Du steckst inmitten der Vorbereitung für die Alpenüberquerung? – Die Königin der Weitwanderwege verführt jedes Jahr unzählige Wanderfans mit den abwechslungsreichen Landschaften der Alpen. Die richtige Vorbereitung, Routenauswahl und Planung sind dabei elementar für den Erfolg deiner Reise.
Wir verraten dir Schritt für Schritt, was du bei der Vorbereitung beachten solltest und wie du deine Tour am besten in die Tat umsetzt!
1. Wie viel Zeit brauche ich?
Für die kürzesten Routen über die Alpen, die dich z.B. von Oberstdorf nach Meran und somit von Nord nach Süd über die Berge führen, solltest du ungefähr eine Woche (6-8 Tage) einplanen. Nach oben hin sind der Reisedauer kaum Grenzen gesetzt.
Für weitere Strecken wie z.B. von Salzburg nach Triest oder von München nach Venedig braucht man deutlich länger, so muss man hier mit ca. drei Wochen rechnen. Entscheidest du dich für die längste Route von Ost nach West, die rote Via Alpina, so legst du insgesamt 2500 Kilometer in 161 Etappen zurück.
Reisedauer für eine Alpenüberquerung
Für kurze Routen: 6-8 Tage |
Längste Route: 161 Tage |
Weitere Infos und Routen findest du in unserem Beitrag zur Dauer einer Alpenüberquerung.
2. Was ist die beste Reisezeit?
Die beste Reisezeit für eine Alpenüberquerung ist im August und September, da der Schnee dann auch in höheren Lagen geschmolzen ist. Viele Routen sind allerdings schon ab Ende Juni machbar. Im Oktober muss mit heftigen Wintereinbrüchen gerechnet werden und viele Hütten schließen Anfang/Mitte Oktober.
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3. Finde die passende Route
Wichtig für die Vorbereitung auf die Alpenüberquerung ist auch die Wahl der optimalen Route. Welche sich für dich am besten eignet, hängt von einigen Faktoren ab.
- Handelt es sich dabei um deine erste längere Trekkingtour?
- Wie steht es um deine körperliche Verfassung?
- Wie lange kannst du dir in der für eine Alpenüberquerung geeigneten Reisezeit frei nehmen?
Schwierigkeit einer Alpenüberquerung |
Meist mittel: Die kürzeren Touren sind mit einem normalen/mittleren Maß an Fitness gut machbar |
Hilfe zur Routenwahl
Wenn du zum ersten Mal mehrere Tage am Stück in den Bergen unterwegs bist, solltest du es langsam angehen lassen und eine leichtere sowie kürzere Tour auswählen. Bevor du eine Tour auswählst, schaue dir die Höhenmeter an, die du pro Tag zurücklegst. Auch wenn sich 1000 Höhenmeter auf dem Papier nach nicht so viel anhört, werden sie mit dem Gepäck des Rucksacks doch schnell mal zur Herausforderung.
Folgende Tabelle gibt dir einen Überblick über verschiedene Touren, ihre Dauer und ihren Schwierigkeitsgrad:
Dauer / Route | Schwierigkeit |
7 Tage: Wilder Kaiser – Großglockner | Leicht – mittel |
7 Tage: Königssee – Drei Zinnen | Mittel – schwer |
7 Tage: Oberstdorf – Meran (E5) | Mittel – schwer |
7 Tage: Meran – Gardasee | Mittel – schwer |
8 Tage: Garmisch – Sterzing | Leicht – mittel |
8 Tage: Tegernsee – Sterzing | Leicht – mittel |
8 Tage: Garmisch – Gardasee | Leicht – mittel |
10 Tage: Schweiztraversale St. Moritz – Zermatt | Leicht – mittel |
Erklärung zum Schwierigkeitsgrad
*Leicht – mittel: Touren sind mit einer guten/normalen Kondition machbar |
*Mittel – schwer: Touren sind mit einer guten bis sehr guten Ausdauer machbar und die Wanderungen verteilen sich teilweise über den ganzen Tag |
Auf unserer Website findest du viele weitere individuelle & geführte Alpenüberquerungen >>
Wenn du noch unsicher bist, welche Route du wählen willst, findest du ein paar Routenbeschreibungen in unserem Beitrag zu den schönsten Routen für eine Alpenüberquerung.
4. Körperliche Vorbereitung: Wie mache ich mich fit?
Körperliche Fitness ist besonders wichtig für eine Alpenüberquerung, denn wer trainiert ist hat mehr Spaß am Berg und kann die Natur und die Abende in der Gruppe so richtig genießen. Hier sind einige Tipps, wie du dich am besten auf die Tour vorbereiten kannst:
- Wandern, wandern, wandern – wenn du bereits in den Bergen wohnst empfehlen sich Tageswanderungen. Dabei solltest du möglichst viele Höhenmeter einbauen und außerdem in voller Montur laufen, um dich an das Gepäck zu gewöhnen.
- Ausdauertraining – Gehe joggen, Radfahren, Schwimmen oder mache Nordic Walking. Diese Disziplinen sind besonders gut für das Bergtraining geeignet – Das Zauberwort heißt hier „Regelmäßigkeit“.
- Ernähre dich ausgewogen – Um leistungsfähig zu sein, ernähre dich möglichst ausgewogen. Du kannst den Muskelaufbau mit Proteinen aufbauen und solltest bestenfalls auf Alkohol verzichten.
5. Wann buche ich die Unterkünfte?
Die meist vom Alpenverein betriebenen Hütten sind in der Hochsaison häufig stark ausgelastet. Vor allem die Unterkünfte an den beliebtesten Routen wie dem E5 stoßen dann oft an ihre Belastungsgrenze.
Wer sich sicher sein möchte, einen Schlafplatz zu bekommen, sollte deshalb unbedingt schon im Vorhinein reservieren. Neben den Berghütten kannst du dir auch weiter unten im Tal eine Pension oder ein Hotel buchen, das etwas mehr Komfort bietet.
6. Alpenüberquerung individuell oder in der Gruppe?
Du kannst die Alpenüberquerung auch alleine bestreiten, was einige Vorteile bringt. Du kannst dein Tempo selbst bestimmen, musst auf niemanden warten, kannst Fotos machen, wann du willst und dort einkehren, wo du willst.
Allerdings birgt es auch einige Gefahren. Da du immer wieder keinen Handyempfang haben wirst, ist es schwierig, Hilfe zu holen. Außerdem solltest du dich besonders gut vorbereiten und die nötige alpine Erfahrung mitbringen. Um auch bei schlechtem Wetter nicht vom richtigen Weg abzukommen, solltest du ein GPS-Gerät und Karten dabei haben.
7. Pack in den Sack …
Beim Packen gilt der Grundsatz „Weniger ist mehr“! Du solltest dir gut überlegen, was du wirklich brauchst und dich auf das Wesentliche beschränken. Generell solltest du hier nach dem Zwiebelprinzip packen. Zur wichtigsten Ausstattung gehören:
- Wanderschuhe, -socken und -stöcke
- zwei Outdoor-Hosen, Merino-Shirts
- Unterwäsche
- Fleece
- Regen-/Softshelljacke
- Handschuhe & Mütze
- Sonnenbrille- und creme
- Schlafsack
Wenn du noch überlegst, was du alles brauchst, wirf gerne einen Blick auf diese Packliste für die Alpenüberquerung.
Ein weiterer Beitrag gibt dir außerdem Tipps fürs richtige Rucksackpacken, denn mit ein paar Kniffs kannst du den Stauraum am besten ausnutzen und das Gewicht optimal verteilen.
Fühlst du dich gut vorbereitet?
Eine gute Vorbereitung lohnt sich, denn umso entspannter kannst du die traumhafte Bergkulisse genießen.
Wenn du noch mehr Infos brauchst, könnten dich folgende Beiträge interessieren:
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