Schön ist der Bodensee, der drei Staaten verbindet, zu allen Jahreszeiten. Im Frühling, wenn sein Wasser sich flaschengrün von der Kette der schneebedeckten Alpen abhebt und die Obstbäume ihr weißes Kleid tragen. Im Sommer, wenn die Boote mit weißen Segeln über den mittelmeerblauen See gleiten. Im Herbst, wenn der Nebel über ihm bleigrau aufsteigt, die Sonne durchblitzt und die Bäume an seinem Ufer ringsum Indian Summer spielen. Im Winter, wenn Raureif Schilf und Bäume am Seeufer mit Eiskristallen überzieht.
In ihrem Buch „111 Orte am Bodensee, die man gesehen haben muss“ gibt die Autorin und freie Journalistin Dietlind Castor Hintergrundinfos zu den etwas anderen Spots, die bei einer Reise um den Bodensee auf jeden Fall einen Besuch wert sind.
111 Orte am Bodensee, die man gesehen haben muss.
Dietlind Castor, 2013
Emons Verlag
ISBN 978-3-95451-063-4
5 Lieblingsorte der Autorin
Uns hat Dietlind Castor verraten, welches ihre persönlichen Lieblingsspots am Bodensee sind. Auf unserer individuellen E-Bike Reise „Dreiländertour am Bodensee“ kommt ihr an allen Lieblingsorten der Bodenseespezialistin vorbei. Holt euch jetzt mehr Infos dazu!
Lindenhofpark auf der Insel Lindau (Deutschland)
Der Lindenhofpark in Lindau ist der ideale Ort, wenn ich die Nähe zur Natur suche und mich entspannen möchte. Mitsamt der Villa, in dem auch die Friedensräume untergebracht sind, dem Schweizerhaus und dem Weiherschlösschen bildet der Park ein denkmalgeschütztes Ensemble. Aber auch sonst ist Lindau einen Besuch wert – die Halbinsel lockt mit gemütlichen Fußgängerzonen, vielen kleinen Cafés und einer ausgedehnten Seepromenade mit wunderschönen Ausblicken auf den schimmernden Bodensee.
Hundertwasserhaus in Staad (Schweiz)
Die verrückte spielerische Architektur des Hundertwasserhauses im Schweizerischen Staad und deren Lichteinfälle im Innern beeindrucken mich jedes Mal aufs Neue. Goldene Zwiebeltürme, schillernde Farben, ungleiche, geschwungene Formen, bunte Mosaike: mit diesen Stilelementen möchte der österreichische Künstler und Architekt Friedensreich Hundertwasser den Vergleich mit der Natur schaffen und gegen die Gleichmacherei und Sterilität der Massenproduktion ankämpfen.
Villa Raczynski in Bregenz (Österreich)
Die romantische Geschichte um die Entstehung der Villa Raczynski in Bregenz hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Vor über 125 Jahren erbaute der polnische Graf Raczynski die edle Villa als Liebesbeweis und Geburtstagsgeschenk für seine Gattin. Beim Spaziergang durch die historischen Räume und den umliegenden Garten bekommt man ein Gefühl dafür, warum sich die Gräfin dort so wohl gefühlt haben muss. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz und beherbergt sowohl das Kloster Marienberg als auch eine Mädchenschule. Im Sommer ist Bregenz vor allem für die Bregenzer Festspiele bekannt – der alljährlichen Oper auf der großen Seebühne unter freiem Himmel. Mit mehr als 80 Aufführungen lockt das Festival im Juli und August über 200.000 Besucher aus aller Welt nach Bregenz.
Halbinsel Höri (Schweiz)
Als verträumt würde ich die Atmosphäre auf der Halbinsel Höri zwischen Radolfzell und Stein am Rhein beschreiben. Verträumt und inspirierend. Das haben vor vielen Jahren bereits namhafte Künstler wie Hermann Hesse oder Otto Dix gespürt, die sich von der wunderbaren Natur und der herrlichen Lage der Bodenseehalbinsel inspirieren ließen. Ihre Anwesen sind bis heute zu bewundern.
Klosterinsel Werd (Schweiz)
Wenn ich ein Mönch wäre, würde ich gern auf der Klosterinsel Werd in der Nähe von Stein am Rhein leben. Idyllisch liegt sie mitten im Ausfluss des Rheins aus dem Bodensee und ist mit einer spannenden Geschichte gesegnet – seit sagenhaften 1.200 Jahren ist sie bereits bewohnt. Zu den ersten Siedlern gehörten die Pfahlbauer, die mit ihren Häusern auf Stelzen im See den Einzug ins UNESCO Weltkulturerbe gemacht haben. Der Name der Klosterinsel Werd leitet sich vom altertümlichen „Ward“ – Insel – ab.