewohnern der Berge begegnen wir Kühen, Gämsen, Pferden, Schafen, Eseln und laut unserer Hüttenwirtin im wunderschönen Limosee auch kleine Piranhas, womit sie ironisch die kleinen Stichlinge gemeint hat.
Am 7. Tag verabschieden wir uns vom schönen Fanesplateau und steigen über das St. Antons Joch über eine lange Etappe bis nach St. Vigil ab, wo wir die letzte Nacht verbringen und die Eindrücke der letzten Woche bei Pizza und Bier ausklingen lassen. Dank des Gepäcktransports und der Doppelzimmer haben wir während dieser Woche auf keinerlei Komfort verzichten müssen und haben uns mit Hilfe der detaillierten Wegbeschreibungen und des ausführlichen Kartenmaterials immer bestens zu Recht gefunden.
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