Er ist einer der bekanntesten Trekkingwege im Alpenraum: der Stubaier Höhenweg. In 8 Tagen geht es bei rund 8.000 Meter Höhenunterschied quer durch die Stubaier Alpen. Mit Ausblicken auf namhafte Gipfel der Stubaier Bergwelt, bestens bewirtschafteten Hütten und zahlreichen Naturjuwelen wie Seen und Wasserfälle lockt der Trek viele Wanderer. Nicht nur seine Schönheit zeichnet ihn aus, sondern auch die Tatsache, dass er sich gut für „Hobby-Alpinisten“ eignet. Ihr überlegt euch, den Höhenweg in Angriff zu nehmen? Mit den folgenden wertvollen Informationen startet ihr ganz entspannt ins Hüttentrekking am Stubaier Höhenweg.
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Der Stubaier Höhenweg ist individuell anpassbar
In seiner ursprünglichen Variante sind acht Tage für den Stubaier Höhenweg vorgesehen. Das macht auf jeden Fall Sinn, da ihr so die geballte Pracht der Stubaier Bergwelt in euch aufsaugen könnt. Ihr habt keine ganze Woche Zeit? Kein Problem: Der Stubaier Höhenweg ist auch für 3- oder 4-Tages-Etappen gut geeignet, denn von jeder Hütte gibt es Abstiegsmöglichkeiten ins Tal und umgekehrt Aufstiegsmöglichkeiten vom Tal. Sollte das Wetter nicht mitspielen, ist diese Flexibilität ein zusätzlicher Plusfaktor. Zudem praktisch ist, dass es sich beim Stubaier Höhenweg um einen Rundweg handelt. Ihr entscheidet also, in welche Richtung es gehen soll. Entweder ihr startet von Neustift aus in Richtung Innsbrucker Hütte, oder macht die Starkenburger Hütte zu eurem ersten Etappenziel.
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Ausreichend Kondition & Bergerfahrung nicht vergessen
Der Stubaier Höhenweg ist ein anspruchsvoller Bergweg und führt ausschließlich durch alpines und hochalpines Gelände. Ausgesetztes, wegloses Gelände fordert eine gewisse Technik-Erfahrung von euch. Teilweise ist der Weg mit Stahlseilen und Stahlbügeln versichert und geht direkt am Fels entlang. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind also weitere Voraussetzungen, damit ihr den Stubaier Höhenweg in vollem Ausmaß genießen könnt und nicht die Hälfte der Zeit vor Angst schwitzt. Der eine oder andere Schweißtropfen fließt bestimmt, da es die Tagesetappen teilweise in sich haben und mitunter bis zu sieben Stunden in Anspruch nehmen. Ausreichende Kondition solltet ihr demnach nicht zuhause vergessen.
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Gletscher? Ja. Aber nicht zum Überqueren.
Entlang des Weges gibt es zahlreiche Möglichkeiten, dem ewigen Eis nahe zu kommen. So kommt ihr auf der Etappe von der Dresdner zur Sulzenau Hütte oder der Nürnberger Hütte in den Genuss von einigen Ausblicken auf die namhaften Gletscher der Gegend. Unter ihnen der für seinen markanten Eisbruch bekannten Sulzenauferner oder das Zuckerhütl, das mit 3.507 m der höchste Berg in den Stubaier Alpen ist. Wenn ihr aufmerksam genug schaut, erhascht ihr bereits bei der Anreise am Anfang des Stubaitals einen Blick auf seine anmutige Form.
Die gute Nachricht, wenn ihr keine Erfahrung mit Gletscherbegehungen haben solltet: Während des gesamten Weges überquert ihr keinen Gletscher, noch betretet ihr einen. Jedoch solltet ihr besonders zu Beginn der Saison im Juni noch mit Schneefeldern rechnen, die es zu passieren gilt. Insidertipp: mit Spikes an den Schuhen fühlt ihr euch dabei besonders sicher.
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Die beste Zeit für den Stubaier Höhenweg
Die Sommermonate von Juni bis September sind ideal für euer Trekkingerlebnis „Stubaier Höhenweg“. Dann haben alle Hütten geöffnet und es liegt mit großer Wahrscheinlichkeit kein Schnee mehr. Vor allem im August und September sollten die Wege schneefrei sein. Neuschneefälle sind in hohen Lagen in dieser Zeit bei Wetterstürzen zwar auch keine Seltenheit, allerdings bleibt der Schnee dann meist nicht lange liegen. Seid ihr zu Beginn der Saison unterwegs, müsst ihr mit dem einen oder anderen Schneefeld rechnen. Um diese sicher zu queren, ist der Einsatz von Trekkingstöcken empfehlenswert. Womit wir schon zu Punkt 5 gelangen.
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Trekkingstöcke: allzeit bereit
Auch wenn ihr sonst ohne Wanderstöcke in den Bergen unterwegs seid, sind Trekkingstöcke speziell bei Mehrtagestouren wie dem Stubaier Höhenweg empfehlenswert, wenn ihr mit mehr Gepäck und schwerem Rucksack unterwegs seid. Sie erleichtern vor allem Passagen, bei denen es bergab geht, da die Arm- und Schultermuskulatur bei Stockeinsatz die Belastung auf den Beinen reduzieren. So verringert sich das von Oberschenkel und Knie zu hebende Gewicht um ganze zehn Prozent. Wie ihr Trekkingstöcke richtig einsetzt, erfahrt ihr im Blogbeitrag „Knieschmerzen beim Wandern? Tipps & Tricks“. Wie bereits erwähnt, sind Stöcke auch beim Überqueren von Schneefeldern äußerst nützlich, da sie euer Balancegefühl verbessern. Und das ist auf dem rutschigen Untergrund kein Schaden.
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Light is right: der ideal gepackte Rucksack
Wer kennt das Gefühl nicht? Schmerzende Schultern und Erschöpfung, die sich angesichts des Anstiegs, der vor einem liegt, breit macht. Dazu die innerliche Frage, die immer mehr Platz in den Gedanken einnimmt. Hat mir jemand heimlich Steine in den Rucksack geschmuggelt? Die ernüchternde Antwort: Nein, dafür seid einzig und allein ihr verantwortlich. Damit ihr solche Situationen auf dem Stubaier Höhenweg vermeidet, geben wir euch eine kleine Packliste mit auf den Weg. Denn ein zu schwerer Rucksack mindert nicht nur euer Wandervergnügen, sondern auch eure Trittsicherheit. Er kann somit zum Sicherheitsrisiko werden.
Ausrüstungsliste für den Stubaier Höhenweg
- Feste Trekking- oder Bergschuhe (knöchelhoch)
- Warme Bekleidung (Handschuhe, Mütze, Buff)
- Wanderbekleidung inkl. Wechselsachen
- Regen- und Sonnenschutz (Regenjacke, Regenhose, Kopfbedeckung)
- Wanderkarten
- Trinkflasche
- Erste Hilfe Set
- Taschenlampe bzw. Stirnlampe
- Hüttenschlafsack, Hüttenschuhe
- Mobiltelefon
- Bargeld, da auf den meisten Hütten keine Kartenzahlung akzeptiert wird
Ihr wollt eure Trekkingreise in den Stubaier Alpen mit federleichtem Tagesrucksack genießen? Auf der geführten Trekkingreise am Stubaier Höhenweg profitiert ihr vom Gepäckstransport, den wir für euch organisieren. So seid ihr mit dem Nötigsten für den jeweiligen Tag auf den einzelnen Etappen unterwegs und am Abend wartet bereits das Gepäck in der Hütte auf euch.
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Übernachtungsmöglichkeiten am Stubaier Höhenweg
Der Stubaier Höhenweg führt euch von einer Hütte zur nächsten. Die insgesamt acht Berghütten locken mit ihrem traditionellen Charme und speziellen Lagen inmitten der faszinierenden Bergwelt. Allesamt sind Mitgliedshütten des Österreichischen oder Deutschen Alpenvereins und bieten den entsprechenden Standard. Es ist empfehlenswert, sich rechtzeitig anzumelden – vor allem, wenn ihr mit einer Gruppe unterwegs seid. Bei Reservierungen verlangen die Hüttenwirte mitunter Anzahlungen. Diese rentieren sich allerdings, denn während der Ferienzeit und an den Wochenenden kann es richtig eng auf den Hütten werden. Besser ist deshalb, das Höhentrekking antizyklisch zu machen und an Wochentagen zu starten. Dann reicht es auch vollkommen aus, sich morgens beim geplanten Schlafplatz des jeweiligen Tages anzumelden. Seid ihr auf der geführten ASI Trekkingreise am Stubaier Höhenweg unterwegs, müsst ihr euch überhaupt keine Gedanken über Reservierungen oder dergleichen machen.
Bildnachweise: © Bremer Hütte, © Wolfi Schupfer, © Christoph Hasibeder
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