Was ist eigentlich die beste Reisezeit für Island? Wenn du gerne eine Island Reise machen möchtest und noch nicht sicher bist, wann du am besten verreisen sollst, bist du hier richtig. Im Sommer kannst du die größte Vulkaninsel der Welt beim Wandern zu Fuß entdecken, im Winter lockt das farbenfrohe Schauspiel der Polarlichter. In diesem Beitrag findest du Tipps & Infos zur besten Reisezeit für Island, sodass du den Zeitraum wählen kannst, der am besten zu deinen Interessen passt.
Beste Zeit für Island
1. Die beste Reisezeit für Island
Die einzigartigen Naturschauspiele Islands locken das ganze Jahr über Reisende an. Aktive Vulkane, Geysire, tosende Wasserfälle und harsche Gletscherlandschaften sorgen für Abwechslung und begeistern Naturliebhaber.
Wann die für dich optimale Reisezeit für Island ist, hängt stark von deinen Vorlieben ab. Stört dich die Kälte nicht und du möchtest Nordlichter sehen, dann solltest du zwischen Mitte September und Anfang April nach Island reisen. Nur in dieser Zeit ist es dunkel genug, um die Aurora Borealis am Himmel beobachten zu können.
Sind dir warme Temperaturen lieber, du möchtest Wale beobachten, im Hochland wandern oder auf eisfreien Straßen mit dem Mietwagen unterwegs sein, dann eignen sich die Sommermonate.
Sommer | Winter | |
Nordlichter | ❌ | ✔️ |
Wandern (z. B. im Hochland) | ✔️ | ❌ |
Walbeobachtung | ✔️ | ❌ |
Eishöhlen besichtigen | ❌ | ✔️ |
(mehr) Tageslicht | ✔️ | ❌ |
Im Großen und Ganzen gelten die Sommermonate von Juni bis August als die beste Reisezeit für Island, da zu dieser Zeit die besten Wetterverhältnisse herrschen. Dies ist allerdings auch die Hauptsaison, weshalb sich an den Sehenswürdigkeiten oft die Menschen tummeln und auch die Preise deutlich höher liegen.
Beste Reisezeit für Island: Juni, Juli und August (für all diejenigen, die die Landschaft erkunden und auf die Polarlichter verzichten möchten)
2. Island im Sommer
Die Sommermonate von Juni bis August sind die Hauptreisezeit für Island. Die Temperaturen sind mild, die Straßen, inklusive der sogenannten “F-Straßen” im Hochland sind geöffnet und auch die etwas abseits der normalen Touristenrouten gelegene Region der Westfjorde ist gut bereisbar. Dir steht also eine große Auswahl an Touren zur Verfügung. Begeisterte Camper können ihre Zelte aufschlagen und flexibel dorthin fahren, wo sie möchten. Schafe und Pferde grasen auf den weiten Wiesen und die Mitternachtssonne erhellt das Land fast 24 Stunden am Tag.
2.1 Das Wetter im Sommer
Temperaturen: Es wird heiß – auf ganze 15°C können die Temperaturen im Sommer klettern. Meist liegen sie zwischen 10 und 15°C. Es wurden im Süden allerdings auch mal stolze 30°C gemessen. Ebenso sank die Temperatur in den Ostfjorden im Sommer 2015 mal auf 1°C. Erkunde dich also am besten vor deiner Reise, wie das Wetter werden soll und packe deine Kleidung nach dem Zwiebelprinzip.
Regen: Die Sommer in Island sind relativ mild, aber wenn ein Tiefdruckgebiet durchzieht, bringt es schwere Regenfälle und heftige Stürme. Auch die Regenjacke sollte deshalb unbedingt ins Gepäck. Im Sommer regnet es zwar am wenigsten, allerdings heißt das trotzdem ca. 10-12 Regentage pro Monat. Es kann auch zu (Hagel-)stürmen und starken Regenfällen kommen. Besonders im Hochland, wo das Wetter sehr unberechenbar ist, sollten Sonnenbrille, Regenausrüstung, warme Kleidung und Windbreaker nicht fehlen.
- Juni: 12°C, 5h Sonne, 11 Regentage (Tageslicht: 20 – 21 Stunden)
- Juli: 13°C, 6h Sonne, 10 Regentage (Tageslicht 21: – 18 Stunden)
- August: 13°C, 5h Sonne, 12 Regentage (Tageslicht: 18 – 14,5 Stunden)
2.2 Reisen in der Hauptsaison
Im Sommer kommen am meisten Touristen nach Island, da das Land in dieser Zeit am besten bereisbar ist und in vielen Ländern Ferienzeit ist. In diesen Monaten kommt es deshalb beim Transfer, der Mietwagenannahme oder auch an Sehenswürdigkeiten zu längeren Wartezeiten.
Viele Busse mit Reisegruppen sind unterwegs, sodass man sich die besten Fotospots mit einigen anderen Menschen teilen muss. Zudem sind die Preise in diesem Zeitraum sehr hoch. Auch die Kapazitäten der Unterkünfte sind mitunter so voll, dass Internate in Hotels mit geteiltem Bad umfunktioniert werden.
Unser Tipp:
Starte frühzeitig mit der Reiseplanung und buche die gewünschten Unterkünfte und Ausflüge lange im Voraus.
2.3 Vor- und Nachteile einer Reise im Sommer
Im Sommer zu reisen macht durchaus Sinn, schließlich hat man dann die freie Auswahl an Aktivitäten und kann das Tageslicht so richtig ausnutzen. Im Folgenden findest du einen Überblick über die Vor- und Nachteile für eine Reise nach Island im Sommer.
Vorteile:
- lange Tageslichtdauer (Aktivitäten auch am Abend machbar)
- Straßen sind geöffnet und schneefrei
- besseres Wetter & wärmer
- Vielzahl an Aktivitäten möglich (Wale beobachten, wandern, etc.)
- alles einfach mit dem Mietwagen erreichbar
- Hochland ist passierbar
- Übernachten im Freien gut möglich
Nachteile:
- hohe Preise
- Eishöhlen der Gletscher können nicht besichtigt werden
- lange Wartezeiten & viele Touristen
- Unterkünfte sind sehr voll / überfüllt
- keine Polarlichter
Reisetipps für den Sommer:
– Islands Hochland und Küsten erwandern
– Islands Küsten und Fjorde mit Hotelkomfort erwandern
3. Island im Winter
Einmal die tanzenden Polarlichter am Himmel zu bestaunen, das ist der Traum vieler Menschen. Wem Kälte und Dunkelheit nichts ausmachen, für den eignen sich auch die Wintermonate von Oktober bis Februar. Dabei gilt: Unterschätze nie den isländischen Winter! Gerade, wenn du dir einen Mietwagen besorgen möchtest solltest du mit Sichtweiten von weniger als 3m, Sturm und riesigen Schneeverwehungen rechnen. Hol dir also ein passendes Allradfahrzeug und fahre nur, wenn du solche Verhältnisse gewöhnt bist, sonst könntest du schnell mal mit einer eleganten Pirouette im Straßengraben landen.
Unser Tipp:
Polarlichter sieht man unter guten Voraussetzungen zwischen Mitte September und Anfang April. Im Beitrag Polarlichter in Island: 4 Tipps zur Nordlichter Jagd findest du ausführliche Infos darüber.
3.1 Das Wetter im Winter
Temperaturen: Es wird kalt – die Temperaturen liegen häufig zwischen -10 und 5 °C. Allerdings kann die gefühlte Kälte, auch Windchill genannt, weit unter diesen Temperaturen liegen. Zudem gibt es häufig eisige Böen, die nur die Einheimischen gewohnt sind.
Regen bzw. Schnee: Der tiefste Winter, von November bis Februar, zeigt sich meist mit viel Schnee, Eis und Sturm. Zwischendurch gibt es immer wieder sonnige Tage mit sehr klarer Sicht. Die Temperaturen können abrupt steigen und fallen, und am selben Tag können sich Schneestürme, Regen und ein klarer Himmel abwechseln. Schnee ist im Winter zwar weniger verbreitet als in anderen nordischen Ländern, aber aufgrund der ständigen Klimaschwankungen können einige Gebiete dadurch abgeschnitten sein, während es in anderen nicht einmal Schnee gibt.
Tageslicht: Die Sonne geht nur wenige Stunden am Tag auf und erhellt den Himmel. Richtig sehen tut man sie nicht. Im tiefsten Winter bekommt man nur etwas über 4 Sonnenstunden, in Deutschland hat man zu dieser Zeit noch weit über 12. Wenn der Himmel von Wolken bedeckt ist, bleibt es oft sehr düster.
- Oktober = 11,5 – 8 Stunden Tageslicht
- November = 8 – 5 Stunden Tageslicht
- Dezember = 5 – 4 Stunden und 20 Minuten Tageslicht
- Januar = 4,5 – 6,5 Stunden Tageslicht
- Februar = 7 – 10 Stunden Tageslicht
Wetterfeste Kleidung: Warme, regendichte Kleidung ist im Winter das A und O. Damit wird auch der schlimmste Sturm zu einem aufregenden Abenteuer. Spätestens wenn der Sturm den Regenschirm zur Seite peitscht und der Regen gegen die Knie prasselt oder wenn man am Seljalandsfoss hinter den Wasserfall gehen möchte, wünscht man sich sehnlichst eine wasserdichte, warme Hose her. Auch Spikes sind nützlich. Diese kann man sich unter alle möglichen Schuhe schnallen und sie geben sicheren Halt auf Eis und anderen rutschigen Untergründen.
3.2 Eine Reise nach Island im Winter
Durch die wenigen Sonnenstunden und das unbeständige Wetter ist man was Aktivitäten und Touren betrifft recht eingeschränkt. Es kann immer wieder vorkommen, dass das Reiseprogramm kurzfristig umgestellt werden muss und man sich an die Bedingungen anpassen muss.
Auf die Landstraßen (insbesondere im Osten und entlang der Westfjorde) sollten sich nur geübte Fahrer wagen, die Erfahrung mit schwierigen, unbeständigen winterlichen Wetterverhältnissen und vereisten Straßen haben.
Dennoch lohnt sich eine Island-Reise im Winter, vor allem dann, wenn man die Polarlichter sehen möchte. Außerdem bietet sich ein kontrastreiches Bild von klirrendem Eis und Schnee neben heißem Lava- und Schwefeldampf sowie angenehm warmen natürlichen Quellen.
Unser Tipp:
Im Winter kannst du am besten die Region von der Snaefellsnes Halbinsel bis zum Skaftafell Nationalpark im Süden Islands bereisen, da es hier normalerweise nicht so viel Schnee gibt. Geübte Autofahrer können sich (je nach Wetterlage) hierfür auch einen Mietwagen nehmen.
Im Winter kann man folgende Aktivitäten unternehmen:
- Polarlichtertour per Auto oder Boot
- Ein Bad in der Blauen Lagune oder anderen Geothermal-Bädern
- Besuch der Sehenswürdigkeiten am “Golden Circle“
- Gletscherwanderungen & Besuch von Eishöhlen
- Fahrt mit dem Schneemobil
- Schnorcheln oder Tauchen zwischen den Kontinentalplatten im Thingvellir Nationalpark
- Bootsfahrt mit Sichtungen von Orcas, etc.
3.3 Vor- und Nachteile einer Reise im Winter
Wer im tiefsten Winter nach Island reisen möchte, erlebt die raue Natur hautnah. Im Folgenden findest du eine kurze Übersicht mit den Vor- und Nachteilen einer Island Reise im Winter:
Vorteile:
- Wintersport von Eisklettern über Skitouren ist möglich
- Nordlichter
- niedrigere Preise, da Nebensaison herrscht
- Eishöhlenbesichtigung ist möglich
- es gibt eingefrorene Wasserfälle & einzigartige Landschaftsformationen
Nachteile:
- Einige Regionen sind unzugänglich
- Stürme und starker Schneefall können die Reiseplanung kurzfristig ändern
- winterliche Straßenverhältnisse
Reisetipps für den Winter:
– Island unter Nordlichtern erwandern
– Silvester auf Island – Ein Winterabenteuer
Lesetipp: Im Beitrag Wandern auf Island im Februar – ein Reisebericht bekommst du genaue Einblicke in die Wanderreise Island unter Nordlichtern erwandern im Februar.
4. Island im Frühling & Herbst
Frühling und Herbst sind gute Reisezeiten für alle, die die Hauptsaison umgehen möchten. Reist du im März oder April nach Island, so hast du noch die Chance auf Polarlichter Sichtungen, es gibt aber auch schon wieder mehr Sonnenstunden, die du für andere Aktivitäten nutzen kannst.
Wer möglichst viel von der Natur entdecken will, für den empfiehlt sich die Reisezeit von Anfang Mai bis Ende Juni sowie ab Mitte/Ende August bis Mitte Oktober. Die Preise sind deutlich niedriger, sodass du für das gleiche Geld einige Tage mehr in Island bleiben kannst, als in der Hauptsaison. Außerdem ist viel weniger Andrang an den bekannten Sehenswürdigkeiten von Island.
Reisetipp für den Herbst & Frühling:
– Island gemütlich erwandern
Fazit zur besten Reisezeit in Island
Wie du siehst ist es schwierig zu sagen, was genau die beste Reisezeit für Island ist. Wer aufgrund der Polarlichter nach Island reisen möchte, sollte natürlich die Wintermonate wählen. Bist du flexibel mit der Reisezeit und möchtest auch nicht ins Hochland ist es empfehlenswert, eher nicht in der Hauptsaison, d. h. nicht in den Monaten Juli bis August zu reisen, sondern im Mai, Juni oder zwischen Mitte August bis Mitte Oktober. Ob du nun deine Weihnachtswünsche unterm bunten Meer aus Polarlichtern schreibst oder im Sommer der Hitze entfliehst, Island zeigt sich immer von einer ganz besonderen Seite.
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