Vom 10. – 16. Juli 2019 war Hans-Joachim Walter auf der Alpenüberquerung Oberstdorf nach Meran unterwegs. Geführt von ASI Bergwanderführer Walter File ging es auf der geführten Trekkingsreise auf dem klassischen E5 von Deutschland über Österreich nach Italien. Inspiriert von seinen Erlebnissen verfasst er ein Gedicht, welches wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten. Wer von euch bereits eine oder sogar mehrere Alpenüberquerungen absolviert hat, erkennt in dem ein oder anderen Vers vielleicht sogar die eigenen Erlebnisse wieder. Viel Spaß beim Lesen!
ASI-Alpenüberquerungs-Tagebuch: ein Gedicht von Hans-Joachim Walter
Den ASI-Ruf ham wir vernommen,
Mittwochs nach Oberstdorf gekommen,
Walter File hat auf uns gewartet,
mit uns am Bahnhof den E5 gestartet,
die Rucksäcke kam’n in die Seilbahn,
sie mussten allein in Hütte fahr‘n,
drei Stunden ging es nur bergauf,
das nahm die Truppe schon in Kauf.
Am Ende mit nem schnellen Schritte,
das Tagesziel – die Kemptner Hütte,
Essen reichlich – Wasser kalt,
das erträgt der Wandrer halt.
Am Donnerstag 6.15 Uhr zum Frühstück versammelt,
danach bergan zum Mädelejoch gerammelt,
der Abstieg ging so gar nicht schnell, wir liefen auf dem Kalkgeröll.
Zum Schluss von dem Halbtagsstücke,
gings noch über die Hängebrücke,
mittags beim Bärenwirt einzukehren,
beim nächsten Anstieg davon zehren,
zur Pause kamen die Haflinger,
das waren vielleicht freche Dinger,
die Tour machte nicht so richtig Spass,
waren am Ende alle pitsche nass.
Es war für uns dann ein Entzücken,
die Memminger Hütte zu erblicken,
nach einem kräftigen Abendbrot,
waren die meisten mause … kaputt.
Freitags ging es hopp, hopp, hopp,
Hüttenstress im Schweinsgalopp,
der 1. Anstieg ging in Knochen,
zur Seescharte hinauf gekrochen,
der Abstieg war dann wunderschön,
sogar ein Steinbock wurd gesehn,
an Felskante gings hintereinander,
auf dem Weg kreuzt ein Salamander.
Vom Samstag gibt es zu berichten,
auf eine mussten wir verzichten,
die hatte keinen Wandergenuss,
sie fuhr dafür mit Bahn und Bus.
Für manche wars das Glück auf Erde,
uns kreuzt ne Monster Ziegenherde,
in Gletscher-Alm musst wir uns sputen,
die Mittagsrast in 10 Minuten,
zur Braunschweig-Hütte ging es schnell,
durch Klettersteig und viel Geröll,
der Hüttenabend war gelungen,
erst Kartenspiel – dann wurd gesungen.
Sonntagmorgen wir im Nebel gehen,
von der Landschaft nichts gesehen,
ohne Schmerzen in dem Knöchel,
erreichten wir das Pitztal-Jöchl,
wir mussten noch durchs Tal hindurch,
bis zur Hütte Martin-Busch.
Am Montag – Anstieg Similaun,
da oben Nebel – nichts zum Schaun,
der Abstieg x-mal sich gewunden,
zur Tisenhütte in drei Stunden,
mit dem Bus konnten wir nun fahrn,
ins Kolping-Hotel von Meran.
Im Ergebnis dieser Wanderwoche,
spüre ich jetzt jede Knoche,
doch haben wir mit letzter Kraft,
jeder persönlich den E5 geschafft,
das Fazit , das ich sagen muss,
die Alpentour ein Hochgenuss,
das Wetter war uns allen schnuppe,
wir warn ne tolle Wandergruppe.
Einer lief immer vorne dran,
das war der 10-Minuten-Mann,
der Kurzbericht ist nun aus,
für unsern Walter – ein Applaus.
Meran, den 15. Juli 2019
Bildimpressionen der Reise
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