“Die Anden und deren Bewohner schaffen es, Besucher auf magische Weise in ihren Bann zu ziehen.”
Eva | ASI Reisespezialistin
Die Vielfältigkeit der südamerikanischen Hochanden ist mit all seinen Facetten kaum auch nur annähernd in Worte zu fassen. Bunte Lebensfreude trifft auf tief verinnerlichte traditionelle Werte in schamanischen Bergdörfern. Trotz weit verbreiteter Armut und politischen Problemen sind Bolivianer und Peruaner unglaublich herzliche, offene Menschen, deren strahlendes Lachen auch in den unzugänglichsten Regionen anzutreffen ist. Denn irgendetwas passiert mit einem in dieser mystischen Landschaft – die Anden und deren Bewohner schaffen es, Besucher mit ihrer Magie in den Bann zu ziehen. Dieser hat mich während meiner gesamten Reise nicht losgelassen.
Nicht umsonst gilt der Titicacasee an der Grenze zwischen Bolivien und Peru als eines der sieben Chakren der Erde. Der auf über 3.800 Metern gelegene See mit spektakulärer Bergkulisse lässt Besucher sprachlos zurück. Die dort ansässigen andinen Völker geben einen wertvollen Einblick in ihre Brauchtümer, die bis heute fest in der Lebensweise der Inselbewohner verankert ist.
Apropos Kultur – die kommt auch auf peruanischer Seite nicht zu kurz. So führte mich meine Reise auch in Richtung Cusco, wo die Wurzeln des Inka-Imperiums zu finden sind. Die auf 3.700 Metern liegende Stadt lädt auf eine spannende Zeitreise ein. In eng gewundenen Gassen reihen sich prachtvolle spanische Kolonialbauten an Mauern und Überreste aus der Zeit der Inkakönige. Vieles wurde mit der Kolonialisierung zerstört, doch auch heute noch bleiben archäologische und indigene Werte der Inkakultur im Stadtbild erhalten.
Dem ungeheuren Geschick der Inka ist es auch zu verdanken, dass Millionen von Besuchern jährlich die Ruinenstadt Machu Picchu bewundern dürfen. Das im peruanischen Dschungel liegende UNESCO Weltkulturerbe hielt die Hochkultur vor den spanischen Kolonialherren versteckt, sodass sie bis heute erhalten geblieben ist. Ich hatte zwar meine Bedenken, dass der Massentourismus die Idylle bereits zerstört hat. Als ich jedoch den Hügel erklommen hatte und sich hinter dem letzten Felsvorsprung die Ruinenstadt vor mir offenbarte, verpufften meine Zweifel auf einen Schlag. Die Geschichte und Kulisse der Stadt hinterlassen einen riesengroßen Wow-Effekt.
Weiter im Süden zieht sich die Magie der Anden fort. Die Salar de Uyuni, die größte Salzwüste der Welt, erstreckt sich scheinbar endlos am Horizont. Zur Regenzeit bedeckt sich der Salzboden der Wüste mit einer Wasserschicht, wodurch man auf einem unermesslich großen Spiegel zu laufen scheint. An diesem Ort verschmelzen Himmel und Erde miteinander: ich fühlte mich, als würde ich auf Wolken schweben.
Doch auch auf dem Weg gen Süden zur chilenischen Grenze offenbart das Reserva Natural Eduardo Avaroa einzigartige Mondlandschaften auf teilweise über 5.000 Metern. Langsam wird es karg, doch das trübt keinesfalls die Schönheit der außergewöhnlichen Landschaft. In der Ferne erstrecken sich einzelne schneebedeckte Vulkane. Genüsslich lass ich den Blick über die sandbrauen Hochanden schweifen. Außer ein paar Lamas, die meinen Weg kreuzen und beim Vorbeiziehen neugierig die Köpfe recken, ist weit und breit nichts als unberührte Natur zu bestaunen. Das Glück wäre perfekt – wenn sich in diesen luftigen Höhen nicht mitunter die tückische Höhenkrankheit melden würde. Das ist nicht bei jedem der Fall, ich hatte allerdings die Ehre. Fern von jeder Zivilisation musste ich auf die Wunderwirkung von Cocablättern und hausgemachtem bolivianischem Hochprozentigem des lokalen Guides als Heilmittel vertrauen. Auch wenn das durchaus wirksam war, würde ich euch ans Herz legen, präventiv Medikamente für den Notfall in den Rucksack zu packen. Zusätzlich ist auf ASI Reisen ein gewisser Akklimatisationszeitraum mit eingeplant, der das Risiko der Höhenkrankheit verhindert.
Alleine über die Schönheiten Boliviens und Perus lassen sich Bücher füllen. So sitze ich nun mit meinem Matetee am Schreibtisch und schwelge in wunderbaren Erinnerungen, die mir Südamerika beschert hat. Bei denen soll es aber nicht bleiben: die unglaubliche Vielfalt der Anden lässt sich niemals in nur einem Besuch erfassen.
Schreibe einen Kommentar