Durch verschneite Landschaften gleiten, wunderschöne Ausblicke auf weiße Berggipfel genießen, die Seele baumeln lassen, die Ruhe und Stille der Wälder spüren, Wintersonne tanken, bis in die Zehenspitzen frische Schneeluft inhalieren, seinem Durchhaltevermögen auf den Zahn fühlen, sich nach vollbrachter Leistung körperlich so richtig wohlfühlen und in gemütlicher Runde Tiroler Köstlichkeiten genießen , das charakterisiert “Langlaufen rund um Innsbruck”. | von Irmi Lemmerer
Obwohl die Schneebedingungen im Winter 2016 so manchen Teilnehmer an der Richtigkeit seiner Reisebuchung zweifeln ließen, entwickelte sich diese Woche zu einem wunderschönen Wintersport- und Naturerlebnis.
Unterkunft mit Herz
Domizil der Woche war das gemütliche Hotel Seppl in Mutters. Es liegt nahe der Stadt Innsbruck, bietet einen wundervollen Ausblick zur verschneiten Nordkette und verwöhnt mit angenehmer Gastfreundschaft und hervorragender Küche. Heuer lag es dank Schneemangel schon fast im Grünen und so war es kaum zu glauben, dass man nach nur 30 Minuten Busfahrt in den tiefsten Winter eintauchen und die verschiedenen Langlaufgebiete erreichen konnte.
Wir waren täglich in einem anderen Gebiet unterwegs und genossen in etwa 4-5 Stunden Langlaufvergnügen. Jeder konnte sein eigenes Tempo laufen. Besonderer Wert wurde auf ausreichend Pausen gelegt, um in Ruhe die Schönheiten der Natur und der Umgebung genießen zu können. Mittags stärkten wir uns in Gasthäusern an der Loipe.
1.Tag: Auf den Spuren von Olympioniken und Weltmeistern
Der erste Tag führte uns ins bekannte Langlaufzentrum nach Seefeld auf die Spuren der Weltcupläufer und Olympiasieger. Anfangs war es nötig, sich an die schmalen Skier zu gewöhnen und sich für die Anforderungen in den schwierigeren Loipen vorzubereiten.
2.Tag: Wintertraum im Hochtal
Am zweiten Tag lockte uns 30 cm Neuschnee ins 1.700m hoch gelegene Langlaufgebiet Lüsens/Praxmar im Sellraintal. Schon die Anreise in das tief verschneite Hochtal war ein Erlebnis. Es erwartete uns ein frisch gespurtes Loipennetz, das sich über sanfte Almwiesen, durch romantische Zirbenwälder und entlang gurgelnder Bergbäche schlängelt. Nur wenige Langläufer verirrten sich an diesem Tag nach Lüsens. Mittagsrast hielten wir in der gemütlichen Zirbenstube im Gasthof Praxmar, wo wir mit hervorragender heimischer Küche verwöhnt wurden. Am Nachmittag gab uns die Sonne auch noch den imposanten Ausblick auf den 3.299 m hohen Lüsener Fernerkogel frei.
3.Tag: Durch Lärchenwälder und über Hochmoore
Den dritten Tag erlebten wir auf den landschaftlich besonders eindrucksvollen Loipen des Seefelder Hochplateaus. Sie führen über Hochmoore, durch alte Lärchen- und Birkenwälder zur beliebten Wildmoosalm und zum Lottensee. Ein Genuss für jeden Langläufer, auch wenn die Streckenlänge und das immerwährende Auf und Ab im Gelände ganz schön Kondition erfordert.
4.Tag: Am Fuße der Hohen Munde
Die Leutasch war das Ziel des vierten Tages. Es ist ein sehr weitläufiges Langlaufgebiet auf eher offenen, flachen Wiesen und Feldern und wunderschön eingerahmt von den Gipfeln des Wettersteingebirges. Nach den Strapazen des Vortages waren wir froh, uns auf den flachen Loipen ein wenig erholen zu können. Ein Zuckerl dieses Tages war die idyllische Waldloipe, die uns über romantisch verschneite Wege direkt zu unserer Mittagsrast, dem zünftigen Dorfstadl in Weidach führte.
5.Tag: Im Schatten der Karwendelgipfel
Der fünfte und letzte Tag führte uns bei strahlendem Winterwetter ins Langlaufzentrum nach Pertisau am Achensee. Es liegt am Eingang des Karwendelgebirges und umfasst die drei Karwendeltäler Gerntal, Falzthurntal und Tristenautal. Alle drei Loipen führen von Pertisau aus mit nur mäßigem Anstieg ca 10km bis in den Talschluss und bei leichtem Gefälle wieder zurück nach Pertisau. Sie werden fast durchgehend umrahmt von den imposanten Bergflanken der Karwendelgipfel. Unser Tagesziel war das Gerntal mit der gleichnamigen Alm, die das Herz jedes hungrigen Langläufers und Wanderers höher schlagen lässt. Wir genossen die köstliche Mittagsrast und lernten wieder einmal Interessantes über einheimische Spezialitäten kennen: Kiachl, Krapfen, Knödel, Kaiserschmarrn, Kriacherlschnaps…..
Gemütlicher Abschluss
Müde, aber stolz und zufrieden über die vielen gelaufenen Langlaufkilometer und vollbepackt mit wunderschönen Natureindrücken ließen wir abends beim gemütlichen Beisammensein im Hotel Seppl die Woche “Langlaufen rund um Innsbruck” ausklingen.
Schreibe einen Kommentar