Bei Traumwetter zieht es zahlreiche Menschen in die Berge. Viele machen sich auch ohne Bergführer auf den Weg und besteigen tapfer viele Wanderwege zum ersten Mal auf eigene Faust. Welche Standardsprüche dann verwendet werden und warum ein Bergführer euch vielleicht diese Aussagen gleich verifizieren oder verwerfen kann, verraten wir euch jetzt. Achtung! Es könnte hilfreich sein diesen Beitrag mit einem zwinkernden Auge zu lesen.
1. “Oa’ Kurvn no”
…soll eigentlich heißen: “ich weiß nicht wie lange es noch dauert, aber es ist nicht mehr soooo weit. Hoffentlich.”
Es ist ein klassischer Tiroler Spruch. Wenn die Müdigkeit einsetzt, die Füße schwer werden und der Magen nach Hüttenschmankerln lechzt wird diese Phrase gerne verwendet. In Tirol verspricht man damit seinen Begleitern, dass die Hütte hinter der nächsten Kurve wartet. Über die Wahrheitsquote dieser Aussage möchten wir hier gar nichts verraten 😉 – Ein erfahrener Bergführer kennt die Strecke vielleicht dann doch besser.
2. “Das Schlimmste haben wir hinter uns, jetzt geht’s nur mehr bergab.”
… soll eigentlich heißen: “Bitte wird es bald leichter!”
Mit dieser Halbwahrheit ist man eigentlich schon dem Beten nahe. Man hofft drauf, dass der Weg leichter wird und verspricht seinen Wanderfreunden Besserung.
3. “Jetzt kommt gleich die Sonne durch”
… soll eigentlich heißen: “Der Nebel ist nicht schlimm. Wird gleich besser. Hoff ich.”
Traumwetter am Berg gehört für viele einfach dazu. Wer dann auf Nebel trifft, kann dann nur auf Besserung hoffen. Leider nicht immer der Fall.
4. “Das Wetter hält sicher”
… soll eigentlich heißen: “Ich will unbedingt da rauf – das Wetter MUSS heben!”
Eine der wenigen Halbwahrheiten in diesem Beitrag, der nicht mit einem zwinkernden Auge zu lesen ist. Wetterkunde ist essentieller Teil vom Wandern. Ein überraschender Wetterwechsel in den Bergen kann gefährlich werden. Hier sollte man immer auf die Erfahrung und Einschätzung eines Bergführers vertrauen.
5. “Welcher Berg ist das dahinten? Der Welchener.”
…soll eigentlich heißen: “Ich habe keine Ahnung welcher Berg das ist!”
Manche Menschen haben ja schon Probleme sich die Namen der eigenen Arbeitskollegen zu merken. In den Alpen gibt es dann noch hunderte Gipfel mit Namen, Höhenmetern und zahlreichen wissenswerten Fakten – da wird es schon richtig schwierig sich alles zu verinnerlichen. “Der Welchener” ist dann ein beliebter Tiroler Gipfel – das soll eigentlich die Frage “Welcher Berg ist das da hinten?” mit einer Gegenfrage beantworten, “Welchen meinst du denn?” – auf tirolerisch “Der Welchener?”. Für viele der tirolerischen Sprache Unmächtigen dann der Name zahlreicher Gipfel.
6. “Da bin ich schon gewesen – ist total leicht.”
… soll eigentlich heißen: “Das habe ich leichter in Erinnerung. Naja zumindest wenn ich zurückdenke!”
Dieser Spruch wird gerne mit der Nummer 9 in Verbindung gebracht. Touren richtig einschätzen und ihre Schwierigkeitsgrade auf die Gruppe abstimmen muss gelernt sein. Wer soll das besser können als unsere Bergführer.
7. “Ich schnarche nie.”
… soll eigentlich heißen: “Zumindesten habe ich mich selber noch nie gehört”
Auf den Bergen teilt man sich die Zimmer oftmals mit mehreren Personen. Schnarcher sind hier keine Seltenheit. Unsere Bergführer sind alle staatlich geprüft. Schnarchen tut der eine oder andere dann aber trotzdem. 😉
8. “Das war gar nicht so schwer.”
… soll eigentlich heißen: “Jetzt am Gipfel angekommen ist alles vergessen”.
Es ist ein Phänomen. Alle Anstrengungen, der Schweiß, der Muskelkater und die müden Beine scheinen vergessen ist man am Ziel angelangt. Genau aus diesem Grund wird der Spruch meistens nach der Nummer 9 verwendet.
9. “Nächstes Mal machen wir etwas leichteres.”
… soll eigentlich heißen: “Warum tun wir uns das an? Nie wieder. Nie. Wieder!”
Wenn die Atemzüge kürzer, die Beine schwerer und die Wege steiler werden fasst man diesen Vorsatz. Verworfen wird jener aber im Nachhinein am Ziel angelangt, denn dann war das doch gar nicht sooooo schwer.
10. “Das ist sicher ein Adler”
…soll eigentlich heißen: “Das ist ein ziemlich großer Vogel.”
In den meisten Fällen ist das dann doch eher ein Falke oder ein Bussard oder ein Dohle oder ein… Ach wer weiß das schon so genau? Stimmt – unsere Bergführer 😉