Alpenüberquerung im Sommer, das können viele. Im Winter ist die Überquerung der Alpen eine größere Herausforderung. Belohnt wirst du dafür mit eindrucksvollen Aufstiegen und einsamen Abfahrten in einer bezaubernden Winterlandschaft. Mehr über die besten und schönsten Transalp-Skirouten erfährst du in diesem Beitrag.
Das erwartet Dich in diesem Beitrag:
1. Was ist eine Transalp-Skitour?
Bei einer Transalp-Skitour überquerst du die Alpen auf Ski. Was im Sommer zu Fuß oder mit dem Mountainbike ein Klassiker ist, ist im Winter noch ein Geheimtipp. Du startest dabei im Norden und überquerst dabei den Alpenhauptkamm mit seinen mächtigen Gipfeln auf Skiern. Der Reiz einer Transalp-Skitour ist, in neue eindrucksvolle Gebiete vorzustoßen.
Du startest im tiefsten Winter im Norden der Alpen und beendest deine Tour im sonnigen Süden, wo bereits der Frühling lacht. Was gibt es schöneres als einen Tourabschluss beispielsweise in Meran bei Sonnenschein, warmen Temperaturen und einem Aperol-Spritz? Bei einer Transalp Skitour erwartet dich eine Tourenwoche für Genießer mit Ausdauer und Sinn für Annehmlichkeiten und Gemütlichkeit.
2. Die schönsten transalpinen Skirouten
Zahlreiche Routen führen über den Alpenhauptkamm. Die schönsten Transalp-Skirouten haben wir für dich zusammengefasst.
Alpenüberquerung mit Skiern: Bruneck – Kufstein
Viele alpenüberquerende Skirouten führen vom Norden in den Süden – vom Winter in den Frühling. Doch es geht auch andersrum: von Süd nach Nord.
Von Süd nach Nord: pulverschneereiche Nordhangabfahrten
Diese Skiroute durchquert mehrere Gebirgsgruppen mit ihren charakteristischen Bergformationen. Zwischen Pustertal und Ahrntal durchquerst du die Rieserfernergruppe, danach den Alpenhauptkamm der mächtigen Zillertaler Alpen bis du am Gerlospass auf der Südseite der Kitzbühler Alpen angelangst. Von dort führt die Tour weiter bis zum winterlichen Wilden Kaiser. Diese Route ist sehr vielfältig und wartet mit zahlreichen Highlights auf. Da die Ski-Transalp von Süd nach Nord führt, locken zahlreiche Nordhänge mit einzigartigem Pulverschnee. Die Bedingungen müssen hierfür allerdings günstig sein.
Kondition ist Trumpf
Diese Tour ist nur für konditionsstarke Geher geeignet, denn es sind Aufstiege von bis zu 2.000 Höhenmeter pro Tag zu bewältigen. Dafür erwarten dich dann eindrucksvolle Bergpanoramen mit zahlreichen 3.000er Gipfeln der Rieserferner und der Zillertaler Alpen. Die hügelige Landschaft der Zillertaler Alpen rund um den Wilden Kaiser sorgen am Ende für einen lieblichen aber krönenden Abschluss in Kufstein, der Perle Tirols.
Highlights der Transalp:
- Besteigung des Magersteins (3.273 m)
- Überquerung des Alpenhauptkamms am Rauchkofel (3.251 m)
- Pyramidenspitz am Wilden Kaiser
- Rassige Abfahrten an zahlreichen Nordhängen
- Kaisertal
Details der Route Bruneck nach Kufstein
Tag | Beschreibung | HM Aufstieg | HM Abfahrt | Gehzeit | Highlights |
Tag 1 | Fahrt von Bruneck nach Antholz – Aufstieg auf Antholzer Scharte (2.810 m) – Magestein (3.271 m) – Kasseler Hütte (2.700 m) – Rein | 1.650 | 1.300 | 6 St. | Besteigung des Magersteins mit traumhaften Ausblick auf die Gipfel der Rieserferner Gruppe |
Tag 2 | Rein – Klammjoch (2.290 m) – Arvental (2.200 m) – Übergang zum Ahrntal- Kasern (1.500 m). | 1.600 | 1.800 | 5 St. | Skitour quer durch die Rieserfernergruppe |
Tag 3 | Kasern – Rauchkofel (3.251 m) – Zillegrund (1.710) – Gasthof In der Au (1.270) | 1.600 | 1.600 | 4,5 St. | Besteigung des Rauchkofels Alternative Abfahrt über Hundskehlgrund |
Tag 4 | Zillegrund (1.710) – Wildgerlosspitze (3.211 m) – Gerlos (1.400 m) | 2.000 | 2.000 | 4-6 St. | Anspruchsvolle Tour zur Wildgerlosspitze mit Steilen Abfahrtshängen |
Tag 5 | Gerlos (1.400 m) – Kröndlhorn (2.444 m) – kurze Abfahrt – Gegenanstieg Schneegrubenspitze (2.273 m) – Abfahrt nach Kelchsau und Taxifahrt nach Hopfgarten. Über die Hohe Salve (Bahn) nach Ellmau | 1.200 | 1.500 | 3 ½ St. | Blick von der Hohen Salve auf den Wilden Kaiser |
Tag 6 | Ellmau – Kopftörl (2.160 m) – Abfahrt zum Hans- Berger-Haus (935 m) – durch das Kaisertal nach Kufstein | 1.000 | 1.000 | 6 St. | Wilder Kaiser mit dem Kaisertal |
Der Skitourentransalp-Klassiker: Von Garmisch nach Meran
Von Nord nach Süd, vom Sommer in den Winter, im Zentrum der Alpen. Das sind die Kennzeichen der klassischen Route der Alpenüberquerung im Winter mit den Skiern. Von Garmisch geht es über den höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze, nach Ehrwald und weiter nach Mieming. Über die Stubaier Alpen in die Ötztaler Alpen bis nach Pfelders in Südtirol.
Zahlreiche Gletscher und 3.000er-Gipfel sind bei dieser klassischen Ski-Transalp im Blick.
Powderspaß an der Zugspitze
Rund um die Zugspitze locken perfekte, sanfte Hänge für traumhafte Pulverschneeabfahrten. Rund um die Grünsteinscharte bietet das eindrucksvolle Felskar der Höllreise traumhafte Abfahrtsbedingungen nach Obsteig.
Skietappe in den Nordtiroler Dolomiten
Nach der Überquerung des Inntals mit dem Bus führt die Tour weiter durch die als Nordtiroler Dolomiten bekannte Felsformation der Kalkkögel. Nach der Umrundung dieser eindrucksvollen Bergzacken erleichtert die Stubaier Gletscherbahn den Aufstieg zum Schaufeljoch. Gletscher, so weit das Auge reicht und die Gipfel der Ötztaler Alpen am Horizont. Der perfekte Ort für eine Rast, um das Panorama zu bewundern.
Perfekte Abfahrtshänge am Timmelsjoch
Über versteckte Übergänge führt die Ski-Transalp-Route auf perfekten Abfahrtshängen zur Timmelsjochstrasse und von dort weiter nach Obergurgl. Über den Rotmoosferner und dem Rotmoosjoch führt dich die Route über den Alpenhauptkamm nach Südtirol. Eine gewaltige Abfahrt über 1.400 Höhenmeter nach Pfelders ist der krönende Abschluss der Skidurchquerung der Alpen. Mit dem Bus geht es nach Meran zum Ausspannen und Genießen der Frühjahrssonne. Alternativ kannst du die Tour um einen Tag verlängern und über die Spronser Seen mit den Skiern bis nach Meran fahren.
Highlights der Transalp
- Besteigung der Zugspitze
- Umgehung der Kalkkögel, auch als Tiroler Dolomiten bekannt
- Aussichtsreicher Gletscherblick am Schaufeljoch
- Zahlreiche, lange Abfahrtshänge voller Pulverschnee
zur Reise: Ski Transalp: Alpenüberquerung Garmisch – Meran für Skitourengeher
Details der Route Garmisch nach Meran
Tag 1 | Beschreibung | HM Aufstieg | HM Abfahrt | Gehzeit | Highlights |
Tag 1 | Ankunft in Garmisch | ||||
Tag 2 | Aufstieg auf die Zugspitze zum Feldernjöchl (2.045 m) und Abfahrt nach Ehrwald. Aufstieg auf die Grünsteinscharte (2.272 m) und Abfahrt nach Obsteig | 1.000 | 2.850 | 7 ¾ St. | Der höchste Berg Deutschlands mit seinen Abfahrtshängen |
Tag 3 | Transfer in die Axamer Lizum. Vom Hoadl (2.340 m) über das Seejöchl zum Schlicker Schartl (2.456 m) , Abfahrt nach Fulpmes. | 800 | 2.100 | 5 St. | Dolomitähnliche Felszenerie der Kalkkögel |
Tag 4 | Mit der Stubaier Gletscherbahn aufs Schaufeljoch (3,200 m), Abfahrt ins Windachtal, Aufstieg auf das Jochköpfl und Abfahrt nach Obergurgl | 1.000 | 2.000 | 5 St. | Perfekte Abfahrtshänge durchs Rötenkar zur Timmelsjochstraße |
Tag 5 | Von Obergurgl über das Rotmoostal auf das Rotmoosjoch (3.055 m) und anschließend Abfahrt nach Pfelders. | 1.1150 | 1.450 | 6 St. | Rotmoosferner mit Panorama der Stubaier und Ötztaler Alpen. |
Alternative: Von Pfelders auf das Falschnaljöchl (2.417 m), weiter zum Spronser Joch (2581 m) und über die Spronser Seen zur Spronser Alm (1.628 m) und weiter nach Dorf Tirol (594 m). | 980 | 2015 | 7-8 St. | Weitläufiges Gebiet um die Spronser Seen und der Blick von den Muthöfen auf Meran und das Etschatl | |
Tag 6 | Rückfahrt über Meran nach Garmisch |
Ski-Transalp: Alpenüberquerung Oberstdorf – Cevedale (3.769 m)
Eine der schönsten Alpenüberquerungen mit Skiern führt von Oberstdorf im Allgäu bis zum Cevedale und „König Ortler“.
Kurze Aufstiegszeiten, lange Abfahrten
Die Aufstiegszeiten dieser Transalp-Skitour sind mit 3 bis 5 Stunden nicht übermäßig lang, die Abfahrten bieten dafür umso mehr Abfahrtsgaudi. Durch sinnvolle Liftunterstützung in den Skigebieten rund um den Arlberg kann man bei dieser Alpenüberquerung wertvolle Muskelkraft sparen, dafür aber das Gipfelvergnügen steigern. Die Route führt von Oberstdorf über das tiefverschneite Brägunttal zur Bärgunt Hütte und weiter über den Hochalppass und den Hochtannbergpass nach Warth.
Freeriden am Arlberg
Ausgesprochene Freeridetage stehen im Arlberggebiet auf dem Programm. Von Warth über die Skigebiete von Lech Zürs bis nach St. Anton am Arlberg führt die Route. Rund um den Arlberg gibt es die Möglichkeit entweder auf der Vorarlberger Seite weiterzufahren oder auf der Tiroler Seite des Arlbergs ins Paznauntal hinein. Auch die Route von St. Anton bis nach Kappl lassen nicht nur die Herzen der Skitourengeher, sondern auch die der Freerider höherschlagen. Nach der Busfahrt von Kappl nach Ischgl erfolgt der Transfer mit dem Pistenraupenfahrzeug zur Heidelberger Hütte.
Unterwegs im Dreiländereck: Österreich, Schweiz, Italien
Von der Heidelberger Hütte geht es rauf zum Gipfel des Piz Tasna und schon hast du die Grenze zur Schweiz überquert und bist bereit für die Tiefschneeabfahrt ins Val Laver. Nach einem kurzen Gegenanstieg wartet nur noch die Abfahrt nach Scuol. Nach der Übernachtung in Scuol steht der nächste Grenzübertritt an. Nach der Überschreitung des S-charl-Joch in Val d’Avigna und des Mot Falain passierst du in der Gegend des Val Plazer die italienische-schweizerische Grenze. Es wartet nur mehr die Abfahrt nach Taufers im Münstertal auf dich.
Highlights der Transalp
- Überschreitung von Deutschlands südlichstem Berg, dem Biberkopf
- Tiefschneeabfahrten rund um die Valluga
- Pistenraupentransfer zur Heidelberger Hütte
- Transfer mit Pferdeschlitten in Scuol
Details der Route Oberstdorf nach Cevedale
Tag 1 | Beschreibung | HM Aufstieg | HM Abfahrt | Gehzeit |
Tag 1 | Oberstdorf – Baad – Bärgunt-Hütte – Hochalppass – Warth | 900 | 500 | 3 St. |
Tag 2 | Warth – Wartherhorn – Rüfelkopfbahn – Zürs – St. Anton. | k.A. | k.A. | Gehzeit abhängig von gewählter Route |
Tag 3 | St. Anton am Arlberg – Vordere Rendlspitze – Roßfallscharte – Malfontal – Lattejoch – Kappl – Transfer zur Heidelberger Hütte | 800 | k.A. | 4 St. |
Tag 4 | Heidelberger Hütte – Fuorcla da Tasna (2.835 m) – Piz Tasna (3.179 m) – Val Laver – Fuorcla Champatsch (2.730 m) – Scuol (1.286 m) – Val Scharl (1.810) | 1.150 | k.A. | 5 St. |
Tag 5 | Vom Val Scharl – S-charl-Joch (2.296 m) – Val d’Avigna – Mot Falain (2.690m) Val Plazer (2.183 m)- Taufers im Münstertal | 900 | k.A. | 4 St. |
Bereit für deine Skitour?
Skirouten quer durch die Alpen gibt es einige, die drei schönsten Ski-Transalps sind jene von Oberstdorf nach Taufers, von Bruneck nach Kufstein und von Garmisch nach Meran. Eine gute Kondition brauchst du zwar für eine Alpenüberquerung, doch mit Lift- und Taxiunterstützung kannst auch du mit Skiern die Alpen überqueren. Die Routen von Nord nach Süd locken mit machbaren Etappen und traumhaften Bergkulissen. Falls es dir beim Lesen in den Zehen gekribbelt hat, dann informier dich über die Skitouren und Ski-Transalps von ASI Reisen.